Tübingen. Das tut richtig weh: ProA-Ligist Phoenix Hagen zeigt die bislang schlechteste Saisonleistung und kassiert bei den Tigers Tübingen eine Klatsche.

Diese Partie bekam im Vorfeld das Etikett „Spitzenspiel“: Der Tabellenzweite Tigers Tübingen empfing am Samstagabend den Rangdritten Phoenix Hagen. Die beiden Mannschaften mit den besten Angriffen der 2. Basketball-Bundesliga ProA duellierten sich um den Platz hinter Tabellenführer Rasta Vechta. Spitzenmäßig spielte aber nur eine Mannschaft: Die Tübinger führten Phoenix vor 2300 Zuschauern vor und gewannen das Duell des 8. Spieltags mit 91:61 (43:34).

Phoenix geht ein einziges Mal in Front

Schon zu Beginn mühte sich Phoenix in der Offensive ab. In der fünften Spielminute erzielten die Hagener in Person von Marvin Omuvwie ihren ersten Feldkorb, zu diesem Zeitpunkt führte Tübingen bereits mit 9:4. Nach zwei weiteren Dreiern durch Grayson Murphy und JJ Mann ging Phoenix erstmals und letztmals in Front (9:10), danach übernahmen die Tigers. Den Hagenern machten durchwachsene Wurfquoten zu schaffen, überdies dominierte der Gegner erneut den Kampf um den Rebound. Als im zweiten Viertel Hagens Topscorer Kyle Castlin endlich erwachte und innerhalb von einer Minute sieben Punkte markierte, war Phoenix noch ebenbürtig (35:34/17.). Mehr Zähler brachte der US-Guard an diesem Abend nicht mehr zustande.

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Zwei Minuten vor der Halbzeit dann eine ärgerliche Szene: Hagens Lorenz Bank foulte Daniel Keppeler beim Positionskampf und kassierte im Anschluss noch ein technisches Foul, weil er Keppeler anschnauzte. Der Tübinger Flügelspieler bekam drei Freiwürfe zugesprochen und verwandelte alle drei zum 38:34. Phoenix fiel gegen die harte Tigers-Defense nicht viel ein, und so konnte Kriss Helmanis das Halbzeitergebnis per Tip-In auf 43:34 hochschrauben.

Phoenix traf in den ersten 20 Minuten gerade mal 36 Prozent aus dem Feld und 25 % von der Dreierlinie. Mannschaftskapitän Marcel Keßen ging punktlos in die Kabine (0/4 Feldwürfe), sein Centerkollege Tim Uhlemann stand nicht wesentlich besser da (2 Punkte/1/5 Feldwürfe).

Die Hagener Topscorer Kyle Castlin und Marcel Keßen stehen in Tübingen neben sich.
Die Hagener Topscorer Kyle Castlin und Marcel Keßen stehen in Tübingen neben sich. © Jörg Laube

Nach der Pause wird’s böse

Nach der Pause wurde es dann richtig schnell richtig bitter für Phoenix. Zachary Seljaas stopfte nach nur zehn Sekunden zum 45:34 und eröffnete damit ein Tübinger Offensivfestival. Alles gelang den Tigers nun, während sich bei Phoenix Verunsicherung breit machte und die Köpfe nach unten gingen. Nach einem Sprungwurf von Till-Joscha Jönke in der 26. Minute stand es schon 65:41 – innerhalb weniger Minuten war Phoenix schachmatt gesetzt und die Tübinger Fans außer Rand und Band. Nach dem mit Abstand schlechtesten Hagener Viertel der Saison (12:32) war nur noch die Frage offen, wie hoch die Tübinger gewinnen würden.

Positiv war aus Phoenix-Sicht festzuhalten, dass Bjarne Kraushaar (3 Punkte/3 Assists) seine Fußverletzung überstanden hat und wieder spielen konnte. Marvin Omuvwie (11 Punkte) und Lorenz Bank (10) überzeugten noch am ehesten für die Hagener. Ansonsten gab diese Klatsche Gründe für Gesprächsstoff.

„Tübingen hat uns vor allem in der zweiten Hälfte offensiv viel weggenommen, wogegen wir nie das richtige Mittel gefunden haben“, sagte Hagens Trainer Chris Harris nach Spielschluss. „Wir haben es im Angriff mit verschiedenen Plays versucht, haben in der Defensive zwischendurch sogar auf Zonenverteidigung umgestellt - nichts hat den Rhythmus der Tigers gebrochen.“

Punkteverteilung

Phoenix: Kraushaar (3), Murphy (5, 8 Rebounds), Keßen (2), Uhlemann (7), Omuvwie (11), Vaara (5), Mann (9), Castlin (7), Krause (2), Bank (10).