Würzburg. Gegen die DJK Rimpar Wölfe unterliegt der ersatzgeschwächt Handball-Zweitligist Eintracht Hagen. Der Trainer hat für sein Team nur lobende Worte.

Seit elf Wochen warten die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen inzwischen schon. Seit elf Wochen konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Neff keinen Pflichtspielsieg mehr feiern. Zwar lag in diesen elf Wochen auch die Winterpause, doch der Negativtrend setzte sich für die Volmestädter auch mit dem Start der Rückrunde fort. Nun unterlag das Eintracht-Team gegen die ersatzgeschwächten DJK Rimpar Wölfe mit 18:22 (9:11) und musste damit die fünfte Niederlage in Folge einstecken.

Auch die Hagener sind in den vergangenen Wochen von Ausfällen geplagt, vor allem auf der Mittelposition. Dort fehlten mit Kapitän Valentin Schmidt und Luca Klein die etatmäßigen Spieler, mit Lukas Kister kam nun der dritte Ausfall hinzu. Aber vor der Partie gab es sich Eintracht-Coach Neff noch optimistisch: „Wenn jeder drei Prozent mehr gibt, muss es trotz der fehlenden Eingespieltheit im Angriff dazu reichen, das Spiel zu gewinnen.“ Und kämpferisch wollte der Trainer seinem Team auch gar keinen Vorwurf machen, im Gegenteil: „Jeder hat gefightet wie er konnte und das bis zum Schluss.“

Als Favorit in die Partie gestartet

Mit einem Blick auf die Tabellensituation gingen die Gäste, die auf dem fünften Rang liegen, als klarer Favorit in die Partie gegen den 13. der Tabelle. Zumal bei den Wölfen, die krankheitsbedingt auf Steffen Kaufmann und Trainer Julian Thomann verzichten mussten, auch Patrick Schmidt ausfiel, der mit 134 Treffern nicht nur der Toptorschütze der DJK ist, sondern auch die Torstatistik der 2. Handball Bundesliga anführt. Im Hinspiel hatten die Hagener vor heimischen Publikum noch dominiert, fegten die Würzburger mit einem 35:22-Sieg aus der Halle. Doch davon war beim zweiten Aufeinandertreffen nichts mehr zu sehen.

Schon zu Beginn wurde den 438 Zuschauern in der Halle und den Beobachtern an den Bildschirmen daheim klar, dass es vielleicht eine umkämpfte, aber sicher auch eine zähe Partie werden würde. Erst am Ende der ersten fünf Spielminuten gelangEintracht-Toptorschützen Pouya Norouzi der erste Treffer der Partie. Die Hausherren drückten dem Spiel ihren Stempel auf, zwangen die Hagener immer wieder in lange Angriffe und wussten das Tempo rauszunehmen.

Duell der Torhüter

Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Beide Mannschaften vergaben im Angriff ihre Chancen, konnten sich aber dafür oftmals auf ihre Keeper verlassen. Mats Grezsinski war mit neun Paraden zwar der starke Rückhalt im Eintracht-Tor, doch auf der Gegenseite brachte Marino Mallwitz mit zwölf gehaltenen Bällen den Angriff der Gäste zur Verzweiflung.

Auf seinem 6:6-Ausgleich (18.) machten die Hausherren nach einer vergebenen Chance von Eintrachts Jan-Lars Gaubatz und Toren von David Kovavic und Julian Sauer eine 8:6-Führung. Coach Neff versuchte den Lauf der Gastgeber mit einer Auszeit zu unterbrechen, doch es sollte bis zum 13:13 (37.) durch Theo Bürgin dauern, bis die Volmestädter den erneuten Ausgleich erzielen konnten.

Vorlicek lässt seine Klasse aufblitzen

Doch auch im zweiten Durchgang mühte sich die Eintracht an der Abwehr der Wölfe ab und fand nicht in ihr bekanntes Tempospiel. In der 56. Minute, beim Rückstand von 17:20, versuchte Neff noch einmal seine Mannschaft mit einer erneuten Auszeit aufzuwecken. Doch das Spiel ließen sich die Hausherren nicht mehr aus der Hand nehmen. Doch im letzten Angriff der Eintracht, blitzte noch einmal kurz das bekannte Spiel der Hagener auf. Denn das Neff-Team kämpfte bis zum Schluss, steckte auf Philipp Vorlicek durch, der im rechten Rückraum emporstieg und den Ball in den Winkel hämmerte. Es erinnerte an das Hinspiel, bei welchem der Rückraumrechte zwölf Tore beisteuerte. Doch den Sieg durften dieses Mal die Wölfe feiern.

Zeit für den Eintracht-Trainer zu hadern? „Es ist natürlich kein schönes Gefühl“, gab Neff offen zu, ermahnte aber auch: „Wir sind in der Hinrunde auf einer positiven Welle geschwommen, nun befinden wir uns in einem Negativstrudel. Aber das erinnert nur an das, was wir von Anfang an gesagt haben, nämlich dass wir alle Punkte für den Klassenerhalt brauchen.“ Und eins sei nun besonders wichtig mit Blick auf die kommenden Spiele: „Wir müssen als Team jetzt zusammenhalten. Der Negativstrudel wird uns nur noch stärker machen.“

+++Die Aufstellung+++

Eintracht: Grezsinski; Bürgin (1), Becker, Norouzi (5/2), Pröhl (1), Bratzke (1), Vorlicek (2), Athanassoglou, Gaubatz (4), Mestrum, Stefan (1), Toromanovic.