Hagen. Eintracht Hagen verpflichtet Pouya Norouzi Nezhad und reagiert damit auf den Ausfall von Carsten Ridder. Im Testspiel wartet Ligakonkurrent.

Am Freitagabend treffen die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen im Testspiel auf den TuS Ferndorf. Es wird das erste von drei Aufeinandertreffen, folgt doch schon bald das Duell im DHB-Pokal und das Auftaktspiel der Meisterschaftssaison. Um 18 Uhr sind die Hagener in Siegen zu Gast, allerdings wird das Spiel nicht in der eigentlichen Heimstätte der Ferndorfer ausgetragen, sondern in der Zweifachhalle. Zuschauer sind während der gesamten Testspielreihe des TuS Ferndorf nicht zugelassen.

Aufseiten der Eintracht wird ein neues Gesicht auflaufen: Überraschend verpflichteten die Hagener Pouya Norouzi Nezhad vom Ligakonkurrenten HSC Coburg und reagierten damit auf den andauernden Ausfall von Carsten Ridder. „Pouyas Verpflichtung ist für uns wie ein Sechser im Lotto“, bringt Eintracht-Trainer Stefan Neff seine Freude zum Ausdruck.

Der Iraner lief schon mit 18 Jahren erstmals für die Nationalmannschaft auf und wechselte im Sommer 2018 zum deutschen Bundesligisten VfL Gummersbach. Nachdem Nezhad nach der Saison 2018/19 vereinslos war, schloss er sich im Oktober 2019 dem schwedischen Erstligisten IK Sävehof an. Im Februar 2020 wechselte er zum deutschen Erstligisten Frisch Auf Göppingen. Seit der Saison 2020/21 spielt er beim HSC 2000 Coburg.

Schon früher Kontakt

Der Rückraumspieler, der dort sowohl in der Mitte als auch Links einsetzbar ist, war schon einmal bei der Eintracht im Gespräch, allerdings bestand zu dem Zeitpunkt „einfach kein Bedarf bei uns“, wie Neff verrät. Doch nun passt es, der 27-Jährige verbrachte schon die erste Trainingswoche mit seinem neuen Team verbringen. Und hat sich dabei gut eingefunden, wie Coach Neff begeistert feststellte. Sowohl menschlich als auch spielerisch passe der neue Mann gut ins Team, so der Hagener Trainer. „Er hat Bock auf das Projekt in Hagen. Und wir haben Bock, dass er für uns spielt“, fasst Neff zusammen. Pouya Norouzi Nezhad unterschreibt einen Drei-Jahresvertrag. Auch das war den Eintracht-Verantwortlichen wichtig. „Wir wollen Spieler, die sich langfristig in Hagen sehen. Ein Vertrag nur für ein Jahr ist deshalb nicht das, was wir uns wünschen“, erklärt Neff und ergänzt: „Aber auch genau darauf hat Pouya Lust. Er scheint sich hier wohlzufühlen, was uns sehr freut.“

Es harmoniert bei der Eintracht

Auch Philipp Vorlicek, der ebenfalls neu im Team der Eintracht ist, nahm am Montag erstmals am Trainingsbetrieb teil. „Ich bin absolut zufrieden, es harmoniert enorm gut“, sagt Neff. Bis auf die Jugend-Nationalspieler Luca Klein, Niko Bratzke und Zugang David Jurisic und den angeschlagenen Carsten Ridder konnten alle Handballer in die Vorbereitung einsteigen. Kleinere Blessuren seien zwar bei einigen Spielern vorhanden, doch zum Testspiel gegen die Ferndorfer, bei denen auch die Ex-Eintrachtler Andreas Bornemann und Kim Voss-Fels auflaufen, seien alle mit dabei.

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Der 22-jährige Voss-Fels wechselte erst vor wenigen Wochen zum TuS. Klar, dass gerade die Duelle mit dem alten Arbeitgeber, für den der Linkshänder in der erfolgreichen Zweitliga-Aufstiegsrunde entscheidende Tore erzielte, in seinem Fokus liegen. „Und es kommen in den nächsten Wochen ja einige von den Duellen gegen Eintracht auf uns zu“, schmunzelt Voss-Fels angesichts gleich dreier Begegnungen - die erste heute, wenn die TuS-Handballer in ihre Testspielreihe starten. „Einmal können wir ruhig verlieren...“

Für den Hagener Trainer Neff hat das erste von drei Aufeinandertreffen noch keine große Bedeutung, wie er betont: „Ich hänge das alles nicht so hoch auf.“ Viel mehr ginge es erst einmal darum, wieder in einen Spielfluss zu finden. Wie die Eintracht auch, habe Ferndorf sich gerade erst zur Vorbereitung zusammengefunden, von einem sonderlich hohem Niveau könne also nicht ausgegangen werden, glaubt Neff: „So viel Aufschluss wird es für uns alle nicht bringen. Aber das ist in Ordnung und Ferndorf geht es da ja auch wie uns.“