Herdecke. Das war ganz wichtig für den FC Wetter. Wie der Harkortberg-Elf im Derby beim FC Herdecke-Ende ein Befreiungsschlag gelingt:

Als Tabellenzweiter patzte Fußball-Bezirksligist FC Wetter daheim im Derby vor einem halben Jahr, ganz kurz vor der Abstiegszone dagegen gelang ausgerechnet beim Lokalrivalen der große Befreiungsschlag. Mit 3:1 (2:1) gewann das Team von Interimscoach Fatih Esbe beim FC Herdecke-Ende, revanchierte sich für die bittere 1:4-Niederlage im ersten Nachbarschaftsduell vor sechs Monaten. Und gewann erstmals seit dem 28. November 2021 - damals siegte man 4:1 gegen den VfB Schwelm - wieder ein Spiel. „Das war ganz, ganz wichtig“, atmete Esbe durch, dessen Team nun wieder sechs Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen hat.

Wetters Florian Norpoth (rechts, hier gegen Endes Marcel Metz) leitet mit seinem Sturmlauf die Entscheidung ein.
Wetters Florian Norpoth (rechts, hier gegen Endes Marcel Metz) leitet mit seinem Sturmlauf die Entscheidung ein. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Von Beginn an waren die Wetteraner am Ender Kalkheck bissiger, profitierten von Fehlern der Gastgeber. Beim frühen 1:0 durch Emanuel Proenca - Torjäger der Reserve - nutzten sie einen Abspielfehler der Herdecker im Mittelfeld (13. Minute), auch dem 2:0 (35.) ging ein Ender Ballverlust voraus. Tobias Neynaber versuchte es einfach mal mit einem Heber aus knapp 40 Metern und hatte Glück, dass Endes Keeper Johannes Kost den Ball durch die Hände rutschen ließ. Allerdings sah auch dessen Gegenüber Tim Becker kurz vor dem Pausenpfiff nicht gerade gut aus, als Marvin Kleinau mit Kopfball-Aufsetzer den Anschluss schaffte.

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Es war eine verdiente Führung für die Gäste, die mit vier Spielern aus der Reserve antratenb, für sie ließ Esbe etablierte Bezirksliga-Kräfte wié Justin Tyler oder Amid Adbib zunächst draußen. „In unserer Situation hilft uns Schönspielen nicht weiter, wir müssen über gewonnene Zweikämpfe kommen“, erklärte er später. Mit der Premiere des ehemaligen Haspers Orsan Dogan im Mittelfeld, der nach sechs Jahren erstmals wieder spielte, war Wetter zudem ein Überraschungsmoment gelungen. Die Gäste agierten bissiger, hätten durch Yannick Heinrichsmeier, der völlig freistehend das Tor knapp verpasste (43.), sogar mit 3:0 führen können.

Neynaber trifft zum 3:1 des FC Wetter

Stattdessen hieß es nur 2:1. Und nach dem Wechsel drückten die Herdecker dann auf den Ausgleich, Wetter wackelte phasenweise bedenklich. Viele klare Chancen gab es für die Gastgeber aber nicht. So befreiten sich die Gäste dank ihrer individuellen Stärken mit Kontern immer wieder, einer davon sorgte für die Entscheidung. Michel Wolf hatte gerade mit einem Schuss aus der Drehung - der besten Chance der Gastgeber nach der Pause - den möglichen Ausgleich verpasst, als die Ender Florian Norpoth nach dessen Ballgewinn auf der linken Außenbahn nicht angriffen. Der dynamische Außenverteidiger tankte sich so unbedrängt bis in den Strafraum durch, seine passgenau Hereingabe nutzte erneut Neynaber mühelos zum 3:1 (82.).

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Der kollektive Jubel an der Wetteraner Bank war riesengroß, die Erleichterung ebenso. Dagegen waren die Gastgeber konsterniert, sie hatten das von Becker gehütete Tor der Harkortstädter trotz etlicher Standards nach dem Wechsel nicht mehr in Gefahr bringen können. „Derbysieger, Derbysieger“, jubelten auch im zweiten Bezirksliga-Derby die Gäste, Mannschaftsführer Maik Wiggershaus gab dafür das Startsignal. Und Herdeckes Trainer Frank Henes räumte ein: „Wetter hat heute einfach effektiver gespielt.“

FC Herdecke-Ende: Kost; Tinnemeyer, Marvin Kleinau, Metz (85. Boprmann), Henkler (46. Reichert), Maurice Kleinau, Balz (6. Scupin), David Wawrzynczok, Daniel Wawrzynczok, Wolf, Meckler.

FC Wetter: Becker; Norpoth, Wiggershaus, Glania, Hammouda, Pownug, Neynaber (90. Özer), Orsan Dogan, Gens (60. Adbib), Heinrichsmeier (64, Tyler), Proenca.