Hagen. In der Fußball-Landesliga trennen sich Hagen 11 und der SV Hohenlimburg mit 1:1. Doch eine Verletzung überschattet das Derby. Mit Fotostrecke.
Richtig einordnen vermochte man die Reaktionen nach dem Abpfiff nicht: Weder richtig zufrieden noch unzufrieden wirkten beide Mannschaften. Denn im zweiten Hagener Landesliga-Derby der Saison gab es am Ende keinen Sieger: Mit 1:1 (0:0) trennten sich die SpVg. Hagen 11 und die Gäste des SV Hohenlimburg 10.
Schon nach drei Minuten gab es den ersten Schockmoment: Hohenlimburgs Sven Höltke ging nach einem Foul zu Boden – und stand nicht mehr auf. „Es war eigentlich ein Allerwelts-Foul“, hatte Zehner-Coach Marco Polo gar nicht mit so schlimmen Folgen gerechnet. Doch scheinbar verdrehte sich Höltke unglücklich das linke Knie. Nach minutenlanger Behandlung auf dem Feld wurde der Abwehrspieler zum herbeigerufenen Krankenwagen getragen. „Wenn Sven so schreit, dann hat er auch definitiv etwas. Da wird etwas kaputt sein“, war Trainer Polo die Sorge um seinen Spieler anzumerken.
SpVg Hagen 1911 gegen SV Hohenlimburg 1910
Doch nach mehr als zehn Minuten Unterbrechung pfiff Christian Liedtke die Partie wieder an, für Höltke kam Jan Kauermann in die Partie. Und es wurde das ruppige Derby, das die Zuschauer im Vorfeld erwartet hatten – nur Torchancen gab es in den ersten 45 Minuten kaum zu sehen.
Torchance für Jacoby
Jan Niklas Jacoby, der bis zum Ende der vergangenen Saison noch für die Hohenlimburger auflief, schaffte es in der 37. Minute erstmals aus Sicht der Gastgeber, den Ball über die linke Seite gefährlich vor das Tor der Zehner zu bringen, doch Schlussmann Jonas Schilling lenkte den Ball mit seinem linken Fuß am Tor vorbei. „Wir haben in der ersten Halbzeit viele zweite Bälle nicht bekommen und es nicht geschafft, in die Tiefe zu spielen“, analysierte Elfer-Coach Christian Fohs und erklärte seinen Matchplan: „Unser Ziel war es, mit schnellen Spielern vorne, die langsame Verteidigung von Hohenlimburg in Bewegung zu bekommen.“
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Und so stellte der Trainer der Gastgeber seine Mannschaft in der Pause um: Mit einem 4-2-3-1-System wollte er mehr Druck ausüben. Doch es waren die Gäste aus Hohenlimburg, die das erste Mal jubelten: Almin Hodza spielte einen Ball in die Tiefe, Volkan Ablak legte quer auf Haris Rovcanin und der verwandelte aus kurzer Distanz zum 1:0 (48.). Aber die Antwort der Elfer folgte prompt: Nur drei Minuten später traf Haris Jaganjac in die kurze Ecke zum 1:1-Ausgleich (51.). „Wir sind dann besser in die Partie gekommen“, freute sich Elfer-Trainer Christian Fohs. Auch der eingewechselte Tim Bodenröder sorgte immer wieder für Aktionen nach vorne.
In der 72. Minute dann die nächste Aufregung: Zu einem langen Ball außerhalb des Sechzehners der Hohenlimburger eilten sowohl Keeper Jonas Schilling als auch Elfer-Torschütze Haris Jaganjac – und stießen zusammen. Schiedsrichter Liedtke zögerte nicht lange und zeigte dem schon mit Gelb vorbelasteten Jaganjac die Gelb-Rote Karte. Die Hausherren spielten fortan in Unterzahl.
„Da war mehr drin“
„Auch danach waren wir noch näher am 2:1“, sagte Fohs, der sah, wie seine Mannschaft versuchte, auch mit einem Mann weniger offensiv zu bleiben. Aber auch die Hohenlimburger wollten sich nicht mit dem Unentschieden begnügen: In der 78. Spielminute scheiterte Volkan Ablak aus kurzer Distanz an Elfer-Schlussmann Tim Helmdach. Doch nennenswerte Torchancen blieben ebenso aus,wie weitere Treffer: Mit einem 1:1-Unentschieden trennten sich die Derbygegner.
„Es war mehr drin“, haderte Zehner-Coach Marco Polo nach dem Abpfiff und ergänzte: „Auch von der Qualität der Chancen her. Aber wir müssen jetzt damit leben und können immerhin den einen Punkt mitnehmen.“
Ebenfalls nicht gänzlich zufrieden war Elfer-Trainer Fohs: „Diese Rote Karte hat uns heute wohl drei Punkte gekostet. Ich denke schon, dass wir es hinten heraus geholt hätten, weil wir die bessere Mannschaft waren.“
SpVg. Hagen 11: Helmdach; Capeller (90. Dialundama), Siljeg, Jacoby (90.+2. Külpmann), Muzak (54. Bodenröder), Fischer, Endt-Knauer, Hengesbach, Morina (71. Schwan), Jaganjac, Demirtas (69. Warkotsch).
SV Hohenlimburg 1910: Schilling; Ropiak, Höltke (11. Kauermann), Rovcanin, Ablak (85. Smajlovic), Saffet Davulcu, Suleyman (65. Schikora), Hodza, El Morabit Benmaich, Labarile, Münch.