Frankfurt/Herdecke. Neue Bestzeit am heißesten Tag des Jahres: Wie Patricia de Graat in Frankfurt über 800 Meter schnell wie nie lief.

Die allermeisten Zeitgenossen erholten sich im Schatten vom heißesten Tag des Jahres, Patricia de Graat dagegen ging auf die Laufbahn. Und lief in großer Hitze zur neuen Bestzeit: Bei der EM-Qualifikation Mittelstrecke in Frankfurt am Main rannte die 23-jährige Herdeckerin am Dienstag Abend über 800 Meter als Vierte in 2:06,36 Minuten schnell wie wie. „Sieben Hundertstel schneller als bisher“, weiß die Mittelstrecklerin der LG Olympia Dortmund, „das zeigt, wie konstant ich momentan unterwegs bin.“ Wobei die Hitze - die Wetterdaten zeigten am Abend in der hessischen Metropole noch 35 Grad - kein großes Problem gewesen sei. „Wir sind erst um 21.40 Uhr gestartet, die Bahn lag im Schatten“, sagt sie, „für die 800 Meter ging das.“ Die Norm für die Europameisterschaften in München schaffte übrigens keine Starterin.

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Souveräner Sieg in Hacheney

Ihre bisherige persönliche Bestzeit über 800 m hatte Patricia de Graat im Mai in Wien aufgestellt, danach lief sie über die kürzere ihrer beiden bevorzugten Strecken beständig in deren Nähe. Etwa beim international besetzten Guldensporen-Meeting in Kortrijk (Belgien) als Siebte des B-Laufes in 2:07,04 Minuten oder als souveräne Siegerin beim „Letzte Ausfahrt: Ulm“-Meeting ihrer LG Olympia im Stadion in Dortmund-Hacheney in 2:06,99 Minuten. „Da habe ich für einige junge Läuferinnen beim letzten Wettkampf vor den deutschen Jugend-Meisterschaften das Tempo gemacht“, sagt sie. Gleichzeitig traf sie dort erstmals seit langem auf der Bahn wieder auf Zwillingsschwester Katharina de Graat (TSV Herdecke), die in 2:25,52 Siebte des Feldes wurde. Patricia de Graat: „Unser letzter gemeinsamer Wettkampf ist wirklich schon eine ganze Reihe Jahre her.“

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Taktischer Fehler bei DM

Lediglich bei den deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion hatte die Herdeckerin nicht in den Bereich ihrer Bestzeit laufen können. Als Halbfinal-Sechste verpasste sie dort in 2:07,49 Minuten den Endlauf knapp. „Es gab gute Chancen auf das Finale“, sagt sie, „aber da habe ich einen kleinen taktischen Fehler gemacht, bin zu viel auf der Außenbahn gelaufen. Und bei den 800 Metern rächt sich das eben eher als über 1500 m.“ In Berlin war Patricia de Graat erstmals bei einer DM über 800 m gelaufen, auch in der Saison hatte sie deutlich mehr Starts über die kürzere Strecke. „Da hatte ich gerade Bock drauf, und das Training hat es hergegeben“, erklärt sie. Eine Abkehr von ihrer bisherigen Lieblingsdistanz soll das aber nicht sein. Was schon ihr nächster Wettkampf zeigt: Am 6. August startet sich beim renommierten Lohrheide-Meeting in Wattenscheid in einem starken Feld über die 1500 m.

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