Hagen. ProA-Ligist Phoenix Hagen gewinnt ein spektakuläres NRW-Derby gegen die ART Giants Düsseldorf. Nach Spielschluss feiern die Fans JJ Mann.
Das hat’s seit Jahren nicht mehr gegeben: Dass einem Spieler von Phoenix Hagen die Ehre zuteil wurde, nach einem Heimsieg zum „Heuboden“ der Ischelandhalle berufen zu werden, um die „Humba“ anzustimmen. Nach dem 109:100 (52:44) gegen den Aufsteiger ART Giants Düsseldorf entschieden sich die Hagener Fans dazu, dass es dafür mal wieder Zeit ist. Auserkoren werden konnte eigentlich nur einer: JJ Mann, ohnehin schon Liebling der Phoenix-Anhänger, zeigte seine bislang beste Saisonleistung mit 29 Punkten, 5 Rebounds, 4 Assists und 4 Steals. Also schritt der Mann des Abends die Treppen hoch zur Fantraube unterm Hallendach, schnappte sich das Megafon und begann das Ritual. „Gebt mir ein Haaaa!“
Zwei teaminterne Saisonrekorde
Phoenix gewann am 9. Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA ein ansehnliches Offensivspektakel. Dabei stellten JJ Mann und Co. zwei teaminterne Saisonrekorde auf: 109 Punkte und 28 Assists waren Belege für eine prächtige Hagener Angriffsleistung und die richtige Reaktion auf die 61:91-Schlappe in Tübingen. Außerdem erlaubten sich die Hagener gerade mal sieben Ballverluste und überzeugten mit durchweg guten Wurfquoten.
Phoenix Hagen gewinnt gegen Düsseldorf
Ein lockerer Sieg also? Mitnichten. Auch Düsseldorf war gut aufgelegt, versenkte 15 von 32 Dreierversuchen und schien fast immer eine Antwort zu haben, wenn Phoenix davonziehen wollte und das Gros der 2115 Zuschauer zu feiern begann. „Düsseldorf hat uns in schwierige Situationen gebracht, bei denen ich dachte: Vielleicht brechen wir noch ein“, sagte Hagens Trainer Chris Harris auf der Pressekonferenz nach Spielschluss. „Aber das Publikum hat uns wieder getragen, so dass wir die Köpfe nicht haben hängen lassen. JJ war natürlich auch nicht schlecht. 29 Punkte sind völlig in Ordnung“, schmunzelte Harris.
In Ordnung war auch Kyle Castlin, der 25 Punkte sammelte, und das mit starken Wurfquoten. Gerade im letzten Viertel, als Düsseldorf immer wieder Comeback-Versuche startete, war Castlin zur Stelle. Darüber hinaus punkteten Tim Uhlemann (17) und Bjarne Kraushaar (12) zweistellig, während Grayson Murphy wieder in nahezu allen Statistiken zu glänzen wusste (9 Punkte, 9 Assists, 5 Rebounds, 4 Steals).
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Der Hagener Leistung vom 9. Spieltag konnte man den Stempel mit der Aufschrift „Start-Ziel-Sieg“ aufdrücken. Phoenix gewann das erste Viertel mit 25:21 und führte in der 12. Minute erstmals zweistellig (31:21). Die beste Hagener Phase spielte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit ab, als man mit einer überfallartigen Ganzfeldverteidigung Düsseldorf mehrfach den Ball abluchste. JJ Mann erhöhte aus der Mitteldistanz auf 69:54 (24.), aber die Giants hielten sich dank Hartnäckigkeit beim Rebound und starken Wurfquoten von außen im Spiel.
Als Kraushaar in der 35. Minute per Dreier den „Hunderter“ knackte (100:84), war die höchste Führung erreicht und Düsseldorf um den Ex-Hagener Melki Moreaux (11 Punkte) beinahe bezwungen. In der 37. Minute kamen die Landeshauptstädter noch mal auf 102:94 heran, aber spannender wurde es nicht mehr. Dafür sorgten mehrere Hagener Offensivrebounds und weitere Treffer von Mann und Castlin.
Punkteverteilung
Phoenix: Kraushaar (12), Murphy (9 Punkte, 9 Assists, 5 Rebounds, 4 Steals), Mann (29 Punkten, 5 Rebounds, 4 Assists, 4 Steals), Keßen (5, 5 Fouls), Omuvwie (4), Vaara (4), Uhlemann (17), Castlin (25), Bank (4).