Hagen. Haris Jaganjac kam als Abwehrspieler zur ersten Mannschaft der SpVg. Hagen 11. Inzwischen sorgt er im Sturm für Tempo.

Ausgebildet als Sechser, eingesetzt als Innenverteidiger und nun mit sieben Toren drittgefährlichste Offensivkraft: Haris Jaganjac ist das Allroundtalent bei Fußball-Landesligist SpVg. Hagen 11. Sieben Tore steuerte er bisher für die Mannschaft von Trainer Christian Fohs bei. Wie es zum Wechsel aus der Abwehrreihe in die Sturmspitze kam? Am sechsten Spieltag dieser Saison waren die Elfer zu Gast bei Westfalia Wickede. Nach einer Ecke in der 19. Spielminute schraubte sich der großgewachsene Jaganjac in die Höhe und köpfte den Ball am Torwart vorbei zur 1:0-Führung ins Tor.

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Das sollte dem 19-Jährigen, der seine erste Saison im Herrenbereich absolviert, aber noch nicht reichen. In der Schlussminute behauptet er den Ball, setzte sich gegen die Wickeder Abwehr durch und verwandelte zum 3:1-Endstand. „Im Anschluss habe ich mich mit dem Trainer unterhalten und wir haben es im Anschluss einfach ausprobiert, ob er mich auch als Stürmer einsetzen kann. In den Trainingseinheiten habe ich nur noch vorne gespielt und dann auch in den Spielen. Und dort fühle ich mich auch wohler als hinten“, sagt Jaganjac.

Wenn die Elfer Mittwochabend um 20 Uhr Oberligist TuS Ennepetal zum Halbfinale des Kreispokals empfangen, wird Jaganjac aber aller Voraussicht nach nicht auflaufen. Im vergangenen Heimspiel gegen Wickede musste der 19-Jährige kurz nach der Halbzeit mit Problemen im hinteren Oberschenkel ausgewechselt werden. Das nächste Meisterschaftsspiel könnte ein Option sein, der Pokal kommt noch zu früh.

Letzte Verletzung mit neun Jahren

Als verletzungsanfällig kann man den Rechtsfuß aber nicht bezeichnen: „Mit neun Jahren hatte ich mal eine Knochenabsplitterung am Knie, seitdem war ich immer fit.“ Dass er gerade vor dem Spiel gegen Oberligist Ennepetal ausfällt, ärgert den Stürmer besonders: „Ich würde liebend gerne spielen. Im Finale des Kreispokals zu stehen, ist etwas Besonderes und noch einmal eine andere Anerkennung, als die Spiele in der Meisterschaft.“ Dass die Landesliga-Mannschaft als Außenseiter in die Partie geht, stört Jaganjac nicht, im Gegenteil: „Wir kommen sehr gut mit dieser Rolle zurecht, nach dem nicht gutem Saisonstart waren wir auch in der Liga öfters in der Situation.“

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In der Saisovorbereitung trafen die Elfer zudem auf den TuS und holten ein 2:2-Unentschieden. „Das war auch keine B-Elf bei ihnen. Wir müssen uns als definitiv nicht verstecken“, so Jaganjac. Was sind die Ziele des ehrgeizigen Elfers für den Rest der Saison? „In erster Linie wünsche ich mir, dass wir dieses Jahr noch den Aufstieg erreichen. Natürlich war die Niederlage am vergangenen Spieltag ein Rückschlag, aber wie wie es zuletzt lief, traue ich das der Mannschaft zu.“

Mehrwert für die Mannschaft

Dabei lief der Saisonbeginn für die Hagener alles andere als optimal. Und auch bei Haris Jaganjac lief es durchwachsen: Eine Coronainfektion warf ihn lange zurück. Es hat gedauert, bis er wieder richtig fit war. Aber seitdem er es ist, ist der schnelle Fußballer kaum zu stoppen. Dabei will er persönlich seinem Team dienlich sein: „Ob ich jetzt nur noch Vorlagen gebe, oder selbst Tore schieße, ist mir dabei egal. Hauptsache es bringt der Mannschaft einen Mehrwert und wir gewinnen die Spiele. Wenn wir als Team funktionieren, ist alles gut.“ Wenn man ihn auf eine Zahl festlegen mag, dann hofft Jaganjac auf 15 Saisontreffer. Einen Wechsel nach zwei erfolgreichen Jahren in der A-Jugend der Elfer zog er zwar in Betracht, entschied sich nach Gesprächen mit den Verantwortlichen aber dagegen. Heute sagt er: „Ich weiß nicht, ob ich mit einem Vereinswechsel glücklicher wäre. Der Trainer schenkt mir viel Vertrauen und ich fühle mich wohl.“

Mit gerade einmal 19 Jahren steht Haris Jaganjac noch am Beginn seiner Fußballkarriere. Große Ziele hat der Sportler, daraus macht er keinen Hehl: „Ich möchte mit Hagen 11 mal Oberliga beziehungsweise selbst mal in der Regionalliga spielen. Ich bin dabei, mich noch weiterzuentwickeln. Für unrealistisch halte ich die Ziele deshalb nicht.“