Hagen. Wieder einmal müssen die Drittliga-Handballer des TuS Volmetal um den Klassenerhalt bangen. Doch was passiert, wenn sie es nicht schaffen?
Viel Grund zur Freude hatte Handball-Drittligist TuS Volmetal zuletzt nicht. Doch trotz der sportlichen Talfahrt ist Handball-Abteilungsleiter André Blümel positiv gestimmt: „Wir haben keine Verletzten und können wieder in unserer Halle mit neuem Boden antreten, das bringt noch einmal einen Schub.“ Doch wie soll er es mit dem Verein weitergehen? Werden schon Gedanken an die Oberliga laut? Wir haben nachgefragt.
Von Abschenken kann im Volmetal keine Rede sein, mit allen Mitteln will man erneut die Klasse halten. Auch die Abstiegsrunde, die andere Teams aufgrund weiter Reisen möglicherweise gar nicht erst antreten werden, wird mit dem TuS Volmetal stattfinden. Vor weiten Anfahrten Richtung Baden-Württemberg schrecken die Verantwortlichen nicht zurück, auch wenn die finanziellen Mittel insgesamt begrenzt sind.
Großer Rückhalt der Sponsoren
Großen Rückhalt bekommt der Verein dabei von seinen Sponsoren, wie Blümel klarstellt: „Ein großer Dank gilt all unseren Sponsoren und Dauerkarteninhabern, es war selten, dass jemand abgesprungen ist.“
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Sponsoren, die nach einem eventuellen Abstieg ihren Ausstieg erklärt haben, gebe es beim TuS keine. Zumindest finanziell ist damit der Druck auf die sportlichen Leistungen herausgenommen. Auch einen deutlichen Wegfall von Zuschauern fürchtet Marketingleiter Jens Schilling in einer Spielklasse tiefer nicht: „Hier im Dorf gibt es keine Kneipe, der Heimspieltag Samstag abends ist ein Treffpunkt, wo du Leute zwei Mal im Monat triffst, so etwas ist ligaunabhängig.“ Eine Welt würde im Falle eines negativen Ausgangs der Abstiegsrunde für die Hagener also nicht zusammenbrechen, auch wenn Drittliga-Handball einen attraktiven Mehrwert darstellt.
Rund 50 Ehrenamtliche sind an einem Heimspieltag als eingespieltes Team aktiv. Der Fokus auf das gemeinsame Miteinander vor und nach einem Heimspiel sollte auch während des Hallenwechsels nicht vernachlässigt werden, obwohl das Einrichten von einem Catering in der Schalksmühler Ausweichhalle mit einem außerordentlich hohen Aufwand verbunden war. „Da waren wir an unserer Leidensgrenze unterwegs“, muss Blümel zugeben. Das Fanwohl stand beim TuS dennoch im Mittelpunkt, nun hofft man diesen Support von vollen Rängen zurückzubekommen, um den Heimvorteil so gut wie möglich auszunutzen.
Letztes Spiel der Hauptrunde
Gute Leistungen wurden in der Vergangenheit beim TuS Volmetal in der 3. Handball-Liga zu selten mit Punkten belohnt, nur drei Partien konnten die „Taler“ in der Spielzeit 2021/22 bisher für sich entscheiden. Das muss sich ab Mittwochabend ändern, wenn man im nächsten Jahr das achte Mal in Folge in der 3. Bundesliga antreten möchte. Obwohl die heutige Partie gegen TuSEM Essen II (20 Uhr, Sporthalle Volmetal) offiziell als letztes Spiel der Hauptrunde gilt, ist ein Sieg für den Verbleib in der dritthöchsten Spielklasse elementar wichtig.
Denn seit vergangenem Wochenende steht fest, dass die Essener das Team sein werden, welches mit dem TuS ab nächster Woche dieselbe Abstiegsrunde teilt. Da die Partie als Nachholspiel stattfindet, kann auf den Rechenschieber und das Spekulieren möglicher Konstellationen verzichtet werden. Deutlich unterlagen die Volmestädter im Hinspiel, nun müssen zwei Punkte her, um nicht mit 0:4-Punkten die ungünstigste Ausgangssituation in der Abstiegsrunde zu haben, schließlich verbleiben in dieser nur zwei von sechs Teams in der Liga.
Wenn es drauf ankommt, war die Halle da
„In solchen Spielen, wo es drauf ankam, waren die Halle und die Mannschaft da, wir brauchen unsere Fans jetzt“, baut Jens Schilling auf die Unterstützung der heimischen Anhänger im Abstiegskrimi.
Egal, wie die nächsten neun entscheidenden Partien letztlich ausgehen, das Motto der Heimspiele, welches auf den Plakaten in der Umgebung zu lesen ist, trifft den Nagel auf den Kopf: „Spitzenhandball und Freunde treffen.“ Kampflos ergeben wird sich außerdem im Volmetal niemand.