Hagen. Lange bleibt die Kreisliga-B-Partie zwischen dem Hasper SV II und dem SC Zurstraße torlos. Doch in der Schlussphase eskaliert das Spiel.
Zwei Rote Karten, ein Spielabbruch und eine gebrochene Nase. Das sind die traurigen Eckdaten einer Eskalation in der Hagener Fußball-Kreisliga B. Dabei lief das Spiel zwischen dem Hasper SV II und dem SC Zurstraße bis in die Schlussphase eigentlich ruhig ab. Dreimal musste Schiedsrichter Jacek Kramarczyk die Gelbe Karte zücken, doch von übermäßiger Aggression war das Spiel nicht geprägt, da waren sich alle Beteiligten einig.
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Auch als Imad Louchiri die Gäste in der 77. Minute zur 1:0-Führung schoss, blieb es noch ruhig – doch dann eskalierte es. Ein SC-Spieler foulte einen Hasper, dieser trat nach und sah dafür die Gelb-Rote Karte. „Das geben wir auch offen zu“, sagte Hasper-Coach Mustafa Narin. Doch was danach geschah – da unterscheiden sich die Aussagen.
SC-Spieler muss ins Krankenhaus
Olaf Kampmann, Vorsitzender des SC Zurstraße schilderte: „Nach Kommentaren von beiden Seiten sind Spieler vom Hasper SV auf unsere Spieler losgegangen.“ Ein SC-Spieler habe einen Faustschlag und einen Kopfstoß abbekommen. Ein Spieler der Gäste habe mit einem gebrochenen Nasenbein ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Die Gäste hätten nach dem Abbruch durch den Unparteiischen ohne Duschen die Anlage verlassen. „Einige Spieler sind noch auf übelste Art beleidigt worden und haben Drohungen erhalten“, sagte Kampmann.
Haspes Trainer Narin eilte nach den ersten Wortwechseln selbst auf das Feld, „um zu schlichten“. Beleidigungen habe er auch gehört, allerdings vonseiten der Gästemannschaft. „Da sind einige Beleidigungen gefallen und auch rassistisch wurden wir angegangen.“ Den vermeintlichen Kopfstoß habe der Hasper Coach nicht gesehen, das Geschehen habe sich hinter seinem Rücken abgespielt.
HSV-Coach verurteilt Gewalt
Aber dazu hat Narin, der das Team seit vier Jahren trainiert, eine klare Meinung: „Wenn es sich so abgespielt hat, wie berichtet, und ich rauskriege, wer von meinen Spielern das war, dann kann er von mir aus ein Jahr gesperrt werden und fliegt aus der Mannschaft.“ Er habe sich nicht umsonst mit seinem Team etwas aufgebaut, das wolle er nicht gefährden. „Unschuldig war aber auch Zurstraße nicht“, betonte er.
„Wir werden die Vorkommnisse des Spiels schnell aufarbeiten und bereits in einer Vorstandssitzung am Dienstag besprechen“, so Joachim Hagemann, 2. Vorsitzender des HSV: „Die beteiligten Spieler werden vom Verein ausgeschlossen und mit einer Platzsperre für HSV-Spiele belegt - egal wer das ist. Wir tolerieren keine Gewalt oder Unsportlichkeit in unserem Verein.“ Was Narin hingegen nicht nachvollziehen kann: Einer seiner Spieler, der während der Tumulte die Rote Karte sah, wurde „zwei Minuten bevor es eskalierte mit zwei Mann verletzt vom Feld getragen. Wie soll er mitgemacht haben, der war gar nicht auf dem Spielfeld.“