Hagen. Eintracht Hagen soll weiter auf reduzierte Parktickets verzichten. Das sorgt für großen Unmut. Überprüfung der Stadt bringt keine Erleichterung
Es ist ein leidiges Thema, welches sich inzwischen schon seit mehreren Jahren hinzieht: Seit dem Pächterwechsel in der Sporthalle Mittelstadt zum 1. Januar 2019 stehen den Nutzern der Sporthalle keine kostenfreien beziehungsweise preislich stark reduzierten Parktickets mehr zur Verfügung.
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Für den VfL Eintracht Hagen, der mit all seinen Handballern unterhalb des Zweitliga-Teams dort ansässig ist, eine finanzielle Katastrophe. Und das nicht nur für die Spieler, die im Jugendleistungsbereich beispielsweise vier- bis fünfmal in der Woche trainieren, sondern auch für den Gesamtverein, wie Geschäftsführer Fynn Holpert erklärt: „Allein die Kosten für Schiedsrichter gehen für uns dadurch in die Höhe.“
Keine ähnlichen Konditionen
Trotz Anfragen durch die Stadt konnte der neue Betreiber, die „Goldbeck Parking“, nicht dazu bewogen werden, ähnliche Konditionen wie bisher einzuräumen. Seitens des Betreibers wird „für ein kleines Kontingent rund 20.000 Euro eingefordert, die aus dem städtischen Haushalt nicht zu finanzieren sind“, hieß es nun im Sport- und Freizeitausschuss der Stadt Hagen.
Ein ungefähr zehnmal höherer Betrag als zuvor. Alternative Parkmöglichkeiten gibt es keine. Durch die Lage am Bergischer Ring und die Nähe zum Allgemeinen Krankenhaus ist die Situation schwierig. Am Ring selber besteht Parkverbot, in den angrenzenden Straßen sind die Parkflächen für Anwohner reserviert. Zudem werden die wenigen freien Parkplätze durch Besucher des Friedhofs und des Allgemeinen Krankenhauses in Anspruch genommen.
Aufgeschultertes Parken
Durch die Verkehrskommission der Stadt wurde nun geprüft, ob im Bereich des Bergischen Rings entlang der Friedhofsmauer „aufgeschultertes Parken“ erlaubt sein könnte, die Autos also halb auf der Straße, halb auf dem Bürgersteig geparkt werden könnten. Doch auch das sei nicht möglich, heißt es im Bericht: „Um das aufgeschulterte Parken zuzulassen, darf die Höhe des Bordsteins höchstens sieben Zentimeter betragen. In dem angedachten Bereich erreicht dieser eine Höhe von 14 Zentimetern.“ Da der Gehweg zudem mit Platten versehen sei, die beim Befahren schnell kaputt gehen würden und so eine Gefahr darstellen könnten, habe man sich gegen diese Option entschieden.
Und auch das Gefahrenpotenzial sei zu hoch. Da die Ampeln zu weit entfernt seien, wäre es wahrscheinlich, dass Kinder, Jugendliche und andere Sportler über die vierspurige Straße laufen würden, wenn sie vor der Friedhofsmauer, welche gegenüber des Eingangs der Sporthalle Mittelstadt liegt, parken würden.
Parkhaus an der Schwenke keine Alternative
Unweit der Halle Mittelstadt befindet sich das Parkhaus an der Schwenke. Doch dieses scheidet mit ähnlich hohen Gebühren aus. Die Stadt hat sich nach eigenen Angaben auf die Suche nach Sponsoren begeben – ohne Erfolg, „so dass die Nutzer der Halle weiterhin die Parkgebühren selber tragen müssen“.
Immer wieder versuchte die Eintracht zuletzt, auf die Probleme hinzuweisen. „Das ist wirklich nicht im Stile einer Sportstadt“, findet Fynn Holpert und ergänzt: „Das findet man in keiner anderen Stadt so vor. Und wir sind der einzige Verein, der hier der Leidtragende ist.“
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In der Begründung der Stadt Hagen heißt es allerdings weiter: „So sehr die Entrichtung der Parkgebühren die Sportler auch belastet, sei darauf hingewiesen, dass in anderen städtischen Sportstätten im Innenstadtbereich – beispielsweise an den Hallen des Fichte-Gymnasiums oder an der Ricarda-Huch-Schule – auch keine kostenfreien Parkplätze zur Verfügung stehen. Eine Kostenübernahme würde daher eine Ungleichbehandlung gegenüber diesen Nutzern darstellen.“
Was Holpert und die Eintracht jedoch besonders ärgert: „Lehrerinnen und Lehrer der angrenzenden Schule haben dort Parkplätze erhalten, wir als Verein aber nicht. Wir fühlen uns wissentlich übergangen.“ Dabei gehe es gar nicht darum, dass alle kostenlos parken könnten, wie Holpert betont: „Aber es wäre gut, wenn wir wenigstens ein paar Parkplätze hätten, für die wir einen vergünstigten Tarif erhalten.“
Beschwerden der Mitglieder
Die Handballer wären auch bereit, in eine andere Halle umzusiedeln. Doch auch das ist nicht so einfach: „Wenn wir sehen, dass beispielsweise bei der Deutschen Meisterschaft der Jugend 400 Zuschauer dabei waren, dann muss man auch sehen, wo man die unter bekommt.“
Und auch die Beschwerden der Mitglieder häufen sich, erste Stimmen sprechen von Austritten, die sich bisher allerdings noch nicht bewahrheitet haben.
Auch wenn sich die Diskussion inzwischen schon lange hinzieht, aufgeben will man bei der Eintracht nicht, weitere Gespräche seien geplant, wie Holpert sagt: „Wir werden mit dem Stadtsportbund sprechen und weiter nach Lösungen suchen. Das ist in jeder Hinsicht traurig und ein Schlag ins Kontor für eine angebliche Sportstadt wie Hagen.“