Fort Myers/Herdecke. Mit Hurrikan „Ian“ begann die letzte Saison in Florida für sie mit einer Naturkatastrophe. Wie Kaja Reinhardt jetzt das Finale gelang:
Vier Jahre am US-College in Florida sind noch nicht ganz vorbei für Kaja Reinhardt. Doch den letzten sportlichen Auftritt für die Florida Gulf Coast University (FGCU) in Fort Myers hat die 22-jährige Schwimmerin aus Herdecke beim Saison-Höhepunkt hinter sich. Bei den CCSA-Championships in Knoxville im US-Bundesstaat Tennessee schaffte sie es mit der FGCU-Equipe, die sie als „Team Captain“ anführt, auf Rang vier in der Gesamtwertung. Und schwamm auf drei Strecken schnell wie nie. „Es ist ein komisches Gefühl gewesen, das ein letztes Mal mit meinem Team zu erleben“, bekannte die schwimmbegeisterte Herdeckerin nach ihrem sportlichen Ausstand in einer schwierigen Saison, die in Florida mit der Naturkatastrophe von Hurrikan „Ian“ begann.
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Kaja Reinhardt gehörte in Fort Myers zu einer ganz besondern Gruppe von „Seniors“, wie an den US-Universitäten die Absolventen des letzten College-Jahres genannt werden. Das würdigte Dave Rollins, FGCU-Cheftrainer der Schwimmerinnen und Wasserspringerinnen, als er nach den viertägigen „Coastal Collegiate Sports Association Championships“ in Tennesseeden scheidenden Assen besonders dankte. „Sie haben alles durchgemacht: Eine Pandemie, einen Hurrikan, Verletzungen und Meisterschaften“, erklärte Rollins - und betonte: „Diese Saison war nicht ohne Herausforderungen und wir konnten so gut abschneiden wie es eben ging. Ich bin sehr zufrieden damit, wie wir als Team aufgetreten sind.“
Rang vier in der Gesamtwertung
Denn das FGCU-Team, in dem Kaja Reinhardt neben den US-Amerikanerinnen Emma Hixenbaugh und Delaney Nilson als eine von drei „Team Captains“ fungierte, gewann beim Saisonfinale in der höchsten College-Division insgesamt fünf Medaillen und belegte unter elf Teams in der Gesamtwertung Rang vier. Was Coach Rollins hoch einschätzte: „Die Konferenz hat sich im vergangenen Jahr stark verändert.“ Auch Kaja Reinhardt sprach von einem „starke vierten Platz“, war zudem mit ihren eigenen Leistungen sehr zufrieden: „Die Championships liefen ziemlich gut für mich persönlich, mit einigen persönlichen Bestzeiten.“
Die schaffte die Herdeckerin auf allen drei Freistilstrecken, über die sie antrat. Über die 50 Yards steigerte sich sich am ersten Tag auf 23,22 Sekunden, belegte im Finale Rang 17. Auch über 100 Yards, (50,24 Sekunden, Platz neun) und 200 Yards (1:50,49 Sekunden, Platz zwölf) war sie deutlich schneller als bei ihren drei CCSA-Championships zuvor. Und im 30-köpfigen Team der FGCU-„Eagles“, dem auch Schwimmerinnen aus Dänemark, England, Tschechien oder Kroatien angehören, trug sie die viertmeisten Punkte zum Saisonergebnis bei.
An der Florida Gulf Coast University, an die Kaja Reinhardt im Jahr 2019 wegen der professionellen Schwimm-Möglichkeiten gewechselt ist, steht für sie nun noch die Bachelor-Arbeit im Umwelt-Ingenieurwesen an. „Wie es danach weitergeht, weiß ich immer noch nicht genau“, sagt sie. Für ihren Master könnte sie noch ein Extrajahr in den USA dranhängen, wegen der Corona-Pandemie sind mehr als die üblichen vier College-Jahre möglich. Eine andere Stadt in einem anderer US-Staat würde die Herdeckerin reizen: „Das ist jetzt der nächste Schritt, das zu entscheiden.“