Hagen. Zweiter Frühling? David Blaut (33) spielt eine überragende Saison für Fichte Hagen. Das sagt er über den Meisterschaftskampf und seinen Trainer.

Der Teamgeist wird groß geschrieben und die Chemie untereinander stimmt: Das sind gute Voraussetzungen für eine Mannschaft wie die des TSV Fichte Hagen, damit sie in der Fußball-Kreisliga A1 auf dem Platz alles aus sich herausholen kann. David Blaut blüht dabei als offensiver Mittelfeldspieler regelrecht auf, erzielte in 14 Spielen 24 Tore. Als 33-Jähriger ist der Mannschaftskapitän mit der Älteste in der Truppe, die etwa ein Durchschnittsalter von 24 Jahren hat. Trainer Uli Heidbüchel weiß, dass sein Routinier auf die guten und schnellen Mitspieler besonders über außen angewiesen ist: „David geht auch dahin, wo es wehtut.“

Blaut und Karkutsch kommen auf 39 Tore

Besonders gut klappt das Zusammenspiel mit Jonathan Karkutsch, der selbst auch schon 15 Mal den Ball im gegnerischen Tor untergebracht hat. So kann sich allein dieses Gespann für fast zwei Drittel der insgesamt 65 erzielten Treffer verantwortlich fühlen. Blaut lobt: „Wir verstehen uns fast blind. Gefühlt gab mir Jonathan zu meinen 24 Toren bestimmt 19 Vorlagen. Ich könnte auch Dennis Brzeski erwähnen, aber müsste die ganze Mannschaft aufzählen. Sie sind alle gut.“ Aber, schränkt der Knipser ein, „meine Tore sind doch zweitrangig. Ich hätte lieber zehn Treffer weniger erzielt, wenn wir dafür mehr Punkte hätten.“ Dabei denkt der Eilper Kicker besonders an das 1:3 zum Saisonauftakt gegen Aufsteiger TuS Hasslinghausen II.

Ein starkes Duo für den TSV Fichte: David Blaut und Jonathan Karkutsch.
Ein starkes Duo für den TSV Fichte: David Blaut und Jonathan Karkutsch. © Michael Kleinrensing

Bevor Blaut im vergangenen Jahr wegen einer Kreuzbandüberdehnung längere Zeit ausgefallen war, feierte er als Spielertrainer der TSV-Reserve den Aufstieg. Richtig fit war er dann ohne Bandagen in diesem Sommer - und geht als hängende Spitze und mit seinem starken rechten Fuß nun bei der ersten Mannschaft erfolgreich auf Torejagd. An der Wörthstraße fühlt er sich sichtlich wohl. Und das meist dreimalige Training in der Woche zahlt sich offenbar aus. Wie David Blaut, der in seiner Freizeit gerne joggt, auch findet: „Wir sind sonntags oft fitter und schneller als der Gegner. Obwohl es auch Spiele gibt mit einem Niveau, wo der Eindruck entsteht, dass man im Training beim Spiel Sieben-gegen-sieben mehr gefordert wird.“

Blaut lobt seinen Trainer

In Eilpe merkt man, dass alle mit Spaß bei der Sache sind. Trainer Uli Heidbüchel, der im Sommer an die Wörthstraße gekommen war, strebt mit seiner eingespielten Truppe ein besseres Abschneiden an als in der Vorsaison mit dem vierten Tabellenplatz. Und der Trainer war auch der Grund, warum David Blaut zu Fichtes ersten Elf stieß: „Der Coach ist nah an den Spielern und die Kommunikationen untereinander passen. Hier fühle ich mich richtig heimisch.“ Obwohl er sich schon erste Gedanken macht, wie sein Weg nach seiner Karriere aussehen könnte, in dem er sich mit dem Trainerschein der C-Lizenz eingedeckt hat, denkt er noch lange nicht ans Aufhören. Im Gegenteil.

In der Hoffnung, vom Verletzungspech verschont zu bleiben, will er mit dem TSV noch einiges erreichen. Schließlich mischen die Eilper derzeit in der Tabelle der Kreisliga A1 oben kräftig mit. Fichtes momentan bester Torschütze sieht die Lage so: „Haspe spielt mit uns auf Augenhöhe, Hagen 11 II wechselt oft das Personal und Berchum-Garenfeld II verliert die Topspiele. Schwarz-Weiß Breckerfeld ist spielstark, auch ein echter Konkurrent.“

Für reichlich Spannung ist also weiterhin gesorgt.

+++ Info +++

In der F-Jugend beim SC Concordia Hagen und anschließend bei der D-Jugend des SSV Hagen schnürte David Blaut zuerst die Fußballschuhe. Später kam es zu kurzen Einsätzen bei der ersten und zweiten Mannschaft der SpVg. Hagen 11 sowie der zweiten Garnitur des SV Hohenlimburg 10.

Zwölf Jahre ist er nun für den TSV Fichte im Einsatz mit einer einjährigen Unterbrechung beim SV Fortuna Hagen in der Saison 2014/2015.

Aktuell ist David Blaut wegen einer Oberschenkelzerrung leicht angeschlagen und wartet die kommenden Trainingseinheiten ab, bis ein Einsatz auf dem Platz wieder ohne Risiko möglich ist.