Hohenlimburg. Sie führen, sie kämpfen – und sie scheiden aus: Im Westfalenpokal gibt die Mannschaft des SV Hohenlimburg 10 bis zur letzten Sekunde alles.

Tim Delker nahm vier Schritte Anlauf und brachte den Ball per Einwurf in den gegnerischen Strafraum. Alle Hohenlimburger Spieler waren nach vorne geeilt, inklusive Torwart Jonas Schilling. Auch der Keeper sprang ab und kam fast noch mit dem Hinterkopf an den Ball. Es hätte der Ausgleich und der Höhepunkt einer umkämpften Partie sein können. Aber am Ende unterlag Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 10 gegen Regionalligist SG Wattenscheid 09 mit 1:2 (1:1).

Doch auch wenn den Hausherren im Erich-Berlet-Stadion die Enttäuschung nach dem Abpfiff ins Gesicht geschrieben stand, fand Zehner-Coach Marco Polo nur lobende Worte für seine Mannschaft: „Es war auf jeden Fall was drin. Von der ersten bis zur letzten Minute haben sie dagegen gehalten.“

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Zehner-Kapitän mit dem ersten Torschuss

Gegen den drei Klassen höher spielenden Gegner stellten sich die Zehner nicht etwa in die eigene Hälfte und warteten auf Angriffe: In der vierten Spielminute sorgte Zehner-Kapitän Danilo Labarile für den ersten Torschuss. Wirklich testen konnte er SG-Torwart Bruno Staudt damit nicht, aber es war ein erstes Zeichen der Hausherren: „Wir sind auch dabei. Wir spielen auch mit!“ Und in der elften Minute war es dann soweit: Einen eigentlich ungefährlichen Ball klärte weder die SG-Abwehr noch Wattenscheids Keeper Staudt und Zehner-Neuzugang Albian Kamaj sah seine Chance gekommen. Der Hohenlimburger Stürmer setzte gut nach und schob den Ball zur 1:0-Führung für die Hausherren ein. Ein Tor, welches auch die mitgereisten Wattenscheider Anhänger vorübergehend verstummen ließ.

Große Enttäuschung nach dem Abpfiff bei Hohenlimburgs Tim Eickelmann.
Große Enttäuschung nach dem Abpfiff bei Hohenlimburgs Tim Eickelmann. © Michael Kleinrensing

Allerdings nur bis zur 25. Minute: Nach einem langen Ball setzte sich Wattenscheids Mohamed Cisse gegen Hohenlimburgs Verteidiger Kevin Ropiak durch. Der Abwehrspieler wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Schiedsrichterin Annika Kost zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dennis Knabe zum 1:1-Ausgleich (25.).

Die Halbzeitansprache

Doch wer vermutet hatte, dass die Hausherren nach dem ersten Gegentor in sich zusammenfallen würden, wurde eines besseren belehrt: Weiter kämpften sich die Hohenlimburger aufopferungsvoll nach vorne und gingen so mit einem 1:1-Unentschieden in die Halbzeit. Musste Trainer Polo seiner Mannschaft bei der Kabinenansprache Mut machen? „Ich musste in der Halbzeit gar nichts großartig sagen, sie haben es ja super gemacht. Ich habe ihnen gesagt, dass sie genau so weiter machen sollen.“

Und das tat sein Team. Während die SG bis zur 60 Minute drei frische Spieler in die Partie schickte, machten die Zehner mit der ersten Elf weiter. Doch in der 68. Minute hatten sie das Nachsehen. Einen ersten Schuss auf sein Tor konnte Keeper Jonas Schilling noch glänzend parieren, beim Nachschuss von Niko Bosnjak war der Zehner-Torwart machtlos. Der Linksaußen verwandelte zur 2:1-Führung für das Regionalliga-Team.

Zehner-Trainer Marco Polo ist zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
Zehner-Trainer Marco Polo ist zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. © Michael Kleinrensing

Und allmählich gingen den Hohenlimburgern die Kräfte aus. Aber das änderte nur wenig an ihrem Drang nach vorne. Gerade in der Schlussphase warfen die Hausherren noch einmal alles rein, um sich durch ein weiteres Tor noch im Spiel zu halten – doch es war vergebens. „Das war wirklich ein Topspiel. Natürlich sind die Spieler jetzt erst einmal enttäuscht, aber ich bin zufrieden“, lobte Polo den Auftritt seiner Mannschaft, die mit ihrem couragierten Auftritt gegen den Regionalligisten eine gute Generalprobe für den am Sonntag startenden Meisterschaftsbetrieb ablegte.