Hagen. Phoenix Hagen hat die Lizenzunterlagen für die 2. Bundesliga ProA eingereicht. Warum der Klub jetzt auch noch eine BBL-Lizenz beantragt.

Der April ist für Phoenix Hagen stets mit Aufregung verbunden. Einerseits befindet sich die Spielzeit auf der Zielgeraden, andererseits ist das „Back Office“ schwer damit beschäftigt, die Unterlagen für das Lizenzierungsverfahren der 2. Bundesliga ProA bereitzustellen, um auch den Spielbetrieb für die kommende Saison zu sichern. Am 17. April ist in diesem Jahr Abgabefrist. Phoenix steht allerdings keineswegs unter Zeitdruck: Geschäftsführer Martin Schmidt hat den ProA-Lizenzantrag bereits Ende März an die Ligaleitung geschickt.

Kurz nach Einreichung der Unterlagen bekam Schmidt einen Anruf von Zweitliga-Boss Christian Krings. „Er hat mir gesagt, dass wir in diesem Jahr die ersten waren, die eine ProA-Lizenz beantragt haben. Das macht mich schon etwas stolz“, sagte Martin Schmidt beim Phoenix-Fanforum in der Bar Crocodile. Wie unsere Zeitung bereits berichtete, peilt die Basketball Hagen GmbH & Co. KGaA für die kommende Saison einen Gesamtetat von 2,1 Millionen Euro an. „Wie hoch der Etat sein wird, lässt sich jetzt noch nicht genau beziffern und ist von verschiedenen Faktoren abhängig“, erläutert Schmidt. „2,1 Millionen Euro wäre der Best Case, aber wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.“

Die Extra-Aufgabe

Mit der Beantragung der ProA-Lizenz hat Phoenix Hagen seine Hausaufgaben früh erledigt, aber das Klubmanagement hat sich selbst noch eine Extra-Aufgabe auferlegt. Erstmals seit dem Jahr 2016 wird Phoenix auch wieder eine Lizenz für die BBL beantragen, auch wenn der Aufstieg ins Basketball-Oberhaus in diesem Jahr noch nicht das Ziel ist. Der Klub macht dies aus zweierlei Gründen: Einerseits möchte man auf den Fall der Fälle vorbereitet sein. „Wir haben noch nicht den Anspruch dieses Jahr um den Aufstieg mitzuspielen. Aber sollten wir in den Playoffs tatsächlich einen wahnsinnigen Lauf haben, möchte ich in der Lage sein zu schauen, ob wir den Aufstieg realisieren könnten“, sagt Schmidt.

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Andererseits geht es dem Geschäftsführer um den Lern- und Entwicklungsprozess, auf dem sich Phoenix Hagen befindet. Im Jahr 2025/26 möchte man Aufstiegsaspirant sein, und zur Vorbereitung auf dieses Ziel beschäftigt sich Schmidt schon jetzt intensiv mit den BBL-Statuten, die „sehr viel komplexer sind als in der ProA. Das Lizenzierungsverfahren für die BBL kann uns zeigen: Wo sind unsere Schwächen? Woran könnte ein Aufstieg noch scheitern? Inzwischen wissen wir beispielsweise, dass wir für die BBL fünf hauptamtliche Mitarbeiter bräuchten, aber die haben wir noch nicht.“

Beschäftigen muss man sich auch mit einer Trainingshalle, die für BBL-Klubs Pflicht ist und die Phoenix zurzeit nicht hat. Der Basketball-Zweitligist hat deswegen schon Kontakt zum Servicezentrum Sport der Stadt Hagen aufgenommen. „Es gibt zwei, drei Möglichkeiten. Die Stadt kommt uns da entgegen“, sagt Schmidt. „Langfristig wäre eine eigene Trainingshalle sinnvoll. Ich halte es auch nicht für unmöglich, dass die BBL das irgendwann vorschreiben wird. Aber erstmal würde es reichen, wenn wir eine städtische Halle nutzen würden.“

Ischelandhalle zu klein – oder doch nicht?

Apropos Halle: Weil der Bau der geplanten Mehrzweckarena am Ischeland noch in den Sternen steht, muss man bei Phoenix Hagen davon ausgehen, weiterhin in der Ischelandhalle zu spielen. Auch in der BBL. Knifflig wird das spätestens ab der Saison 2032/33, denn dann schreibt die erste Liga eine Mindestkapazität von 4500 Zuschauern vor. Eine mögliche Lösung: Phoenix spielt weiterhin in der 3145 Besucher fassenden Ischelandhalle, verhilft sich aber mit sogenannten Eventspielen in einer Halle mit größerer Kapazität zur Erfüllung des Mindeststandards.

Bis dahin wird noch viel Wasser die Volme herunterfließen, „aber wir möchten auf alles vorbereitet sein“, sagt Martin Schmidt. Aktuell sei man jedenfalls voll im Zeitplan: „Weder wirtschaftlich noch strukturell gibt es Herausforderungen, die wir in den nächsten zwei, drei Jahren nicht bewältigten könnten. Wir haben schon jetzt viel bewegt und wenn wir die Entwicklung weiter so hinbekommen, wie wir uns das vorstellen, dann steht unserer Perspektive 2025 nichts im Wege.“