Hohenlimburg. Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 1910 ist nach 2:3 bei RW Deuten am Boden. Nun folgen die Zehner der SpVg. Hagen 11 in die Landesliga.
Sie hatten es in ihren eigenen Händen. Vor einer Woche hatte der SV Hohenlimburg 10 gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Concordia Wiemelhausen gewonnen. Nun, am letzten Spieltag, wurde neben einem eigenen „Dreier“ noch ein Sieg des FC Brünninghausen in Wiemelhausen benötigt. Brünninghausen gewann auswärts mit 3:1. Doch nach 90 Minuten bei Rot-Weiß Deuten standen die Zehner als fünfter Absteiger aus der Fußball-Westfalenliga fest und folgen nun der SpVg. Hagen 1911 in die Landesliga. Hohenlimburg unterlag in Dorsten mit 2:3 (0:3).
Hohenlimburg 10: Hausaufgaben nicht gemacht
„Wir hatten es wieder mal selbst in der Hand. Wir hatten einen Mann in Brünninghausen vor Ort, der uns bestätigt hat: Die haben ein bärenstarkes Spiel abgeliefert. Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht und den Klassenerhalt aus der Hand gegeben. Deuten hat uns keinen Zentimeter geschenkt, die haben gekämpft bis zum Umfallen“, sagte ein enttäuschter Zehner-Coach Marco Polo nach der Rückfahrt aus Dorsten. Hinterher herrschte in der Kabine der Hohenlimburger Katerstimmung. Marco Polo suchte nüchtern nach einer treffenden Erklärung: „Wenn man die Qualität im Kader sieht, dann hätten das viele nicht für möglich gehalten. Aber unterm Strich lügt solch eine Tabelle am Ende der Saison auch nicht.“
Die Zehner gruben sich in Deuten schon früh eine Grube, aus der sie hinterher nicht mehr herauskamen. Deutens Nils Fabisiak schraubte sich irgendwie durch die gesamte Hohenlimburger Hintermannschaft durch und gab dann einen vermeintlich harmlosen Schuss auf das Gehäuse von Jonas Schilling ab, der plötzlich im Tor landete. „Das wirkte sehr leicht. Jonas hatte anscheinend die Sicht versperrt“, schilderte Marco Polo. Nach einer guten halben Stunde erhöhte Moritz Noetzel auf 2:0. Polo, der grundsätzlich selten mit den Unparteiischen hadert, kommentierte: „Aus meiner Sicht war das leichtes Abseits. Aber da kann man nichts machen.“ Das 3:0 durch Hendrik Löbler ließ die Zehner in Schockstarre verfallen (38.).
Zehner kommen wie verwandelt aus der Kabine
Nach dem Seitenwechsel sahen die 150 Zuschauer eine verwandelte Gäste-Mannschaft. Die Zehner hauten mit der guten Nachricht aus Wiemelhausen alles heraus und erspielten sich mehrere hochkarätige Möglichkeiten. Laut Marco Polo wurden allerdings die einfachen Chancen liegen gelassen, aber die komplizierten Möglichkeiten umgemünzt. So war es Stürmer Vincenzo Porrello, der den Zehnern in den Minuten 64 und 77 mit seinen beiden Treffern Hoffnung verlieh. Doch es benötigte zwei weitere Treffer, die einfach nicht fallen wollten.
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„Nach dem Seitenwechsel haben wir eine grandiose Halbzeit abgerissen“, erklärte Marco Polo. Doch das Loch war nach dem 0:3 zu groß, die Aufholjagd mit vier eigenen Toren zu unwahrscheinlich. „Das erstmal aufzuholen, ist schon schwierig genug, aber wir hätten ja vier Tore schießen müssen.“ Es ist eine bittere Pille, die der SV Hohenlimburg 1910 jetzt schlucken muss. Zwischendurch schien die Kurve gekratzt, doch zwölf der letzten 13 Spieltage verbrachten die Zehner auf einem Abstiegsplatz.
Wie geht es jetzt weiter? Ein Großteil der Vorbereitung steht laut Marco Polo bereits. Die Spieler sollen erstmal den Kopf freikriegen, sagt er. „Mit kurzer Pause wird an der neuen Saison gearbeitet, was anderes geht gar nicht. Wir müssen unsere Mäkel analysieren und daran arbeiten“, so der Trainer.
+++ Aufstellung und Tore +++
SV Hohenlimburg: Schilling, Schikora, Samet Davulcu, Vincenzo Porrello, Saffet Davulcu, Jacoby (90. + 4 Laurin Flöck), Münch, Antonio Porrello, Federico, Delker (54. Eickelmann), Labarile.
Tore: 1:0 Nils Fabisiak (7.), 2:0 Moritz Noetzel (33.), 3:0 Hendrik Löbler (38.), 3:1 Vincenzo Porrello (64.), 3:2 Vincenzo Porrello (77.).
Zuschauer: 150.