Hagen. 2. Handball-Bundesliga: Eintracht Hagen muss sich zuletzt sechs Mal geschlagen geben. Doch es gibt auch positive Aspekte, wie Stefan Neff betont.

Dass ein Spieler bei der sechsten Niederlage einer Mannschaft in Folge noch gelobt wird, ist selten. Umso mehr, wenn das Lob fast schon überschwänglich ist. Doch so erging es Jonas Quecken­stedt. Der Handballer, der eigentlich bei der zweiten Mannschaft des VfL Eintracht Hagen im Rückraum für Tore sorgt, wurde aufgrund der aktuellen Verletzungssorgen zur Zweitliga-Mannschaft von Trainer Stefan Neff beordert – und stand bei der Partie gegen den ThSV Eisenach über 50 Minuten auf dem Feld.

Die 32:34 (17:20)-Niederlage gegen den ThSV Eisenach am Mittwochabend konnte Queckenstedt zwar auch nicht abwenden, doch schon am Sonntagnachmittag (17 Uhr) bekommen er und seine Mannschaftskollegen die nächste Chance, sich zu beweisen.

Da in der Oberliga am Wochenende keine Spiele anstehen, wird sich der Spielmacher voraussichtlich wieder im Kader sehen. Denn der Eintracht fehlen die Alternativen. Mit Kapitän Valentin Schmidt, Luca Klein, Lukas Kister, Alexander Becker und Julian Renninger fallen gleich fünf Spieler aus, sowohl der Innenblock als auch die Mittelposition müssen sich neu finden, was vor allem in den Anfangsphasen der vergangenen Partien für einige Fehler sorgte. „Es ist ja klar, die Mannschaft muss sich erst einmal einfinden und auch neu zusammenfinden“, hat Trainer Neff Verständnis für die schwierige Situation seiner Mannschaft.

Sorgen macht sich die Eintracht nicht

Doch was bedeutet die Niederlagen-Serie für die Hagener Eintracht? Macht sich Neff langsam Sorgen? „Nein. Wir wussten immer, dass es auch Phasen geben wird, in denen es nicht läuft. Da müssen wir uns jetzt wieder rauskämpfen.“

Aktuell stehen die Volmestädter auf dem achten Tabellenplatz – und können vor allem auf ihr Polster aus der Hinrunde bauen. Denn noch immer trennen sie zwölf Punkte vom ersten Abstiegsplatz. „Das haben wir uns mit der guten Serie in der Hinrunde erarbeitet“, weiß Neff, der aber auch anfügt: „Der Blick auf die Tabelle bleibt weiter positiv. Hätte uns jemand vor der Saison gesagt, dass wir nach 23 Spielen mit 25:21 Punkten dastehen, hätten wir das sofort genommen.“

Abwehrchef Alexander Becker fällt weiterhin aus.
Abwehrchef Alexander Becker fällt weiterhin aus. © Michael Kleinrensing

Und auch aus den vergangenen Niederlagen hat die Eintracht einiges gelernt und mitgenommen: „Gegen Rimpar hatten wir eine gute Abwehrleistung, gegen Eisenach eine gute Angriffsleistung. Das müssen wir jetzt noch zusammen in ein Spiel bekommen. Mit dem VfL Lübeck-Schwartau reist eine Mannschaft an, die sich erst in der Winterpause von ihrem Trainer trennte. Piotr Przybecki musste gehen, für ihn übernahm Michael Roth das Team – und feierte seitdem eine Erfolgsserie. Drei Siege in drei Spielen stehen für den VfL zu Buche. Auch gegen Tabellenführer VfL Gummersbach setzten sich die Schleswig-Holsteiner mit 31:29 (15:14) durch.

Lübeck-Schwartau reist mit Selbstbewusstsein an

„Sie gehen auf jeden Fall mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Partie“, weiß Eintracht-Trainer Neff, was auf seine Mannschaft zukommt. Der Rückraumrechte Niels Verstejnen wird in der kommenden Saison für Bundesligist TBV Lemgo auflaufen, „und auch am Kreis und Rückraumlinks sind sie super besetzt“, ergänzt Neff.

Ärgern tun die englischen Wochen und die Personalausfälle den Hagener Trainer indes nicht. Das gehöre eben zur 2. Handball-Bundesliga dazu, betont er und ergänzt: „Wichtig ist es, jetzt auch ruhig und geduldig zu bleiben. Auch das ist ein Teil des Lernprozesses, das gehört auch dazu.“