Herdecke. Viele Besucher kommen zur Veranstaltung der TSG Herdecke. Highlight ist das Spiel der Altherren gegen die Traditionself von Borussia Dortmund.

Einen rundum gelungenen Abschluss ihrer Festivitäten zum 111-jährigen Bestehen feierte die TSG Herdecke am vergangenen Samstag auf dem heimischen Bleichstein-Sportplatz. Rund 1000 Zuschauer hatten den Weg zum Kunstrasenplatz gefunden, um den Auftritt der Traditionself von Borussia Dortmund als Höhepunkt der Feierlichkeiten zu erleben.

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„So voll war es hier noch nie. Wir haben riesiges Glück mit dem Wetter gehabt“, freute sich Herdeckes Erster Vorsitzender Markus Requardt. Voll des Lobes für den Veranstalter war auch Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster. „Es war ganz toll, was die TSG wieder auf die Beine gestellt hat“, sagte sie und dankte der Borussia, „die durch ihr Erscheinen diese Veranstaltung zu einem Erfolg geführt hat.“

1911 Kilometer Sponsorenlauf

Begonnen hatte das Programm der Jubiläumsfeier mit einem Sponsorenlauf, bei dem die Mitglieder der TSG sowie Freunde und Angehörige 1911 Kilometer zu Fuß laufen sollten. Das Ziel wurde von den rund 300 Teilnehmern locker erreicht, der Beste kam auf stolze 17 Kilometer.

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Das Geld benötigt die TSG für den Bau ihres neuen Vereinsheims. Das marode alte Gebäude wird abgerissen und soll durch eine Gastronomie für das benachbarte Freibad ersetzt werden. Vorangetrieben von TSG-Ideengeber Markus Schulz hatte die TSG mit einer am vorgesehenen Platz aufgestellten Attrappe angedeutet, wie die künftige Sportlerheimat aussehen könnte. „Hier können sich die Leute schon einmal ein Bild machen, wie man sich das geplante Haus vorstellen kann“, erklärte Requardt.

Eigenes Bier

Vorgestellt wurde unter der Woche auch ein neues eigenes TSG-Bier, das in Zusammenarbeit mit Christian Symalla vom Rewe-Markt in Ende entstand. Es trägt ein TSG-Emblem und wird bei der Vormann-Brauerei in Dahl produziert.

Dr. Reinhard Rauball  unterschreibt ein Trikot.
Dr. Reinhard Rauball unterschreibt ein Trikot. © Hermann Jamnig

Begonnen hatte der Samstag mit Altherren-Turnieren: Bei den elf Mannschaften der Ü32 setzte sich der SC Obersprockhövel vor dem FC Wetter und Herdecke durch. Bestes der sieben Teams bei den Ü40 war die SpVg. Hagen 11 vor der TSG und Westfalia Herne.

Rauball kickt mit

Im Rahmen der Siegerehrung wurden auch zwei Herdecker Mitglieder ausgezeichnet. Ernst-Wilhelm Flashoff (75 Jahre Mitglied) und Klaus Hofreuter (65 Jahre) erhielten für ihre langjährige Treue eine Urkunde.

Um 16 Uhr ging es dann los mit dem Spiel der Traditionsteams. Zuvor stand aber noch eine Ehrung an. Requardt überreichte gemeinsam mit Herdeckes Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster Dr. Reinhard Rauball eine Urkunde und bedankte sich bei ihm für seinen Einsatz für die Herdecker Vereine. Rauball, der in Herdecke wohnende BVB- und Ex-Ligapräsident, hatte auf die Fahrt zum Bundesligaspiel seines BVB nach Berlin verzichtet und ließ es sich nicht nehmen, trotz seiner 76 Jahre für den BVB in seinem Wohnort anzutreten.

Fleißig durchgewechselt

Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Nach dem Ehrenanstoß, etwas missglückt ausgeführt von Schauspieler Ralf Richter, zeigten die BVB-Spieler, dass sie nicht viel verlernt hatten. Nach zwei Treffern von Antonio da Silva, 2012 Deutscher Meister mit dem BVB, und zwei Toren für die TSG durch Feysullah Aydin und Sascha Mitrovic stand es zur Halbzeit 2:2. Erneut da Silva und Hakan Dursun stellten in der zweiten Halbzeit den 4:2-Endstand her.

Die TSG hatte fleißig durchgewechselt, um allen 40 Aktiven der Altherrenabteilung wenigstens einen Kurzeinsatz zu ermöglichen. „Wir wollten eben alle mal ran. Es war ein richtig gutes Spiel“, lobte TSG-Spieler Moritz Meckenstock.

Die TSG-Kicker in der Verteidigung.
Die TSG-Kicker in der Verteidigung. © Hermann Jamnig | Hermann Jamnig

Während sich die Herdecker Ersatzspieler bei Mineralwasser auf der Laufbahn aufhielten, saß die BVB-Truppe auf einer Bank und wurde von Bürgermeisterin Strauss-Köster mit Cocktails verwöhnt. „Alkoholfrei natürlich“, wie sie augenzwinkernd erklärte.

Spaß hatte auch Schiedsrichter Matthias Bock, selbst bekennender Schwarz-Gelber. „Alle waren nett und sympathisch. Und die Jungs sind noch richtig heiß und nehmen das ernst.“ Nach der Partie gab es ausreichend Gelegenheit für die zahlreichen Anhänger, Autogramme und Selfies mit ihren Idolen zu bekommen. Und das nicht nur auf dem Spielfeld, denn die BVB-Spieler gesellten sich bei Bier und Bratwurst noch zu den Zuschauern, während der Abend bei Live-Musik des Duos Andy Schade/Stefan Breuer seinen harmonischen Ausklang fand.