Wetter/Herdecke. Eine deutschlandweite Umfrage zeigt eindrucksvoll, wie sehr die aktuelle Lage Sportvereine belastet. Das sagen die heimischen Klubs.

Die Energiekrise trifft und beschäftigt die Sportvereine in ganz Deutschland – das zeigt eine aktuelle Umfrage. Aber auch die Klubs aus Wetter und Herdecke haben zurzeit Sorgen und leiden unter den Auswirkungen der der aktuellen Situation. Wie sehr das Thema bei den Vereinen eine Rolle spielt, belegt eine Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie der 16 Landesportbunde. Von über 5600 Vereinen gaben 40 Prozent an, dass sie schwere Folgen durch die Energiekrise wie etwa Einschränkung des Trainingsbetriebs erwarten. Sechs Prozent befürchten sogar eine akute Existenzbedrohung, fünf Prozent berichten von bereits stattgefundenen Schließungen von Sportstätten und mehr als ein Viertel der Vereine gab einen Mitgliederrückgang aufgrund der Energiekrise an.

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Arbeitskreis eingerichtet

Entsprechend warnt auch DOSB-Präsident Thomas Weikert: „Die Sportvereine in Deutschland sind stark und haben nicht zuletzt während der Pandemie ein enormes Durchhaltevermögen bewiesen. Aber die Reserven sind so gut wie aufgebraucht und viele tausend Vereine mit eigenen Sportanlagen stehen vor teilweise existenzbedrohenden finanziellen Belastungen.“

Auch den TuS Ende beschäftigt die momentane Situation: „Wir merken die Auswirkungen. Wir haben zwar keine Angst, beobachten die Lage aber genau“, erklärt der Erste Vorsitzende Jochen Schneider. Den Verein würde die Krise nämlich nicht direkt treffen, weil man bis auf die Tennisanlage keine eigenen Sportstätten hat. Erst in „zweiter Reihe“ würde man getroffen, wenn beispielsweise die Stadt die Hallentemperaturen absenkt. Bisher seien alle Maßnahmen noch verkraftbar gewesen. „Wenn aber noch mehr Maßnahmen ergriffen werden, die den Sportbetrieb beeinträchtigen, dann sehe ich schon eine Gefahr für uns“, sagt Schneider. Sorgen bereitet ihm der Mitgliederrückgang, Ende hat dafür aber einen Arbeitskreis eingerichtet, der sich mit dem Thema beschäftigt und sich mit neuen Sportangeboten befasst.

Auf die Kinder achten

Ähnlich wie sieht es beim TSV Herdecke aus. Auch hier sind die Töne nicht alarmierend. „Der Verein ist komplett stabil und wir machen uns keine großen Sorgen“, ordnet die Vorsitzende Jennifer Külpmann ein. Schließlich habe man den Vorteil eines eigenen Vereinsheim, in dem viele Sportangebote angeboten werden und man selber Herr der Lage ist.

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Das einzige, was sie und ihren Verein aktuell „wirklich umtreibt“, ist die Situation in der Schwimmabteilung. Denn wie die Stadt sich verhalten wird, wenn sie wegen der Energiekrise unter Druck gerät, weiß der Verein nicht. „Wenn die Wassertemperaturen gesenkt werden würden, dann leiden wir darunter, weil die Kinder dann frieren“, sagt Külpmann. „Wir müssen aufpassen, dass wir die Kinder im Schwimmbereich nicht verlieren, weil es wichtig ist, dass sie Schwimmen lernen“, sagt sie.

Einen Mitgliederrückgang verzeichne der TSV Herdecke aktuell nicht. Die Zahlen würden immer schwanken und seien in einem normalen Rahmen. „Und selbst wenn ein paar uns verlassen würden, was natürlich schade wäre, würde uns das als Verein nicht bedrohen“, erklärt sie.