Herdecke/Wetter. Das Derby SC Wengern - TSG Herdecke mit Brüderduell stand im Fokus der Fußball-Kreisliga A2:

In der Vorwoche hatte noch kein Fußball-A-Kreisligisten aus Wetter und Herdecke verloren, diesmal erwischte es gleich vier. Nur der SC Wengern gewann das Derby gegen die TSG Herdecke, während SuS Volmarstein Platz eins wieder abgeben musste. Der Überblick:

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Das Brüder-Duell

Gleich doppelter Sieger im Derby zwischen SC Wengern und TSG Herdecke war Mathieu Brandenstein. Beim späten 2:1 (0:1)-Erfolg der Gastgeber konnte sich der SC-Innenverteidiger, der nach einem Foul gegen Dennis Madeo früh die Gelbe Karte gesehen hatte (17.), nicht nur über den Sieg freuen, er hatte auch die Wette gegen seinen großen Bruder gewonnen. „Ausgerechnet heute, wo die Familie mit Papa, Cousin und Freundin da war, verlieren wir hier so ein Spiel“, haderte dagegen TSG-Spielertrainer Marcel Brandenstein: „Es ist brutal bitter. Wir waren keinesfalls schlechter, aber das Auslassen der Torchancen bricht uns Woche für Woche das Genick.“ Später gab er dann im Gespräch mit Mathieu aber auch zu, dass Wengerns Sieg nicht unverdient war.

In der Nachspielzeit verpassen mehrere Herdecker aus dem Gewühl heraus den Ausgleichstreffer.
In der Nachspielzeit verpassen mehrere Herdecker aus dem Gewühl heraus den Ausgleichstreffer. © ka | ka

Auf dem Brasberg führten zur Pause die Gäste, weil sich SC-Schlussmann Florian Tietz in Vertretung von Stammkeeper Alexander Buerger einen kapitalen Bock schoss und TSG-Spielführer Florian Drevermann das 0:1 (28.) ermöglichte. Nach dem Wechsel gab es Chancen auf beiden Seiten, doch erst Wengerns Antonio La Macchia traf spät zweimal. Mit viel Glück überstanden die Gastgeber auch die Nachspielzeit, weil Drevermann und Felix Grewe aus dem Gewühl heraus den Ball nicht im Tor unterbringen konnten.

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Das Spitzenspiel

Bei der SpVg Linderhausen verspielte SuS Volmarstein mit einer 1:3 (1:1)-Niederlage nicht nur die Tabellenführung und fiel auf Rang fünf zurück. Zudem musste Trainer Ralf Gütschow auch noch die Gelb-Rote Karte von Felix Krause (68.) mit ansehen. „Wir haben in der Schlussphase auch mit zehn Mann noch einmal alles nach vorne geworfen, waren aber unter dem Strich einfach zu harmlos“, bemängelte Gütschow. Sein Team hatte nur schwer ins Spiel gefunden und nach einem groben Fehler von Torhüter Justus Böving den 0:1-Rückstand kassiert (28.). Fünf Minuten später setzte sich Jonas Neubert auf Außen durch, bediente Sebastian Lummel und der spielte zwei Gegner aus und legt quer auf Eddie Keoaphay, der den Ball zum Ausgleich einschob. „Die Reaktion auf den Rückstand war gut“, lobte Gütschow, kritisierte aber auch das Abwehrverhalten von Robin Freudenberg vor dem 1:2 (50.), der auf der Torauslinie seinen Gegenspieler passieren ließ. „Das frühe Gegentor nach der Pause war vielleicht der Knackpunkt“, meinte Gütschow, dessen Team in der Schlussminute noch zum Endstand ausgekontert wurde.

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Spieler des Tages

Drei Großchancen hatte Wengerns Antonio La Macchia schon in der ersten Halbzeit ausgelassen, ganz am Ende traf der SC-Torjäger noch den Pfosten. Doch zum Mann des Tages wurde „Toni“, als er mit zwei Treffern (73./77.) spät die Wende für sein Team zum 2:1-Sieg gegen die TSG schaffte. Zum Ausgleich spitzelte er einen Ball am herauslaufenden TSG-Keeper Jonas Frömming vorbei, den zweiten Treffer erzielte der kleine, unermüdliche Stürmer per Kopf.

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Die Verlierer des Tages

Jeweils mit 0:4 patzten FC Wetter II (bei TSG Sprockhövel II) und TuS Esborn (gegen BW Voerde II). Die Wetteraner kassierten den entscheidenden Doppelschlag nach der Pause (55./57.), das Eigentor von Dustin Hildebrandt (76.) zum Endstand fiel nicht mehr ins Gewicht. Die Esborner verschliefen die ersten 20 Minuten, Voerdes Pascal Thiem erlegte den TuS mit lupenreinem Hattrick fast im Alleingang. Dann wurde der TuS besser, nutzte seine Chancen aber nicht. „Auf die zweite Halbzeit wollen wir aufbauen“, sagte Trainer Marius Bötzel: „Und sehen, dass wir demnächst von Beginn an hellwach sind.“

Die Volmarsteiner Spieler tragen vor dem Anpfiff in Linderhausen Aufwärmshirts mit der Nummer 2 des verletzten Lars Ingenhoven.
Die Volmarsteiner Spieler tragen vor dem Anpfiff in Linderhausen Aufwärmshirts mit der Nummer 2 des verletzten Lars Ingenhoven. © ka | ka

Die Geste des Tages

Aus Solidarität mit Teamkollege Lars Ingenhoven der sich am letzten Sonntag das Schlüsselbein gebrochen hatte, trugen alle Spieler von SuS Volmarstein beim Aufwärmen in Linderhausen einheitliche Shirts mit der Rückennummer 2 und dem Namenszug Ingenhoven.

Spruch des Tages

„Die erste Hälfte war grottenschlecht, wir wollten ganz anders auftreten, aber weder der Kopf, noch die Beine waren dazu bereit.“ Wengerns Trainer Benjamin Knoche war nur mit der zweiten Hälfte gegen die TSG Herdecke zufrieden: „Aber dann hat die Truppe erneut eine tolle Moral gezeigt und sich am Ende dafür belohnt.“