Hagen. Die Oberliga-Handballerinnen der SG TuRa Halden-Herbeck spielen eine überragende Saison. Was das Team von Sabrina „Erbse“ Richter so stark macht.

Der Klassenerhalt war ihr Ziel, aber nach acht Spielen thronen sie an der Tabellenspitze: Die Handballerinnen der SG TuRa Halden-Herbeck sind in dieser Oberliga-Saison eine Klasse für sich. Was das Team von Trainerin Sabrina „Erbse“ Richter so stark macht.

Setzt auf Verteidigung: Trainerin Sabrina Richter.
Setzt auf Verteidigung: Trainerin Sabrina Richter. © Michael Kleinrensing

Die Torfrau

Maike Theede beweist in dieser Saison eindrucksvoll, dass sie eine der besten Keeperinnen der Oberliga ist. Egal, ob mit Hand, Ellbogen, Knie oder Fußspitze – irgendwie verhindert die 29-Jährige immer einen großen Teil der gegnerischen Würfe. „Sie spielt eine Bomben-Saison“, lobt Peter Braun, Abteilungsleiter Frauen-Handball bei der SG. „Aber es ist nicht nur das Spielerische. Maike hält die Truppe zusammen, gibt Kommandos und dirigiert den Spielaufbau.“

Die Verteidigung

Ohne eine gute Verteidigung könnte auch Theede nicht gut dastehen. Insbesondere der Mittelblock der Haldenerinnen ist es, der den gegnerischen Angriff oft zum Verzweifeln bringt. „Die Abwehr hat sich stark entwickelt und das ist im gehörigen Maße Sabrina Richter anzurechnen. Sie hat die Abwehrarbeit in der Vorbereitung ganz stark forciert“, erklärt Braun. Vor der Saison war Deckung eher die Schwäche der TuRa-Handballerinnen, aber das scheint sich nachhaltig gewandelt zu haben.

Der Angriff

Wer am Ende eines Spiels Topwerferin ist, lässt sich bei Halden-Herbeck schwer prognostizieren. Alle beteiligen sich am offensiven Output. „Wir haben nicht die Rückraumshooterin, die alle immer suchen“, sieht Braun die Ausgeglichenheit als großes Plus an. Zwei junge, aufstrebende Spielerinnen will der Abteilungsleiter aber hervorheben: Jennifer Nickolas und Katharina Studnitzky.

Spielt eine tolle Saison: Jennifer Nickolas.
Spielt eine tolle Saison: Jennifer Nickolas. © Michael Kleinrensing

„Beide sind aus der Landesliga gekommen und machen unter Erbse enorme Fortschritte“, lobt Braun. „Um im jungen Alter in dieser Liga gut zu spielen, braucht man nicht nur Mumm und Einsatz, sondern auch Technik und einen strammen Wurf. Dass sie all das drauf haben, beweisen die beiden.“

Die Zuschauer

Die aktuelle Corona-Lage zieht die Zuschauer nicht gerade in Strömen in die Sporthallen, aber bei Halden-Herbeck ist man trotzdem über den Zuspruch der Fans mehr als zufrieden. Zwischen 200 und 250 Besucher jubeln dem Oberliga-Spitzenreiter bei Heimspielen zu. „Die Stimmung ist toll und hilft der Mannschaft enorm“, so Braun.

Die Aufstiegsfrage

Erst 2020 kamen die TuRa-Damen in die Oberliga. In ihrer ersten „richtigen“ Saison thronen sie nach acht Spieltagen an der Spitze. Bei Halden-Herbeck übt man sich in Zurückhaltung und Demut – aber was passiert, wenn das Richter-Team am Ende der Saison noch auf Rang eins steht? Zunächst ziehen die ersten Vier der Liga in eine Aufstiegsrunde und treten gegen die vier Besten der anderen Oberliga-Staffel an. Da die ostwestfälische Gruppe laut Braun deutlich stärker einzuschätzen ist, will man „realistisch bleiben“.

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Sollte man am Ende der Saison dennoch die Sensation schaffen, wäre man laut Braun einem Aufstieg gegenüber nicht abgeneigt. „Wir haben bislang jeden Aufstieg wahrgenommen.“

Der nächste Gegner

Am Mittwoch müssen die TuRa-Damen auswärts beim HC Bergkamen ran (19.45 Uhr). Vor der Saison meldeten sich vom HC viele Leistungsträgerinnen ab, mittlerweile sind einige aber zurückgekehrt. Das Team hat sich nach schwachem Start gefangen und steht auf Rang sechs. Braun: „Das werden ganz schwere Spiele, am Sonntag treffen wir ja wieder auf sie. Aber wir haben nach der unnötigen Niederlage gegen Brambaueretwas gutzumachen.“