Hagen. Sieben Minuten lang lief es nicht rund beim Handball-Zweitligisten Eintracht Hagen. Doch eine Auszeit und eindringliche Worte bringen die Wende.

„Da mussten in der Auszeit auch mal deutliche Worte gefunden werden.“ Was genau Stefan Neff seiner Mannschaft in der siebten Spielminute sagte, wissen nur die Handballer selbst. Aber die Worte zeigten Wirkung. Im ersten Heimspiel in der 2. Bundesliga war der Trainer des VfL Eintracht Hagenmit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht zufrieden. Gegen die DJK Rimpar Wölfe starteten die Hagener fahrig in die Partie, lagen mit 2:5 (7.) zurück, doch nach der Auszeit durch Neff erlebte seine Mannschaft einen Wandel, dominierte die Partie und feierte am Ende einen deutlichen 35:22 (22:12)-Sieg.

Nachdem in den ersten Spielminuten Fehlpässe und Ungenauigkeiten in der Abwehr die Partie bestimmten und die Gäste der DJK diese zu nutzen wussten, drehten die Hausherren das Spielgeschehen nach der deutlichen Ansprache zu ihren Gunsten. Dafür war vor allem ein Eintracht-Akteur verantwortlich: Philipp Vorlicek. Der neue Rückraum-Spieler der Hagener steuerte insgesamt zwölf Tore bei und schenkte dem Neff-Team beim 9:8 (10.) die erste Führung. „Wir haben ihn einfach nicht in den Griff bekommen“, musste Julian Thomann, Trainer der Rimpar Wölfe, nach der Partie zugeben.

Dass die Würzburger in ihre neunte Zweitliga-Saison in Folge gehen und die Eintracht als Aufsteiger der Neuling in der Liga ist, konnten die 526 Zuschauer höchstens erahnen. Ein gut aufgelegter Tobias Mahncke im Tor hielt seine Mannschaft mit Paraden im Spiel, vorne war es neben Vorlicek auch Pouya Norouzi, der immer wieder Lücken in der Abwehr fand. Mit zehn Toren Vorsprung ging es in die Halbzeit.

Tempo erst wiederfinden

Aus dieser kamen die Gäste etwas bestärkt, während die Eintracht das hohe Tempo, dass sie zuvor ging, erst wiederfinden musste. „Da ging es nicht direkt so weiter, was aber auch klar war“, war Neff nicht ganz zufrieden. Nach einer erneuten Ansprache an seine Mannschaft fand diese aber wieder zurück in die Spur. Und hielt die Wölfe über 24:14 (34.), 28:17 (41.) und 33:22 (56.) immer auf Abstand. Und einmal mehr zeigte sich, dass die Hagener nicht nur über eine gute erste Garde verfügen, sondern auch eine breite Bank.

Richtung Ende der Partie wurde es auch einmal mehr das Spiel der jungen Eintrachtler. Nicht nur, dass Mats Grzesinski in der 54. Minute den Torwartposten von Tobias Mahncke übernahm, mit Theo Bürgin, Lukas Kister, Julian Athanassoglou und Niko Bratzke erhielten auch einige Nachwuchsspieler ihren Spielanteil. Und der Spielfluss der Gastgeber litt nicht darunter - im Gegenteil. Auch die Nachwuchsathleten trugen sich allesamt in die Torschützenliste ein. So dass am Ende ein zu jeder Zeit ungefährdeter Sieg stand.

„Woran dieser Einbruch lag, weiß ich selbst noch nicht“, gab Rimpars Trainer Julian Thomann nach der Partie zu, lobte aber einmal mehr über die Gegner: „Hagen hat eine tolle Truppe zusammen, die innerlich ein gestandener Zweitligist ist, als wir.“ Ein Lobgesang, den die Eintracht dankend annahm, zumindest für diesen Abend: „Nach so einer langen Durststrecke, auch ohne Zuschauer, ist heute mal wieder ein Grund sich ordentlich zu freuen“, so ein freudestrahlender Eintracht-Trainer nach der Partie.

VfL Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski (ab 54.); Bürgin (2), Norouzi (5), Pröhl (2), Bratzke (1), Schmidt (5/1), Renninger (2), Vorlicek (12), Athanassoglou (1), Gaubatz, Kister (1), Mestrum (4), Stefan, Toromanovic.

Schiedsrichter: Philipp Dinges und Tobias Schmack.

Zuschauer: 526.

Bester Torschütze Rimpar: Patrick Schmidt (5/1).