Hagen. Vor genau fünf Jahren starb die Hagener Basketball-Legende Matthias Grothe. Seine Frau Maja Grothe erzählt, wie ihre Familie das Leben meistert.
Am liebsten würde Maja Grothe jedes Mal ein Diktiergerät herausholen und auf Aufnahme drücken, wenn sie Geschichten über ihren verstorbenen Mann Matthias Grothe hört. Das kommt gewiss nicht selten vor, denn Anekdoten gibt es über die Hagener und Iserlohner Basketball-Legende ohne Ende. Viele dieser Erzählungen sind inspirierend, andere bringen einen zum Lachen, einzigartig sind sie alle. Man könnte ein Buch damit füllen und es als ein Beleg dafür nehmen, wie viele Menschen „Matze“ mit seiner charismatischen Art berührt hat.
Dieser Montag ist ein Tag, an dem die Geschichten über ihn wieder besonders zutage gefördert werden und seine Familie in Erinnerungen schwelgen, aber auch trauern lassen. Vor fünf Jahren, am 31. Oktober 2017, ist Matthias Grothe im Alter von nur 39 Jahren an Krebs gestorben.
Pizza bei Oma und Opa Grothe
An diesem Montag wird die Familie Grothe zusammenkommen, nachmittags um halb fünf ist Treffpunkt an Matthias’ Grab. Sie werden ihm viel erzählen, ihn auf den neuesten Stand bringen. Und sie werden ihm sagen, wie sehr sie ihn vermissen. „Es ist unglaublich, dass er jetzt schon fünf Jahre nicht mehr bei uns ist“, sagt Maja Grothe im Gespräch mit unserer Redaktion. Fünf Jahre sind vergangen, aber „die Sehnsucht nach ihm ist immer noch genau so groß. Kein Tag vergeht, an dem Matthias nicht in unseren Gesprächen und Gedanken ist.“ Am Abend des 31. Oktobers 2022 gibt es Pizza bei Oma und Opa Grothe, ehe Maja und ihre Kinder Sophie (20) und Philip (12) den Tag daheim zu dritt ausklingen lassen. „Wir sind dann noch mal zusammen füreinander da“, sagt Maja Grothe, die weiß, dass „der Tag uns emotional wieder umhauen wird.“
Der 31. Oktober ist aber auch ein Tag, an dem im Hause Grothe gerne viel erzählt wird, und das mit einem Lächeln auf den Lippen. Über „Matzes“ beeindruckende Basketball-Karriere, die ihn bei Phoenix Hagen und den Iserlohn Kangaroos Legendenstatus verschafft hat. Über seine herzliche und leidenschaftliche Art, mit der er nicht nur seine leiblichen Kinder, sondern auch unzählige Basketballer in der Region großgezogen hat. Über seine Liebe für seine Familie und für den Sport. „Vor allem die Kinder lieben es, diese Geschichten über ihren Papa zu hören“, sagt Maja Grothe.
Die Familie ist enger zusammengerückt
Ihre Familie ist in den letzten fünf Jahren „noch enger zusammengerückt. Dafür bin ich sehr dankbar.“ Das gilt auch für Matthias Grothes Eltern, die es trotz des Verlusts ihres Sohnes schaffen, „mit einem Lächeln durchs Leben zu gehen.“ Vor allem aber ist Maja Grothe stolz darauf, wie ihre Kinder das Leben meistern: Sophie hat gerade ein Au-pair-Jahr in Kanada hinter sich, „das war für sie die beste Erfahrung.“ Und Philip scheint im Alter von 12 Jahren schon ziemlich genau zu wissen, wohin er will: „Er möchte Profibasketballer werden, wie sein Papa.“ Bei Phoenix Hagen gehört Philip zu den Perspektivtalenten für den JBBL-Kader. Der Junge hat Talent. „Sophie und Philip sind unglaublich starke Menschen“, sagt ihre Mama.
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Für sie selbst gilt das nicht minder. Mit ihrer Trauer geht Maja Grothe in den sozialen Medien offen um und bekommt dafür viel Wertschätzung. „Es gibt viele Menschen, die einen Schicksalsschlag erlitten haben und verunsichert sind, wie man mit der Trauer umgeht“, möchte Maja Grothe anderen Menschen eine Hilfe sein: „Man kann das Leben trotzdem positiv sehen! Auch wenn klar ist, dass wir alles dafür geben würden, um unser altes Leben mit Matthias zurückzubekommen.“