Hagen. Trotz starkem Fansupport verliert Phoenix Hagen das NRW-Derby bei den Düsseldorf Giants. Die Aufholjagd im letzten Viertel kommt zu spät.

Nach drei Siegen in Folge lieferte Phoenix Hagen im NRW-Derby bei den Düsseldorf Giants eine bescheidene Leistung ab. Die Hypothek aus einer unterirdischen ersten Halbzeit, die die Landeshauptstädter mit 52:37 gewannen, holten die Basketballer aus der Volmestadt nicht mehr auf. Aufsteiger Düsseldorf fuhr am 23. Spieltag der 2. Bundesliga ProA einen verdienten 100:92-Sieg ein. Am Fan-Support hat’s jedenfalls nicht gelegen: Über 200 mitgereiste Hagener Anhänger machten die Partie im Düsseldorfer Castello zu ihrem Heimspiel.

Erneut schwacher Start ins Spiel

Wie erwartet zeigte sich Düsseldorf offensiv stark. Nach der schnellen 2:0-Führung durch Kyle Castlin gelang den Giants ein 12:0-Lauf (12:2/4.). Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen lagen die Hagener nach nur wenigen Minuten mit acht oder mehr Zählern hinten. Als Chris Rollins in der 12. Minute einen Korbleger zum 33:16 verwandelte, war die bis dahin höchste Führung des Spiels erreicht. Angeführt vom Kapitän Marcel Keßen legte Phoenix nun eine 11:5-Serie aufs Parkett, die den lautstarken Hagener Anhang jubeln und hoffen ließ (38:27), aber noch näher kam man bis zur Halbzeit nicht heran.

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Ungewöhnlich: Phoenix erlaubte sich vier Schrittfehler in den ersten 20 Minuten und neun Ballverluste insgesamt. Für vier davon zeichnete sich Aaron Thompson verantwortlich. Der aufmerksame Ryan Richmond klaute ihm nur wenige Sekunden vor der Halbzeit den Ball, wurde anschließend von Keßen gefoult und erhöhte von der Freiwurflinie auf 52:37.

Spannendes letztes Viertel

Mit Aufholjagden kennt Phoenix Hagen sich in dieser Saison aus. Es sah zwar lange nicht danach aus, weil Düsseldorf souverän seinen Vorsprung hielt und in der 29. Minute noch 71:53 vorne lag, aber im letzten Viertel kamen die Hagener in Schwung. Vor allem Topscorer Kyle Castlin drehte jetzt auf, traf zwei Dreier in Folge zum 74:68 (33.). Auch Lorenz Bank, der ein richtig starkes Spiel machte, setzte Impulse in der Crunchtime. Es schien alles wieder drin zu sein in einem Spiel, in dem kaum etwas für die Gäste lief.

Aber Düsseldorf hatte – ähnlich wie im Hinspiel – in Coplin und Richmond seine überragenden Akteure, die sich erfolgreich gegen eine Hagener Wende stemmten. Als Richmond in der 35. Minute seinen zweiten Distanzwurf hintereinander versenkte, waren die Giants wieder auf 86:74 weg. Auf näher als sechs Punkte kam man nicht mehr heran. Das Spiel verloren die Hagener in der ersten Hälfte, als zu viele Phoenix-Akteure zu schlechte Würfe nahmen und die gefährlichen Düsseldorfer Scorer nicht in den Griff bekamen.

Phoenix: Thompson (6, 7 Assists, 5 Ballverluste), Kraushaar (8), Cikara, Iloanya, Keßen (19, 8 Rebounds), Omuvwie (1), Vaara, Mann (13, 7 Rebounds), Uhlemann, Castlin (21, 6 Assists), Bank (20), Krause (4).