Hagen. Wegen einer sportlichen Krise entlässt Fußball-Westfalenligist Hagen 11 seinen Trainer Stefan Mroß. Das sagen Klubführung und Mroß zur Trennung.

Es ist eine Nachricht, die im Hagener Fußball für viel Wirbel sorgt: Westfalenligist SpVg. Hagen 1911 trennt sich von Cheftrainer Stefan Mroß. Damit zieht der Emster Verein Konsequenzen aus dem sportlich miserablen Start in die Saison 2021/22. Die Elfer verloren sechs ihrer ersten sieben Spiele.

Hagen 11: Zunächst Interimslösung auf Trainerposten

Stefan Mroß wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden und wird das Team somit am Sonntag im Auswärtsspiel bei Concordia Wiemelhausen schon nicht mehr betreuen. Gaetano Manno, Führungsspieler und Kapitän der Mannschaft, wird zunächst interimsmäßig das Coaching übernehmen. „Der Hauptvorstand hat mich telefonisch darüber informiert, dass die Zusammenarbeit mit mir beendet wird“, sagte Stefan Mroß unserer Redaktion am frühen Freitagabend.

Wird jetzt erstmal nicht nur spielen, sondern auch coachen: Gaetano Manno.
Wird jetzt erstmal nicht nur spielen, sondern auch coachen: Gaetano Manno. © Alex Talash

„Ich werde der Mannschaft gleich beim Abschlusstraining ‘Tschüs’ sagen. Die Jungs werden das Spiel am Sonntag in Wiemelhausen gewinnen, ich weiß, dass sie das tun werden“, sagte ein emotional ergriffener Stefan Mroß, der das erste Herrenteam von Hagen 11 fünf Jahre lang trainierte und von der Bezirks- bis in die Westfalenliga führte.

Das Statement des Hagen-11-Vorstands

„Wir haben uns von Stefan Mroß als Trainer der ersten Mannschaft getrennt, ohne im Bösen auseinander zu gehen. Wir sind extrem dankbar für die letzten fünf Jahre, in denen uns Stefan super weit nach vorne gebracht hat. Es ist sportlich und menschlich ein herber Verlust. Aber die aktuelle sportliche Situation hat uns dazu gezwungen, diesen Schritt zu gehen”, sagte Vorstandsvorsitzender Magnus Becker.

Auf die Frage, ob die Verletzungsmisere und das fehlende Quäntchen Glück Gegenargumente dargestellt hätten, sagte der Elfer-Chef: „Es ist immer eine Gesamtabwägung. Man stellt sich immer die Frage, woran es liegt und wie lange man es laufen lässt, bis man was ändert. Natürlich haben wir gesehen, dass auch sehr unglückliche Spiele dabei waren. Aber wir hatten das Gefühl dass wir mit neuem Schwung eine höhere Chance haben, da unten rauszukommen.”

Die sportliche Misere von Hagen 11 in dieser Saison

Hagen 11 steht nach sieben Spieltagen in der Westfalenliga auf dem letzten Tabellenplatz, fuhr bei einem Torverhältnis von 8:22 lediglich einen Punkt ein. Es kam bei den Elfern einiges zusammen. Zum einen ging es gegen sechs Gegner, die aktuell unter den ersten acht in der Tabelle stehen. Zum anderen musste Stefan Mroß auch immer wieder mehrere junge und unerfahrene Akteure ins Rennen schicken, da Leistungsträger wie Gaetano Manno, Adjany Ibeme oder Stefan Schwab verletzungsbedingt ausfielen.

Eine Partie, die Trainer und Spieler gleichermaßen geprägt hat: Das Halbfinale des Westfalenpokals 2019/2020, das Hagen 11 gegen Schermbeck verloren hat.
Eine Partie, die Trainer und Spieler gleichermaßen geprägt hat: Das Halbfinale des Westfalenpokals 2019/2020, das Hagen 11 gegen Schermbeck verloren hat. © Thomas Marotzke

Auch Stürmer Tim Bodenröder musste nicht nur einmal verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Andererseits zeigte Hagen 11 auch gute Leistungen, nur die Ergebnisse stimmten nicht. Bestes Beispiel: Im Lokalderby in Hohenlimburg hatten die Emster beim Stand von 1:1 viele gute Chancen, ehe die Hohenlimburger spät ihre Tore Nummer zwei und drei erzielten.

Stefan Mroß will sich am Sonntag freuen

Am Sonntag geht es für die Elfer um den neuen Spielertrainer Manno um 15 Uhr auswärts gegen Wiemelhausen. Die Bochumer stehen auf dem elften Tabellenplatz. Mroß attestierte seiner Truppe noch eine gute Trainingswoche. „Die Jungs haben super an sich gearbeitet. Für mich ist es sowieso nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dafür belohnen“, sagte der Ex-Trainer. „Wenn sie am Sonntag gewinnen, dann werde ich mich riesig für sie freuen.“