Wulfen/Hagen. Das war wichtig: Haspe 70 siegt nach überragender 2. Hälfte in Wulfen. Was das für den Abstiegskampf in der 1. Basketball-Regionalliga bedeutet.

Sven Cikara lag erschöpft am Boden und verzog vor Schmerzen sein Gesicht. Krämpfe legten den Aufbauspieler des SV Haspe 70 beinahe lahm, aber eben nur beinahe. Cikara stand auf, schritt zur Freiwurflinie, versenkte kurz vor Spielende beide Würfe im Basketballkorb – und dann konnte er endlich vom Feld. Die Leistung des Spielmachers war symbolisch für den Kraftakt der 70er, die am Mittwochabend einen 95:81 (39:50)-Sieg bei den BSV Münsterland Baskets Wulfen errangen. Dadurch bleiben die Hasper in der 1. Regionalliga auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Haspe 70 zeigt nach Pause Willen und Härte

Ein Arbeitssieg mit galliger Verteidigung und tadelloser Einstellung: Die Hasper Leistung war ganz nach dem Geschmack von SV-Trainer Michael Wasielewski. Zumindest der Auftritt in der zweiten Hälfte. Die 70er lagen zur Halbzeitpause mit 39:50 hinten, doch ein herausragendes drittes Viertel (29:10) ebnete den Weg zum Sieg. Haspe biss, Haspe kämpfte. „Niemand war sich zu schade, um ein gutes, hartes Foul zu begehen“, hob Wasielewski die Härte seiner Spieler hervor. „Und im Angriff haben wir nicht gezögert und unsere Würfe mit Selbstvertrauen genommen. Nur so konnten wir das Spiel gewinnen.“

Haspes Trainer Michael Wasielewski mit Aufbauspieler Sven Cikara.
Haspes Trainer Michael Wasielewski mit Aufbauspieler Sven Cikara. © Michael Kleinrensing

Mit einem Acht-Punkte-Vorsprung gingen die Gäste ins letzte Viertel, doch rasch kam Wulfen wieder auf zwei Punkte heran. Wasielewski nahm die Auszeit. Seine Spieler vergaßen die Schwächephase schnell, setzten zum nächsten Lauf an und gewannen auch den Schlussabschnitt mit 27:21. Am Ende waren alle Hasper erschöpft – vor allem Topscorer Sven Cikara (25 Punkte). „Es war sein bestes Spiel für uns“, so Wasielewski, der darauf verwies, dass sein Point Guard nicht einmal den Ball verlor.

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Durch den Auswärtserfolg bleiben die Hasper mit einem Sieg Abstand vor dem Tabellenvorletzten BG Dorsten, der ebenfalls einen Sieg feierte (114:103 in Grevenbroich). Damit ist so gut wie klar, dass Grevenbroich der erste sportliche Absteiger aus der 1. Regionalliga sein wird.

Im Abstiegskampf heißt es Haspe vs. Dorsten

Wer noch eine Klasse tiefer antreten muss, machen fortan die Hasper und die Dorstener unter sich aus. Vorteil Dorsten: Die BG hat den direkten Vergleich gegen den SV gewonnen und ein – auf dem Papier – etwas leichteres Restprogramm.

Vorteil Haspe: Die 70er haben einen Sieg mehr als Dorsten und müssen zudem noch ein Spiel mehr (insgesamt fünf) absolvieren als das Team von Trainer Franjo Lukenda.

SV Haspe 70: Iloanya, Molitor (8), Obrebski, Hofmann (15), Westbrook (20, 14 Rebounds), Cikara (25), Urban (2), Nsiabandoki (3), Luchterhandt (16), Waltenberg, Penteker (6), Kalongi.