Hagen. Nach dem Rückzug aus der Fußball-Bezirksliga geht der SSV Hagen in der Kreisliga A an den Start. Gelingt der Neuanfang? Wir wagen eine Prognose.

Die Fußball-Kreisliga A startet am Sonntag in die neue Saison. Die Klubs sind auf die Zielgerade der Vorbereitung eingebogen, schweißtreibende Trainingseinheiten und aufschlussreiche Testspiele liegen hinter ihnen. Wir haben die Vereine unter die Lupe genommen und den Leistungscheck gemacht. Heute im Blick: der SSV Hagen.

Das Personal

Im Kader der Adler hat sich einiges getan, von der Bezirksliga-Mannschaft der Vorsaison ist nicht mehr viel übrig. Dennoch sind mit Keeper Timo Reinhard, der Identifikationsfigur des Klubs schlechthin, Routinier Marco Grüterich oder Issa Hosen wichtige Stützen geblieben. Die übrigen Spieler kommen aus der ehemaligen B-Liga-Reserve, die nun in der C-Liga an den Start geht, sowie der A-Jugend. Die Neuzugängen Calvin Stephen Zart, Joel Ceesay, Umud Garayev, Alpaslan Güngör und Yusuf Öztürk komplettieren das Team.

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Mario Kallweit, letztjähriger Coach der zweiten Mannschaft, hat zusammen mit seinem spielenden Co-Trainer Mario Di Campi die Verantwortung an der Seitenlinie übernommen. „Gerade Timo Reinhard ist mit seiner Erfahrung ein ganz wichtiger Spieler auf und neben dem Platz“, sagt Kallweit. In der Vorbereitung haben Patrick Christoph, hoch gerückt aus der eigenen Jugend, und Neuzugang Ceesay auf sich aufmerksam gemacht. Das Team wurde spürbar verjüngt, viele Akteure müssen sich noch an den Seniorenfußball gewöhnen.

Die Vorbereitung

Die Vorbereitung verlief ergebnistechnisch durchwachsen: In neun Partien gewannen die Adler dreimal, zudem sprang ein Remis gegen die mittlerweile abgemeldeten Sportfreunde aus Haspe heraus. Fünf Partien gingen verloren, darunter das Kreispokalspiel gegen den klassentieferen B-Ligisten TSV Dahl (1:4). Die Niederlagen sind aber nicht zu negativ zu bewerten, da sich der SSV gegen den Landesligisten SC Berchum/Garenfeld (1:2) oder starke A-Ligisten wie VTS Iserlohn (2:4) oder TuS Ennepetal II (1:3) achtbar aus der Affäre zog.

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Die Generalprobe für den Saisonstart ist zudem geglückt: Gegen Ararat Gevelsberg gewann man klar mit 7:2. „In der Vorbereitung ging es primär darum, mit unserer neuen Mannschaft an vielen grundlegenden Dingen zu arbeiten“, erläutert Kallweit.

Die Analyse

Aus der Vergangenheit Rückschlüsse für die Zukunft zu ziehen, fällt angesichts des stark veränderten Kaders sowie der neuen Liga schwer. Man will beim SSV wieder in ruhiges Fahrwasser einkehren, Nachhaltigkeit und Spaß am Fußball sollen im Vordergrund stehen, das hatte der Sportliche Leiter Ertan Özkavak unlängst erklärt.

In der Bezirksliga hatten die Adler in der Saison 2020/21 eine gute Rolle gespielt. Der Rückzug in die Kreisliga erfolgte nach langer Fußballpause freiwillig, weil man sich durch den kurzfristigen Rückschritt mittelfristig größeren sportlichen Erfolg am Höing verspricht.

Das Ziel

Das primäre Ziel des Trainerduos Kallweit/Di Campi ist es, mit der jungen Mannschaft eine gute Saison zu spielen. „Jeder Klub fängt bei Null an, egal ob die Vorbereitung gut oder schlecht war. Dementsprechend motiviert treten wir am kommenden Sonntag gegen Breckerfeld an“, sagt Kallweit, der in Al Seddiq Hagen den Topfavoriten der Kreisliga A1 sieht.

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Die Prognose

Für den SSV geht es nach dem Bezirksliga-Rückzug zunächst darum, sich in der Liga zu akklimatisieren. Der Kader ist neu zusammengestellt, Kallweit und Di Campi werden in den nächsten Wochen weiter daran arbeiten, eine erfolgreiche Einheit zu formen. Bleiben die Leistungsträger von Verletzungen verschont, ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld drin. Unterschätzen sollte die unberechenbare, weil größtenteils unbekannte SSV-Elf niemand.