Herdecke. Erstmals hat der FC Herdecke-Ende einen Sportlichen Leiter auch bei der Jugend. Der Rückkehrer war zuletzt beim VfL Bochum aktiv:

„Endes Amateure“ haben sie neben der ersten Mannschaft im Verein, „Endes Ewige Talente“ und „Endes Legenden“. Und natürlich verfügen die Fußballer des FC Herdecke-Ende außer den Senioren-Mannschaften auch über Jugendteams, aktuell insgesamt zwölf von der Ballgewöhnungsgruppe bis zu den B-Junioren. Um „Endes Zukunft“ kümmert sich ab sofort erstmals auch ein Sportlicher Leiter mit hochklassiger Vita: Paul Wartmann entstammt dem Verein, hat zuletzt lange im Nachwuchsleistungszentrum des VfL Bochum gearbeitet. „Ich möchte meinem Herzensverein etwas zurückgeben“, sagt der 34-Jährige.

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Den Sportplatz am Kalkheck kennt Paul Wartmann gut, nicht nur aus seiner Anfangszeit bei den Ender Minis. 2007 begann er hier seine Trainer-Laufbahn bei den Klubjüngsten, später war er regelmäßig beim hochklassig besetzten U11-Cup zu Gast, den er 2017 mit den E-Junioren des VfL Bochum auch gewann. „Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen“, sagt Andrea Klöpfel, Turnier-Organisatorin und stellvertretende Jugendleiterin des FC Herdecke-Ende, die immer wieder um eine Rückkehr Wartmanns nach Herdecke warb. Dass es nun damit geklappt hat und der Herdecker als Sportlicher Leiter des FC-Nachwuchses einsteigt, freut sie besonders: „Eine solche Position hatten wir bisher nicht besetzt. Das tut uns gut.“

Als Coach wegen Familie aufgehört

Paul Wartmann, neuer Sportlicher Leiter der Jugend des FC Herdecke-Ende, mit Sohn Theo.
Paul Wartmann, neuer Sportlicher Leiter der Jugend des FC Herdecke-Ende, mit Sohn Theo. © Privat | Privat

Möglich wurde die Rückkehr aus familiären Gründen. Wartmann wurde vor einem Jahr Vater eines Sohnes, hörte nach sechs Jahren als Jugendtrainer und Scouting-Koordinator beim VfL Bochum auf. „Drei- bis viermal die Woche Training plus die Spiele am Wochenende, das war mit Familie nicht zu machen“, erklärt der C- und B-Lizenzinhaber, nach einjähriger Pause steigt er bei seinem Stammklub nun mit neuer, zeitlich nicht mehr ganz so fordernder Aufgabe ein. „Zwei- bis dreimal pro Woche bin ich am Platz, aber eben nicht mehr regelmäßig als Trainer einer Mannschaft“, erklärt Wartmann, der mit seiner Familie in Wetter wohnt.

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Nach vier Wochen im Hintergrund hat er mit Monatsbeginn bei den Endern angefangen. „Ich möchte den Verein und die Trainer auf ein anderes Level hieven“, sagt er, die entscheidende Frage sei: „Was können wir anders machen als andere Vereine im Umland?“ Mit den Übungsleitern der zwölf Vereins-Jugendmannschaften will er in den intensiven Austausch gehen und interne Trainer-Lehrgänge anbieten, um eine andere Trainingsqualität zu ermöglichen. „Ich gehe mit auf den Platz, um ein kindgerechtes Training der Altersklassen mit einer gewissen Qualität anzubieten“, sagt er und betont: „Wir wollen die Kinder mit ballorientiertem Fußball davon überzeugen, dass sie bei uns im Verein bleiben.“

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Mehr Ballkontakte für Kinder

Dazu sollen für das Training die neuen Spielformen im Kinderfußball, die der Deutsche Fußball-Bund nach zweijähriger Pilotphase spätestens mit Beginn der Saison 2024/2025 einführt, beim FC Herdecke-Ende bereits angewandt werden. „Von den Minis bis zur E-Jugend werden wir im gesamten Team in Kleingruppen trainieren, die eine Anzahl von maximal sechs Kindern beinhalten“, erklärt Wartmann, „dabei geht es darum, die Netto-Spielzeit für alle Kinder zu erhöhen, sie so mehr Ballkontakte haben.“ Etwa auch bei der Ballgewöhnungsgruppe der Drei- bis Fünfjährigen, die der FC Herdecke-Ende seit einem Jahr als erster Verein im Fußballkreis Hagen/Ennepe-Ruhr anbietet. „Wir haben da soviel Zulauf, dass wir eine neue Gruppe aufmachen werden“, kündigt Andrea Klöpfel an. Weitere Trainer und Aktive für „Endes Zukunft“ werden dennoch weiter gesucht.