Wetter/Gevelsberg. Am Pfingstmontag feierte SuS Volmarstein II den Aufstieg. Warum die Kreisliga-C-Fußballer tags darauf brutal auf den Boden zurückgeholt wurden:

Der Pfingstmontag war ein Feiertag für die Kreisliga-C-Fußballer von SuS Volmarstein II, tags darauf wurden sie brutal in den Alltag zurückgeholt. Ihr 2:1-Sieg im Spitzenspiel bei der SG Vatanspor Gevelsberg, der ihnen vermeintlich Tabellenführung und Aufstieg in die Kreisliga B beschert hatte, wurde nachträglich mit 2:0 für die Gevelsberger gewertet. Weil Volmarstein einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hat. Die Folge: Vatanspor als Meister (59 Punkte) und der Tabellenzweite SC Wengern II (58) steigen auf, die Volmarsteiner (55) gehen leer aus. Und das für Donnerstag vorgesehene Entscheidungsspiel um den Titel zwischen SuS II und SC II entfällt. „Uns ist ein Fehler unterlaufen. Das darf nicht passieren, ist aber leider passiert“, ärgerte sich Heinz Off, Klubchef und Trainer von SuS Volmarstein, über den folgenschweren Lapsus.

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Die Hiobsbotschaft kam während der Vorstandssitzung am Dienstag Abend, bei der die Jahreshauptversammlung am 17. Juni vorbereitet werden sollte. „Matthias Bock hat mich da angerufen“, sagt Heinz Off. Der Fußballobmann des Kreises informierte die Volmarsteiner, dass der A-Jugendliche Hendrik Göbel im Spiel der SuS-Reserve bei Vatanspor nicht hätte eingesetzt werden dürfen, da er als Spieler der ersten Mannschaft festgespielt war. Noch am Montag war Ott davon ausgegangen, dass A-Jugendliche nach dem 1. April grundsätzlich in erster und zweiter Mannschaft spielen dürften. Bei Göbel galt das nicht, weil er bereits im letzten Herbst in die Erste in der Kreisliga A hochgezogen worden war, dort insgesamt zwölf Spiele bestritt. Zuletzt am 10. April beim 0:1 in Hasslinghausen und am 29. Mai beim 2:4 gegen Obersprockhövel II.

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„Hätten wir ihn kurz vor dem 1. Mai in der Zweiten eingesetzt, wäre er für uns spielberechtigt gewesen“, weiß Off nun. So aber gab der 19-jährige Innenverteidiger - mit einem Pferdekuss später verletzt ausgeschieden - sein Debüt in der SuS-Reserve ausgerechnet am Montag, hätte das aber nicht tun dürfen. „Die A-Jugendlichen Daniel Anwary und Lukas Bax durften bei uns spielen“, weiß Off jetzt, „Hendrik dagegen nicht, weil er hochgezogen und damit Spieler der ersten Mannschaft war. Da zieht ein anderer Paragraf.“ So konnte Vatanspor nachträglich Titel und Aufstieg feiern, tat das mit den bis dahin ungenutzten Meisterschafts-Shirts am Dienstag Abend auch spontan.

Im nächsten Jahr neuen Anlauf nehmen

In Volmarstein dagegen waren „alle ziemlich down“, berichtete Off, per WhatsApp-Gruppe habe man sich ausgetauscht. Der Fehler liege bei ihm, räumte der Klubchef unumwunden ein. „Ich muss mir das als Trainer ankreiden“, sagte er, „auch wenn mir die Jungs direkt gesagt haben, ich solle mir das nicht so zu Herzen nehmen.“ Bei den sich ständig ändernden Regularien verliere man den Überblick. Am Dienstag habe er daran gedacht, als 1. Vorsitzender aufzuhören, diesen Gedanken aber wieder verworfen: „Da geht es ja auch um den Verein und nicht um die zweite Mannschaft.“

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Nach dem ersten Schock sei auch bei der SuS-Reserve, die bereits in der Spielzeit 2020/21 als makelloser Spitzenreiter durch den corona-bedingten Saison-Abbruch um den Aufstieg gebracht worden ist, eine Jetzt-erst-recht-Stimmung entstanden. „Jetzt wollen die Jungs nächstes Jahr einen neuen Angriff starten“, sagt Off. Bei seinem zuvor verkündeten Rücktritt als Trainer bleibe es aber, der bisherige Co-Trainer Andre Buchholz übernimmt. Und Off verweist darauf, dass man sportlich ja aufgestiegen sei: „Wir haben einen schönen Tag gehabt, den kann uns keiner mehr nehmen.“