Wetter/Hattingen. Wetter ist die Heimat von Handball-Trainer Hendrik Gerlitzki. Seit 2019 ist der 27-Jährige aus Grundschöttel bei DJK Welper aktiv. Und zwar gern.

Angefangen hat für den Handballer Hendrik Gerlitzki alles vor vielen Jahren bei der HSG Wetter/Grundschöttel. Schon in jungem Alter stand der heute 27-Jährige auf dem grünen Hallenboden des Sportzentrums in Oberwengern. Mittlerweile hat es Gerlitzki auf die Trainerbank der DJK Westfalia Welper verschlagen. Im Ortsteil von Hattingen hat der Grundschötteler seine neue sportliche Heimat gefunden, trainiert dort die Damen-Mannschaft in der Bezirksliga und spielt selbst in der Zweitvertretung der Hattinger in der Kreisliga mit.

Wie es dazu kam? Das hat maßgeblich mit seinem Engagement als Schiedsrichter zu tun. Neben seinen Aufgaben auf dem Feld und auf der Trainerbank war der Kaufmann bis vor wenigen Jahren auch an der Pfeife aktiv. „Im Rahmen der Tätigkeit als Schiedsrichter wurde ich dann vor ein paar Jahren zum Sommerfest der DJK Welper eingeladen. Das ist so in etwa vergleichbar mit dem Waldfest in Grundschöttel, das die HSG Wetter dort immer ausrichtet“, sagt der Coach. „Dort bin ich dann mit ein paar Leuten ins Gespräch gekommen und wir haben uns sehr gut verstanden. Die Leute waren mir von Anfang an sehr sympathisch und so kam es, dass wir uns auch immer mehr über Handball und meine Trainertätigkeit unterhalten haben“, erklärt der Grundschötteler.

Mit guter Saison verabschiedet

Bis dahin war der heute 27-Jährige nämlich noch als Trainer der hiesigen HSG-Damen in der Landesliga aktiv. Mit Ingo Degener hatte der handballverrückte Gerlitzki die Saison 2018/2019 noch bei seinem Heimatverein verbracht und dort mit den Grundschötteler Damen eine gute Saison hingelegt. Danach kam das Angebot aus Welper, das Gerlitzki so sehr überzeugte, dass er in Grundschöttel die Segel strich und sich dem Hattinger Verein anschloss. „Ich wollte einfach mal etwas Neues erleben und einem anderen Verein angehören. Ich war mein ganzes Leben in Grundschöttel, da hatte ich irgendwann einmal das Gefühl, dass ich einen Tapetenwechsel brauche“, erklärt er. Was aber nicht bedeutet, dass er die heimische HSG im Groll verlassen hat – „überhaupt nicht“, sagt er.

Als das Angebot aus Hattingen kam, musste Gerlitzki also nicht mehr lange überlegen. „Nach den Eindrücken, die ich von den Verantwortlichen und der Mannschaft schon beim Sommerfest in Welper gesammelt hatte, habe ich mich sofort ins Auto gesetzt und mich mit dem Vorstand getroffen, um über die Aufgabe zu sprechen“, blickt der Coach auf den Sommer 2019 zurück. „Und das Gespräch verlief im Prinzip so, wie ich es erwartet hatte: die Chemie hat zwischenmenschlich total gestimmt. Und wir haben über Handball vom ersten Moment an die gleiche Sprache gesprochen. Kurz später stand für mich dann schon fest, dass ich die Damenmannschaft in Welper sehr gerne übernehmen würde.“

Rückkehr noch nicht angestrebt

Neben dem guten Verständnis mit den Verantwortlichen aus Welper war für Gerlitzki bei seiner Entscheidung jedoch auch wichtig, dass er mit einem Team ein neues Kapitel schreiben kann. „Das Team in Welper ist noch extrem jung. Der Altersschnitt liegt geschätzt bei vielleicht 22 oder 23 Jahren. Dazu ist der Verein auch in der Jugendarbeit solide aufgestellt. Aus der Jugend kommen immer wieder talentierte Mädels hoch, die dann bei uns in der ersten Damenmannschaft mittrainieren können und dadurch langsam an das Niveau bei den Seniorinnen herangeführt werden“, erklärt der 27-Jährige. „Mir war einfach wichtig, dass man mit einem jungen Team und einem jungen Trainer in Ruhe etwas aufbauen kann – und genau das habe ich in Welper gefunden.“

Verletzungsbedingte Rückschläge

Hendrik Gerlitzki spielte ab einem Alter von sechs Jahren für die HSG Wetter/Grundschöttel Handball.

Seit dem Sommer 2019 trainiert er die Bezirksliga-Damen der DJK Welper und spielt selbst in der Reserve des Hattinger Vereins in der Bezirksliga.

Vor rund fünf Jahren zog sich der Handballer in einem Spiel mit der HSG Wetter/Grundschöttel einen komplizierten Kahnbeinbruch zu.

Im Anschluss musste er aufgrund mehrerer Rückschläge im Heilungsprozess rund drei Jahre mit dem Handball pausieren.

Gerlitzkis persönliches Ziel für die kommenden Jahre: „So hoch zu trainieren, wie es nur irgendwie geht. Es wäre auf jeden Fall cool, mal in der Oberliga oder sogar noch höher zu coachen. Ich bin auch zuversichtlich, dass das klappen kann.“ Bleibt nur die Frage, mit welcher Mannschaft das gelingen soll. „Am besten mit der Mannschaft hier in Welper. Wir haben hier beste Bedingungen und deshalb glaube ich auch, dass wir hier in den nächsten fünf bis sieben Jahren etwas entstehen lassen können. Das strebe ich auf jeden Fall an und da will ich mit den Mädels hin“, erklärt der Grundschötteler.

Ob er sich irgendwann eine Rückkehr nach Grundschöttel vorstellen kann? „Ja, vorstellen kann ich mir das auf jeden Fall. Meine sportliche Perspektive sehe ich aber ganz klar in den nächsten Jahren in Welper.“