Herdecke. Gegen zwei Verbandsligisten punktet die HSG Herdecke/Ende. Gegen Drittligist Ahlen sieht man den Unterschied von Profis und Amateuren.

Die Landesliga-Handballer der HSG Herdecke/Ende schauen auf ein kräftezehrendes und erfolgreiches Trainingslager- und Testspiel-Wochenende zurück. Neben diversen Trainingseinheiten standen auch drei Vorbereitungsspiele gegen höherklassige Teams auf dem Plan. Gegen zwei Verbandsligisten konnte man punkten, gegen die Profis der Ahlener SG, die in der dritten Bundesliga auf Torjagd gehen, setzte es eine Niederlage – die Leistung konnte sich trotzdem sehen lassen. Neu-Trainer Henning Becker ist sehr zufrieden.

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Die Vorbereitung auf die neue Saison nähert sich langsam dem Ende. Am 12. September steht bereits das erste Heimspiel gegen Teutonia Riemke II an. Zwar sind noch einige Testspiele geplant, die Herdecker schauen aber bereits jetzt auf eine intensive Vorbereitung zurück. Seit dem 10. August bestritt die Mannschaft von Trainer Henning Becker insgesamt 13 Testspiele, nahezu alle Gegner spielen höherklassig. Genug Zeit, um sich besser kennenzulernen und Abläufe einzustudieren. „Der Vorbereitungsplan war heftig und intensiv. Man kann von einer sehr guten Entwicklung sprechen“, sagt Becker, „Ich glaube, die gesamte Mannschaft hat einen Schritt nach vorne gemacht.“

Neuhoff erzielt 28 Tore

Für die HSG Herdecke/Ende trafen Luca Dannemann (3 gegen Villigst/1 gegen Ahlen/- gegen Schwerte), Jan Rasche (-/2/1), Andre Jung (1/-/4), Matthis Hofmann (2/-/-), Nils Sichtermann (-/2/2), Niklas Rust (3/4/3), Quentin Münch (2/1/1), Gero Neuhoff (9/8/11), Max Wettlaufer (2/3/-), Mathis Hirschberg (-/1/1), Julian Mische (-/1/-) und Philipp Sokat (1/1/4).

Auch wenn für Becker die Ergebnisse zweitrangig sind, so sind Achtungserfolge gegen Verbandsligisten wie Schwerte/Westhofen oder Hohenlimburg schon Ausrufezeichen für nächste Saison. Auch die Chemie im Team scheint zu stimmen: „Wir sind alle noch mal weiter zusammengerückt, die Stimmung in der Mannschaft ist blendend“, erklärt der Übungsleiter. Sportlich sei es in der Vorbereitung viel um Feinabstimmung und das Abwehrverhalten gegangen, auch dort seien große Entwicklungen zu erkennen: „Dass die Mannschaft technisch versiert ist, wusste ich. Aber auch die Neuerungen wurden super umgesetzt. Wir spielen einen Handball, der Herdecke gut zu Gesicht steht“, so Becker. Deswegen sind auch keine externen personellen Veränderungen mehr geplant. „Es war ja der Plan, die jungen Spieler zu entwickeln – das ist ja auch die Philosophie der HSG. Ich bin unheimlich stolz, so eine Mannschaft zu haben, die so hoch motiviert ist“, freut sich der neue Trainer.

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Klassenunterschied wird deutlich

Neben dem 27:23-Sieg gegen Schwerte/Westhofen und dem 23:23-Unentschieden gegen Villigst/Ergste - beide eine Klasse höher angesiedelt - war vor allem das Spiel gegen die Drittliga-Handballer aus Ahlen das Highlight des Trainingslagers. „Das war natürlich ein tolles Erlebnis und ein klasse Spiel gegen eine sehr gute und junge Mannschaft mit unheimlich viel Qualität“, so Becker. Die drei Klassen Unterschied wurden vor allem zu Beginn deutlich. Durch extrem schnelles Umschaltspiel, das eben auch den Unterschied zwischen Amateur- und Profiliga ausmacht, lagen die Herdecker schnell 2:9 hinten. Nachdem man sich daran aber gewöhnt hatte und es teilweise schaffte, das schnelle Spiel zu unterbinden, entwickelte sich eine interessantes Partie, in der die Herdecker zeitweise auch stark aufspielen konnten. „Das hat unheimlich Spaß gemacht zuzuschauen. Wir haben alles umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben“, so Becker. Am Ende verloren die Herdecker erwartungsgemäß mit 24:36 (8:19). Becker: „24 Tore gegen einen Drittligisten sind schon aller Ehren wert. Wir haben den Kopf niemals hängen lassen und gegengehalten. Wir haben uns ordentlich verkauft und ein klasse Handballspiel geboten.“

Ex-Herdecker lobt frühere Kollegen

Besonders war das Spiel auch deswegen, weil der Herdecker Dominik Spannekrebs bei Ahlen unter Vertrag steht und nun zum ersten Mal seit den gemeinsamen Zeiten in der A-Jugend-Bundesliga wieder in der Bleichsteinhalle auflief. „Das war schön an alter Wirkungsstätte zu spielen. Es hat Spaß gemacht, gegen viele zu spielen, die ich seit klein auf kenne und mit denen ich befreundet bin“, sagte Spannekrebs. Auch wenn man die Leistung eines solchen Einlagespiels zur Saisoneröffnung nicht überbewerten darf, so sieht der Rückraumspieler Potenzial in der Herdecker Mannschaft: „Die haben das super gemacht. Ich denke, man kann sich auf eine gute Saison freuen. Ich wünsche ihnen viel Glück und hoffe, dass ich einige Spiele sehen kann.“ Für Spannekrebs beginnt die Saison bereits am 4. September zuhause gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten GWD Minden.