Wetter/Herdecke. So oft messen sich FC Wetter und FC Herdecke-Ende nicht um Punkte, letztmals vor acht Jahren. Alles zum ersten Top-Derby am Sonntag seit 2013:

Fast hätte es dieses Derby nach langer Pause schon vor Jahresfrist gegeben. Aber eben nur fast. Bevor FC Wetter und FC Herdecke-Ende sich im direkten Bezirksliga-Duell Anfang November 2020 messen konnten, stoppte der Lockdown alle Aktivitäten. Am Sonntag nun treffen die beiden klassenhöchsten heimischen Fußball-Teams auf dem Harkortberg aufeinander (15 Uhr), erstmals seit mehr als acht Jahren geht es dabei um Punkte. Und erstmals seit der Saison 1991/1992 duelliert man sich in der Bezirksliga. Alle Informationen zum heimischen Fußball-Gipfel auf einen Blick:

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Die Historie

Derby, das klingt nach regelmäßigen Aufeinandertreffen. Doch das gilt für die Paarung FC Wetter - FC Herdecke-Ende nicht, zu häufig spielten in unterschiedlichen Ligen. Die ganz starken Zeiten der Ende liegen lange zurück, von 1985-87 spielten sie in der Landesliga. Da war Wetter gerade Kreisligist, den Sprung in die Landesliga schaffte die Harkortberg-Elf 2015 und 2018. Letztmals um Punkte ging es am 14, April 2013, als Khaled Ziane den von Imre Renji betreuten FC Wetter zum 1:0-Sieg in der Kreisliga A2 schoss. Kurz darauf stieg sein Team auf, man traf sich lange nicht mehr.

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Die Bilanz

19 Duelle weist die Fussball.de-Statistik seit 2003 auf, davon gewannen die Wetteraner 14, viermal gab es ein Remis. Lange liegt der einzige Herdecker Sieg in dieser Bilanz zurück: Am 14. November 2004 trug Felice La Forca beide Treffer zum 2:1-Erfolg für das von Robert Anlauf gecoachte Ender Team. „Ich bin im siebten Jahr hier, habe aber noch kein Pflichtspiel gegen Wetter gehabt“, sagt Co-Trainer Michael Dziamski. Als Frank Henes und er die Herdecker 2015 übernahmen, siegte man allerdings direkt zum Auftakt bei der Ruhrtalmeisterschaft 3:1 gegen den Rivalen.

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Die aktuelle Lage

Tabellenzweiter war der FC Wetter nach dem 6:1 zum Saisonauftakt beim TSK Hohenlimburg, das blieb man bisher nach noch vier Siegen und einem Remis. Man sei „mega zufrieden“, sagt Trainer Fadil Salkanovic: „Statt einen Mittelfeldplatz zu belegen, den wir ausgegeben haben, können wir mit dem aktuellen Platz wunschlos glücklich sein.“ Dagegen rangieren die Ender mit sieben Punkten als Zwölfter knapp vor den Abstiegsplätzen.

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Die Seitenwechsler

Kein aktueller Spieler des FC Wetter hat zuvor bei den Endern gespielt. Dagegen kickten die Herdecker Marvin Sell und Michel Wolf früher auf dem Harkortberg.

Die Personalsituation

Beim FC Wetter kehrt Torwart Tim Becker nach seiner Rotsperre zurück, dagegen fehlen die Urlauber Raphael Marx und Ilyas Kurnaz,m der Einsatz von Murat Darwish ist fraglich. Die Gäste müssen nicht nur letztmals auf Trainer Frank Henes (Urlaub) verzichten, für den Dziamski und Klubchef Uwe Hölterhoff coachen. Auch der gesperrte Daniel Meckler, der verletzte Timo Schröder und Routinier Dennis Lucke, der sich in den Familien-Urlaub verabschiedet, fehlen. Dazu ist der Einsatz des zuletzt fehlenden Torjägers Bryan Schmidt fraglich, dagegen kehrt Marcel Metz zurück.

Das sagen die Trainer

„Die Tabelle zeigt zwar einen Favoriten, aber im Derby zählt das alles nichts“, betont Salkanovic, „da geht es um die Tagesform und das wissen beide Reihen. Ende hat eine gute Mannschaft, die nur zuletzt einige Personalprobleme hatte. Wenn Spieler wie Schmidt oder Meckler ausfallen, wird es da schwierig.“ Sein Gegenüber Michael Dziamski hat großen Respekt vor dem „quicklebendigen“ Spiel der Gastgeber. „Besonders auf Justin Tyler oder Samir Hammouda müssen wir aufpassen.“ Die wichtigeren Spiele gegen direkte Konkurrenten kämen für die Ender nach dem Derby. „Wetter ist nicht unser Maßstab, auch wenn ich sie nicht ganz so weit oben erwartet hätte“, sagt er, „andererseits, wenn wir wie zuletzt gegen Teams wie zuletzt TSK Hohenlimburg oder Wette punkten können, sind das Pluspunkte für uns.“

So geht es weiter

Vor dem nächsten Bezirksliga-Spieltag steht für beide Teams die dritte Woche im Kreispokal an - jeweils daheim. Am Mittwoch empfängt der FC Wetter Ligarivale FSV Gevelsberg (19.30 Uhr), auf den er auch vier Tage später in der Meisterschaft trifft. Und der FC Herdecke-Ende hat am Donnerstag hohen Besuch, Oberligist TuS Ennepetal kommt (19.30 Uhr). „Das wird für uns eine große Nummer“, sagt Michael Dziamski