Hagen. Zwei Schäden machen des Betrieb des Motodroms Hagen vorerst unmöglich. Geschäftsführer Marcel Schirmer über das Ausmaß und eine Wiedereröffnung.

Marcel Schirmer musste schwer schlucken, als er an Tag eins nach der Flutkatastrophe seine Kartbahn sah. Die Regenmassen haben auch das Motodrom in Mitleidenschaft gezogen, die Strecke war kaum wieder zu erkennen. Aber nach einigen Tagen kann Schirmer, der zu Beginn dieses Jahres neuer Betreiber der Kartbahn in der Selbecke wurde, Entwarnung geben: Einen Totalschaden hat das Motodrom nicht erlitten.

Motodrom Hagen: Schäden sind überschaubar

„Die Schäden, die wir haben, sind überschaubar, aber sie verhindern leider erstmal, dass wir wieder öffnen können“, erklärt Marcel Schirmer. Zum einen ist die Hauptzufahrt zur Kartbahn aufgerissen, zum anderen ist ein Abhang zum Bach, der sich in unmittelbarer Nähe zur Kartbahn befindet, abgerutscht. Bevor diese beiden Baustellen behoben bzw. abgesichert werden können, ist eine Öffnung des Motodroms nicht in Sicht. Während die Karts verschont geblieben sind, hat die Strecke kleine Schäden davon getragen.

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Von Dominik Brendel und Linda Sonnenberg

Das größte Problem: Die Schlammmassen. „Den groben Schlamm haben wir abgetragen, aber das Problem ist der feine Dreck. Der ist sehr hartnäckig und könnte die Karts schädigen, wenn man sie darauf fahren lassen würde“, bedauert Betreiber Marcel Schirmer. Man bräuchte dafür die Hilfe der Feuerwehr oder einer Fachfirma, die die Strecke reinigt, „aber die haben zurzeit natürlich genug zu tun.“

Wann kann es auf dem Motodrom weitergehen?

Auch Marcel Schirmer erhielt in den vergangenen Tagen viel Hilfe und Zuspruch. Nachdem sich Versicherungsgutachter ein Bild von den Schäden gemacht hatten, begannen sein Team und er mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten. „Wir bekommen gerade viele Anfragen. Aber wann genau wir wieder öffnen können, lässt sich noch schwer sagen“, so der Geschäftsführer. „Es können zwei oder auch sechs Wochen sein. Wir wollen unsere Gäste nicht auf eine Baustelle lassen.“

Die Kartstrecke wurde durch die Fluten stark verschmutzt.
Die Kartstrecke wurde durch die Fluten stark verschmutzt. © Facebook | Motodrom Hagen

Wenn das Motodrom wieder öffnet, will Marcel Schirmer dort weitermachen, wo er aufgehört hat. Erst zu Beginn dieses Jahres übernahm er die Kartstrecke von seinem langjährigen Vorgänger Achim Beule, die Corona-Krise bescherte dem 26-Jährigen keinen einfachen Start.

Gutes Feedback für neuen Betreiber

Doch mit mehr Lockerungen kamen auch mehr Gäste ins Motodrom. Das Feedback? Größtenteils positiv, sagt Schirmer: „Wir haben ganz guten Zuspruch bekommen, aber es gibt auch die Leute, die meinen: Vorher war ja alles besser“, bedauert der neue Geschäftsführer. „Man darf nicht vergessen, dass Herr Beule diesen Job hier 20 Jahre gemacht hat und ich neu bin. Es ist unmöglich, gleich alles perfekt zu machen.“

Von Nörglern lässt sich Marcel Schirmer aber nicht beirren. Und eins kann ihm angesichts dieses schwierigen Jahres 2021 niemand vorwerfen: dass er nicht krisenerprobt sei.