Herdecke. Der Abschied war tränenreich, beim FC Herdecke-Ende endet eine Ära. Auch der neue Trainer steht bereits fest:

Eine Ära geht zu Ende, der dienstälteste Trainer im heimischen Fußball geht: Nach siebeneinhalb Jahren als Trainer des FC Herdecke-Ende hört Frank Henes auf, das Heimspiel am 27. November gegen die Sportfreunde Hüingsen (0:2) war sein letztes als Coach des Bezirksliga-Teams. Die Verabschiedung bei seinem Team war emotional, wie Uwe Hölterhoff verriet. „Es war ein tränenreicher Tag, wir sind mega-traurig“, sagte der Klubchef, der - damals als Sportlicher Leiter - Henes 2015 vom SC Berchum-Garenfeld zum Kalkheck geholt hatte: „Ohne Frank wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. Er wird am Spielfeldrand fehlen.“ Henes bleibt dem FC Herdecke-Ende aber erhalten, er übernimmt das vakante Amt des Sportlichen Leiters. Sein Nachfolger als Trainer steht mit Martin Freitas ebenfalls fest.

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Der letzte Titel als Trainer des FC Herdecke-Ende: Im Sommer 2022 holt das Team um Frank Henes (Mi.) den Ruhrtaltitel.
Der letzte Titel als Trainer des FC Herdecke-Ende: Im Sommer 2022 holt das Team um Frank Henes (Mi.) den Ruhrtaltitel. © ka | ka

Zwar trennt nur das bessere Torverhältnis den FC Herdecke-Ende von einem Abstiegsplatz in der Bezirksliga 6, als Tabellenzwölfter ist das Team aber knapp über dem Strich - und so im Soll. Es sind auch keinesfalls sportliche Gründe, die Frank Henes bewogen haben, sein Traineramt in der achten Saison am Kalkheck zur Rückrunde niederzulegen. Sondern in erster Linie gesundheitliche. Beim Herdecker steht schon länger eine Hüft-Operation an, die jetzt auf den März terminiert ist, gefolgt von längerer Rehabilitation. „Ich würde der Mannschaft acht oder mehr Spiele fehlen“, erklärt er, „und vielleicht würde ich in der finalen Phase der Saison nicht dabei sein.“ Das könne er gegenüber einem Team, das erneut mit Abstiegskampf bis zuletzt rechnen muss, nicht verantworten: „Die Rückrunde wird eine Herausforderung für alle. Da braucht die Mannschaft einen Trainer, der permanent zur Verfügung steht.“

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Drewermann hört auf

Das hätte der in der Vorsaison als Co-Trainer eingestiegene Christian Drewermann sein sollen, zumal Henes’ OP-Termin zunächst in diesem September geplant war. Doch aus beruflichen Gründen hat der Polizist aus Wuppertal Ende Oktober wieder aufgehört. Und für Hölterhoff und Henes’ langjährigen Co-Trainer Michael Dziamski kam eine längere Übernahme der Cheftrainer-Rolle auch nicht infrage. „Die Mannschaft im Abstiegskampf ohne klare Führung zu lassen, wäre fahrlässig“, betont Henes, der in Abstimmung mit dem Vorstand („Ich versuche, die andere Lücke zu schließen“) aber die nach dem Abschied von Hansi Lewark vakante Rolle des Sportlichen Leiters zunächst bis Saisonende übernommen hat.

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Und damit seinen Nachfolger als Cheftrainer auch mit gesucht hat. „Wir benötigen niemanden als Feuerwehrmann, sondern jemanden, der jetzt einsteigen und langfristig arbeiten kann“, sagt Henes. Vier Kandidaten habe man kontaktiert, die Wahl fiel auf den zuletzt bei A-Kreisligist Al Seddiq Hagen tätigen Martin Freitas, der bereits zugesagt hat. Am Wochenende teilte man dem Team den anstehenden Trainerwechsel mit. „Er übernimmt die Mannschaft mit dem Trainingsauftakt am 10. Januar“, sagt Henes: „Martin ist im Ruhrtal gut bekannt und hat bei bisherigen Stationen schon gezeigt, dass er nachhaltig arbeiten kann. Und er verfügt über ein gutes Netzwerk.“

Aufstieg 2020

Tabellenachter war der FC Herdecke/Ende in der Saison 2014/15 in der Fußball-Kreisliga A2 geworden, bevor Frank Henes ihn als Trainer übernahm. In den folgenden Spielzeiten belegte der Klub vom Kalkheck die Plätze zwei, drei, drei und wieder zwei, bevor man in der abgebrochenen Saison 2019/2020 als Tabellenerster in die Bezirksliga aufstieg.

Dort belegte das Henes-Team beim corona-bedingten Abbruch Platz sechs, die Spielzeit 2021/2022 schloss man auf Rang zehn ab. Zudem gewann Frank Henes mit den Endern in seiner ersten Saison im August 2015 und in diesem Sommer die Ruhrtalmeisterschaft.

Zwei Neuzugänge im Blick

Wichtig sei dies auch, weil die aktuelle Mannschaft einen hohen Altersschnitt habe und man zur neuen Saison junge Spieler dazubekommen müsse. Bereits in der Winterpause hat man am Kalkheck zwei potenzielle Neuzugänge im Blick, hofft zudem auf die von langfristigen Verletzungen genesenen Niklas Gütschow und Marc Neuhaus. „Zur neuen Saison wollen wir die Mannschaft dann gezielt verstärken“, sagt Klubchef Hölterhoff, „damit wir in der Bezirksliga im Mittelfeld mitspielen können. Oder, falls wir absteigen sollten, wieder angreifen können.“