Dortmund. Fußball-Westfalenligist SpVg. Hagen 11 verliert gegen Mit-Abstiegskandidat Westfalia Wickede mit 0:5. Trainer Fohs vermisst einige Tugenden.

Als die Spieler derSpVg. Hagen 11 im Kreis zusammenkamen, klatschte Trainer Christian Fohs jeden Einzelnen einmal ab, bevor die Elfer zusammenrückten, um die vergangenen 90 Spielminuten Revue passieren zu lassen. Doch über diesem Kreis und auch den Köpfen der 128 Zuschauer schwebte die Frage: „War es das Spiel, das denAbstieg endgültig besiegelt hat?“

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Mit 0:5 (0:1) unterlag die Fohs-Mannschaft bei der ebenfalls akut abstiegsgefährdeten Westfalia Wickede. Und ließ dabei einige Tugenden vermissen, die sie zuletzt noch ausgezeichnet hatten.

Schon zu Beginn waren die Gäste aus Hagen überrascht, wie defensiv sich die Hausherren präsentierten: diese versprühten mit einem 4-5-1-System wenig Drang nach vorne: „Sie haben gar nichts gemacht. In den Spielen, die wir uns bisher von ihnen angeschaut hatten, sah das anderes aus“, resümierte Elfer-Trainer Fohs.

Die große Stärke der Westfalia, die den Ballbesitz weitestgehend den Elfern überließ, wurde aber schon in der zehnten Spielminute deutlich: Einen Konter verwandelte Marcel Pietryga mit dem ersten Torschuss der Gastgeber zur 1:0-Führung. „Wir wussten, dass sie da stark sind und laufen trotzdem in den Konter“, ärgerte sich Fohs.

Elfmeter und Nachschuss vergeben

Doch die Spielvereinigung hatte schon wenig später die große Chance zum Ausgleich. Nach einem Foulspiel im Sechzehner entschied Schiedsrichter Martin Pier auf Strafstoß (25.). Kapitän und Ex-Profi Gaetano Manno übernahm die Verantwortung für seine Mannschaft – und scheiterte an Westfalia-Keeper Frederic Westergerling. Und auch den Nachschuss setzte der 39-Jährige an die Latte.

„Es wäre die Möglichkeit gewesen, in die Partie reinzukommen“, sagte Fohs. Denn bis zur Halbzeit setzte sich kein Team durch. Doch was in den zweiten 45 Spielminuten passierte, dafür fand der Elfer-Coach nur schwer Worte. Trotz viel Ballbesitz entwickelten die Hagener keinen Druck nach vorne und schafften es nicht, die Zwischenräume schnell und effektiv zu nutzen. „Da haben wir dann auch nicht die spielerische Qualität, um das Spiel schnell zu machen“, gab Fohs zu.

Verdiente Niederlage

Auf der anderen Seite setzte Westfalia Wickede auf aggressive Zweikämpfe und schnelle Konter – und nahm damit die gesamte Hintermannschaft der Elfer auseinander: Marcel Pietryga (58./78.), Jan Nielinger (58.) und David Antunes Gouveia Fernandes (90.+3.) bescherten den Hausherren den deutlichen und verdienten 5:0-Sieg. Währenddessen ging der Elfer-Trainer mit seiner Mannschaft ins Gericht: „Da hat heute auch die eine oder andere Tugend gefehlt. Natürlich ist es schwierig, wenn man früh zurückliegt, aber da hätte ich erwartet, dass wir aggressiv sind, die Zweikämpfe suchen und weiter an uns glauben.“

Der Blick auf die Tabelle dürfte für die Sorgenfalten bei den Elfer-Anhängern sorgen. Durch die deutliche Niederlage ist der Abstand auf das rettende Ufer für die Spielvereinigung noch einmal größer geworden und liegt nun bei elf Punkten. „Solange es rechnerisch noch möglich ist, versuchen wir alles“, sagte Trainer Fohs. Doch wirklich überzeugt klang er nach dem Auftritt seiner Mannschaft nicht mehr. Ob die Pleite das Aus für die Emster war und sie den Gang in die Landesliga antreten müssen, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

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SpVg. Hagen 11: Bungart; Capeller, Siljeg, Wilke, Manno, Hodza, Fischer, Bodenröder, Endt-Knauer, Demirtas (75. Möller), Jenusch (31. Ibeme).

Westfalia Wickede: Westergerling; Biller, Heinings (75. Knafla), Nielinger, Markovski, El Moudni, Pietryga, Jalouan, Konya, Dietz (84. Kampa), Lmcademali (68. Fernandes).

Schiedsrichter: Martin Pier.

Zuschauer: 128.