Wetter. Hohe Niederlagen waren an der Tagesordnung, doch Wetters U15-Fußballerinnen gingen einen ungewöhnlichen Weg, das zu ändern. Das steckt dahinter.

Es war keine einfache vergangenen Spielzeit für die C-Jugend-Fußballerinnen des FC Wetter. Doch seit dem Winter läuft es für die Mädchen vom Harkortberg wieder deutlich besser. Weil sie ein halbes Jahr als Mädchenteam bei den Jungs mitgespielt haben, konnten sie wichtige Erfahrungen sammeln. Nun steht aber eine neue Saison an, und die Vorbereitung auf diese neigt sich langsam dem Ende zu. In wenigen Wochen treten die Nachwuchssportlerinnen dann endlich wieder in einer weiblichen Liga an – doch erneut in einer ungewöhnlichen Konstellation.

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Bittere Pleiten waren es, die Wetter im letzten Jahr einstecken musste. 0:26, 0:20 und 0:16 lauteten einige der Ergebnisse, die sie in der Kreisliga A der weiblichen U15 verkraften mussten. „Unsere Mädels waren nicht konkurrenzfähig und haben immer auf den Deckel bekommen“, erzählt Trainerin Lajana Machwitz, die im Winter das Team übernahm. Es stellte sich damals die Frage, wie es weitergehen soll.

Lösung gefunden

Die Antwort war schnell gefunden: In der Mädchenliga wurde die Truppe zurückgezogen, dafür ging sie nun bei den Jungs eine Altersklasse tiefer in der Kreisliga D an den Start. Hier hielten die Wetteraner nun besser mit, holten aus zwölf Partien sieben Punkte.

„Das“, ist sich Machwitz sicher, „war die richtige Entscheidung.“ Denn nicht nur holten sie nun Zählbares, sondern der ungewöhnliche Gang zu den Jungs wirkte sich auch auf die Entwicklung ihrer Spielerinnen positiv aus, wie sie selber findet.

Viele neue Erfahrungen

In den zurückliegenden Vorbereitungsspielen kamen immer wieder die Gegnerinnen zu ihnen. „Die gegnerischen Trainerinnen wollten dann wissen, woher wir unsere Zweikampfstärke haben“, erklärt die Übungsleiterin Machwitz. Diese habe man sich bei den Jungs geholt. „Wir haben viele neue Erfahrungen dort gesammelt“, freut sie sich.

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Diese möchten die Kickerinnen nun mitnehmen und davon in der neuen Spielzeit profitieren. Denn in diesem Jahr gehen die Fußballerinnen wieder unter die Mädchen. Und zwar in genau der Liga, in der sie vor genau einem Jahr immer wieder abgeschossen wurden: Die Kreisliga A mit Mannschaften unter anderem aus Bochum, Lüdenscheid und Hagen.

Jedes Spiel ernst nehmen

In dieser Saison treten sie dabei aber ohne Wertung in der Liga an. Der Grund: In dem C-Juniorinnen-Team sind vier Spielerinnen, die eigentlich ein Jahr zu alt sind. Mit einer Neunermannschaft werden sie also nicht um Tabellenplätze oder Punkte kämpfen. „Trotzdem wollen wir jedes Spiel ernst nehmen“, meint Machwitz. „Unser Ziel ist es, den einen oder anderen Sieg einzufahren. Am wichtigsten ist aber der Spaß“, sagt sie.

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Aktuell treten 15 Mädchen für die Wetteraner gegen den Ball. Zwei von ihnen haben sie dabei für diese Spielzeit neu angemeldet, eine erst vor kurzem. Ein weiteres Mädchen habe sich zudem gemeldet und Interesse bekundet, sich ebenfalls mal ausprobieren zu wollen. Anlass ist unter anderem die Fußball-Europameisterschaft der Frauen, bei der die Nationalmannschaft Zweiter wurde.

Boom nicht zu spüren

„Von einem richtigen Boom ist bei uns aber noch nichts zu spüren“, ordnet Machwitz ein. „Doch ich glaube, das liegt auch daran, dass viele gar nicht wissen, dass es beim FC Wetter auch Mädchenfußball gibt.“ Das wolle man aber in Zukunft ändern.

Denn das Team sucht aktuell neue Spielerinnen. „Dabei ist es egal, ob sie schonmal gespielt haben oder ob sie Anfängerinnen sind“, lädt Machwitz jede Interessierte zu sich und ihren Mädels ein. Gemeinsam wolle man sich dann in diesem Jahr weiterentwickeln.