Herdecke. 14 Mal wurde sie schon deutsche Meisterin, DM-Titel 15 verpasste sie wegen Corona. Diese internationalen Ziele peilt Anna-Lena Frömming nun an:

15 Mal nahm Anna-Lena Frömming an deutschen Meisterschaften im Taekwondo teil, 14 Mal war sie nicht zu schlagen. Titel Nummer 15 blieb der Herdeckerin bei den nationalen Meisterschaften in Weißenburg nun aber versagt. Nicht weil sie von einer Gegnerin bezwungen wurde, sondern wegen einer Corona-Infektion verpasste sie die DM, für die sie schon gemeldet war. Mit den „Spanish Open“ steigt die 27-Jährige nach ihrer Zwangspause nun wieder ein, die Europameisterschaften im Mai in Manchester bleiben ihr großes Ziel.

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„Im Moment bleibt wohl keiner verschont.“ Den Rekord-Infektionszahlen der Omikron-Variante musste auch Anna-Lena Frömming Tribut zollen, nachdem sie im Februar mit drei Turnieren in Arabien und Europa in die Weltranglisten-Turniersaison gestartet war. Mit Rang drei bei den „Fujairah Open“ in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelang der Herdeckerin der Saisonstart, danach beim „President’s Cup“ in Albanien dagegen schied sie in Runde eins aus. „Das war ein merkwürdiges Turnier, da waren allein sieben Russinnen in meiner Gewichtsklasse“, sagt sie. Anschließend beim Turnier in Sofia war sie schon angeschlagen, verlor nach zwei Siegen den Kampf um die Medaillen. „Ich denke, dass ich mich in Bulgarien angesteckt habe“, sagt sie, dort seien erste starke Erkältungssymptome aufgetreten.

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EM im Mai in Manchester

Es folgten drei Wochen Pause, die deutschen Meisterschaften verpasste die Titelverteidigerin in der 62-Kilogramm-Klasse. „Natürlich hätte ich da gern gekämpft, der Titel fehlt, aber ich habe ja andere Ziele“, betont Anna-Lena Frömming, „wichtig ist die Europameisterschaft im Mai. Und langsam habe ich mit dem Training wieder angefangen.“ Nach einer Untersuchung vor der Rückkehr der Hochleistungs-Sportlerin in die Übungsarbeit, in zwei Wochen folgt noch eine intensivere sportmedizinische Untersuchung.

Zuvor steht der erste Wettkampf an, ab Freitag startet sie beim Weltranglistenturnier „Spanish Open“ in Alicante. Dem letzten Turnier vor der EM in Manchester (19. bis 22. Mai). „Für das Wettkampf-Feeling ist das wichtig“, sagt die Herdeckerin, „auch wenn ich gerade noch nicht bei 100 Prozent Fitnesszustand bin.“ Dass sie für die kontinentalen Meisterschaften in England nominiert wird, auch wenn sie die DM gesundheitsbedingt verpasst hat, davon geht sie aus: „Das ist alles mit dem Bundestrainer abgesprochen.“

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In der 62-kg-Klasse hat Anna-Lena Frömming in Deutschland nur wenig Konkurrenz, auch wenn sie in der Weltrangliste von Platz sieben auf zehn etwas zurückgefallen ist. Und mit der Weltmeisterschaft im mexikanischen Cancun wartet im November noch ein großes Ziel. Nach der EM will sich die Herdeckerin aber zunächst auf eine andere Gewichtsklasse fokussieren, in der sie bis 2019 vornehmlich kämpfte - auf die 57 kg, eine der olympischen Gewichtsklassen. Und hier Anfang Juni beim Grand Prix in Rom starten.

Für Olympia-Chance wichtig

„Da starten die 30 Besten der olympischen Gewichtsklassen“, erklärt sie die Bedeutung des Turniers in der italienischen Hauptstadt, „das gibt Weltranglisten-Punkte wie bei einer Europameisterschaft.“ Was auch mit Blick auf eine mögliche Olympia-Chance für Paris 2024 wichtig ist. Dort könnte Anna-Lena Frömming, die die Spiele in Rio de Janeiro 2016 nur ganz knapp verpasst hat, nur in der olympischen 57-kg-Klasse starten.