Dortmund. Der Hagener Torwart Joshua Mroß fühlt sich beim ehrgeizigen Fußball-Oberligisten TuS Bövinghausen wohl, ist aber nicht in jedem Spiel gesetzt.

In den vergangenen Jahren war der TuS Bövinghausen das Maß aller Dinge – egal in welcher Amateurliga er wirbelte. Der Dortmunder Fußballklub ist auf dem Durchmarsch, sicherte sich in den vergangenen fünf Jahren jeweils den Aufstieg und ist inzwischen in der Oberliga angekommen.

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Und auch dort scheint für das mit Ex-Profis gespickte Team noch nicht Endstation zu sein: In den ersten vier Saisonspielen fuhr die Mannschaft von Trainer Sebastian Tyrala, der als Spieler unter anderem für Borussia Dortmund auflief, vier Siege ein und steht nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hinter Westfalia Rhynern auf Rang zwei.

Bei zwei Partien zwischen den Pfosten

Seit dieser Saison ist auch ein Hagener für das Team von Weltmeister Kevin Großkreutz und Co. im Einsatz: Joshua Mroß beendete seine Profikarriere bei Alemannia Aachen und ist nun Keeper des Oberligisten. Dort teilt sich der 25-Jährige das Tor mit Ricardo Seifried, einem ehemaligen U16-Nationalspieler Polens. Bisher stand Mroß bei zwei Partien zwischen den Pfosten, bevor ihn zuletzt eine Erkältung zu einer Sportpause zwang.

„Vom Trainer kam aber auch die Ansage, dass die Mannschaft durchgewechselt wird. Auch die Torhüter“, sagt Mroß, für den es nach den Jahren bei Alemannia Aachen erst einmal eine Umstellung war, wieder im Amateurfußball aufzulaufen: „Es ist ein ganz anderer Fußball, der in der Oberliga gespielt wird.“ Und auch die Gegebenheiten sind andere: „An den Kunstrasen müssen sich die Knochen auch erst einmal wieder gewöhnen.“

Fußball nicht mehr als Beruf

Doch nach einer Eingewöhnung fand er schnell den Spaß wieder. Zumal Fußball nun nicht mehr der Beruf des 25-Jährigen ist: „Dadurch ist man weniger gestresst, weil von außen nicht mehr so viel Druck kommt. Und der Spaß ist dennoch genauso groß. Wenn nicht sogar noch ein wenig größer, einfach weil man nicht mehr ganz so häufig auf dem Platz ist.“

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Dadurch bleibt Mroß auch mehr Zeit für sein BWL-Studium, das er kürzlich an der Ruhr-Universiät Bochum aufgenommen hat „und danach kann man sich dann beim Training super auspowern.“ Dreimal die Woche trainieren die Dortmunder, bei Aachen waren es mehrere Einheiten am Tag. Aber fehlt Mroß das Profi-Dasein nicht ein wenig? Zumal die Regionalliga West schon mitten in der Meisterschaftssaison steckt? „Vermissen tue ich es nicht. Ich schaue mir gerne Spiele an, aber dadurch, dass ich ja nicht komplett aufgehört habe, geht es.“

Kein normaler Amateurverein

Und mit dem TuS Bövinghausen ist Mroß auch nicht zu einem normalen Amateurverein gewechselt, sondern zu einem ehrgeizigen Verein, der mit seinen Neuverpflichtungen klar gezeigt hat, dass es in Zukunft weiter nach oben gehen soll. Mit Christian Silaj verpflichteten die Dortmunder jüngst einen Fußballer, der in der ersten luxemburgischen Liga spielte.

„Es war mir wichtig, dass ich zu einem Verein wechsel, wo vernünftig trainiert wird und es vernünftige Strukturen gibt. Unser Trainer war ja selbst auch Profi, der weiß, wie es läuft. Auf komplettes Amateurniveau hatte ich keine Lust“, sagt Joshua Mroß, der merkt, dass der Erwartungsdruck an den TuS hoch ist: „Natürlich ist auch jetzt in jedem Spiel der Anspruch da zu gewinnen. Und bisher hat das ja auch gut funktioniert, auch wenn das letzte Spiel knapp war.“

Und was wäre, wenn Bövinghausen am Ende der Saison auch den Sprung in die Regionalliga schafft? „Dann wäre es eine deutlich kürzere Anreise als nach Aachen“, lässt Mroß seine künftigen Pläne vorerst noch offen.