Wetter. In Rekordzeit hat der SV Wetter nach dem Rücktritt des bisherigen ein neues Führungsduo gefunden. Mit einem alten Bekannten:

Wetters einziger reiner Tischtennis-Verein bleibt selbstständig, geht keine Spielgemeinschaft mit einem anderen Klub ein. Diese einhellige Meinung der Mitglieder führte beim Sportverein Wetter 1981 zum Rücktritt des langjährigen Führungsduos. Eine Vorstandskrise löste das aber nicht aus, in kürzester Zeit konnten die beiden vakanten Positionen neu besetzt werden. An der Spitze kehrte mit Dr. Bernd Neupert ein längjähriger früherer Klubchef zurück, der von einem „Optimismus, dass wir eine gute Zukunft haben“, spricht.

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Von 2001 bis 2011 fungierte Neupert bereits als 1. Vorsitzender des SV Wetter, ehe er aus Altersgründen aufhörte und von Frank Melerra beerbet wurde. Nachdem Melerra und Vereins-Urgestein Reinhold Kleinevoss als 2. Vorsitzender jüngst aber unmittelbar nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung, in der die Mitglieder eindeutig gegen das Anbahnen von Spielgemeinschaften votierten („Wir möchten die Zukunft unseres Vereins in den eigenen Händen behalten“), von ihren Posten zurücktraten (wir berichteten), ließ sich der Vorgänger wieder in die Pflicht nehmen. „Auf Bitten der übrig gebliebenen Vorstandsmitglieder habe ich mich für einen Übergangs-Zeitraum zur Verfügung gestellt“, sagt Neupert.

Neupert und Reinhardt gewählt

Die vier nach dem Rücktritt von Melerra/Kleinevoss verbliebenen Vorstandmitglieder stellten zügig die Weichen für die Zukunft. Bereits knapp zwei Wochen nach der Mitgliederversammlung kürten sie Neupert zum neuen Klubchef. Und fanden in Heiko Reinhardt, der großen Anteil daran habe, dass in der Pandemie der Trainingsbetrieb aufrecht erhalten werden konnte, auch einen 2. Vorsitzenden. Beide wurden in dieser Woche ins Vereinsregister eingetragen.

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Dem gerade von Kleinevoss nach seinem Rücktritt erweckten Eindruck, der Tischtennisverein sei am Ende, tritt der aktuelle Vorstand entgegen. „Dem ist nicht so“, betont Neupert. Bei der Vorstandssitzung, bei der die neue Klubspitze gekürt wurde, habe eine Aufbruchstimmung geherrscht. „Diese Vorstandssitzung war wie eine frische Sommerbrise“, wird der langjährige Jugendwart Vung Nguyen in einer Pressemeldung zitiert, der beim SV Wetter zusammen mit Samuel Scheliga die zehnköpfige Kinder- und Jugendgruppe zwischen 8 und 14 Jahren betreut. Die Kinder, so die beiden Übungsleiter, würden von Tag zu Tag mit dem Schläger und mit dem Ball besser werden. Aufgrund der Corona-bedingten Schutzmaßnahmen seien weniger Spieler zu den wöchentlichen Trainingseinheiten in der Sporthalle Steinstraße gekommen, doch Neupert hebt hervor: „Umso erfreulicher war es, dass auch in dieser schwierigen Zeit neue Mitglieder den Weg zu uns gefunden haben.“

Zwei Teams angestrebt

Die Zahl der spielenden Mannschaften war zuletzt stark geschrumpft, in der abgebrochenen Saison 2021/22 spielten noch zwei Vierer-Teams. Dieses Niveau will man halten. „Wir sind fest entschlossen, mindestens eine Mannschaft in der 2. Kreisklasse zu melden“, sagt Neupert, „wahrscheinlich auch noch eine in der 3. Kreisklasse.“ Die Zukunftsausrichtung ist für ihn klar: „Wir wollen den Tischtennissport in Alt-Wetter für alle Altersgruppen und für alle Spielstärken anbieten, auch Anfänger sind herzlich willkommen.“ Einen Schwerpunkt wolle man auf die Jugendarbeit setzen, kurzfristig plant man einen „Tag der offenen Tür“. Und auch das traditionsreiche Großturnier um den Pokal der Stadt Wetter, dessen 60. Austragung der bisherige Vorstand auch für 2022 abgesagt hat, will man wiederbeleben: „Wir streben das auf jeden Fall an“, sagt der zurückgekehrte Vorsitzende.