Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen ist kurz davor, die letzten Kaderplätze zu füllen. Die Zuschauerfrage ist noch nicht geklärt.

Es könne in diesem Jahr länger dauern, bis der Kader für die nächste Saison steht, betonten die Verantwortlichen von Phoenix Hagen noch bei einem Fantalk Ende März. Rund zwei Monate vor dem Saisonstart der 2. Basketball-Bundesliga ProA in Schwenningen (18. September) ist aber klar: So viel Geduld müssen die Hagener Fans gar nicht aufbringen. Sieben Profis und ein Jugendspieler sind schon unter Vertrag, und mit zwei deutschen Akteuren, das sagte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel am Donnerstag, sei man sich so gut wie einig.

Zwei deutsche Spieler an der Angel

„Bei einem Spieler stehen wir kurz vor der Verkündung, beim anderen sind wir in den Verhandlungen auf der Zielgeraden“, freut sich der Phoenix-Chef. Beide Akteure sollen Teil der Zehner-Rotation von Trainer Chris Harris sein, so Seidel. Für den Stammkader fehlt dann nur noch ein Importspieler, der sich auf der Position drei wohlfühlt. Auch was diese Personalie angeht, ist man bei Phoenix zuversichtlich. „Wir wollen, dass Karrington Ward weiterhin ein Schlüsselspieler für uns sein wird“, hält Patrick Seidel viel vom US-amerikanischen Forward, der in der letzten Saison ein Lichtblick war.

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Allerdings ist auch klar: Ward wird ein gutes Stück mehr Gehalt kosten. Der 28-Jährige wurde für die letzten zehn Saisonwochen nachverpflichtet und zeigte nach einem holprigen Start überragende Leistungen. Dass Ward mit seinen krachenden Dunkings bei Fans gut ankommen würde, ist wahrscheinlich. Um ihn zu finanzieren, werde Phoenix mit „Sponsoren in Kontakt treten“, sagte Seidel. „Aber wir haben auch andere Kandidaten auf der Liste, falls es mit Karrington nicht klappen sollte.“

Mit Ward und den ebenfalls athletischen Neuzugängen Shawn Occeus und Marquise Moore würde es Phoenix jedenfalls nicht an Spektakel mangeln. Dass der mit einem Probevertrag ausgestattete Moore zuletzt fast zwei Jahre in keiner Liga gespielt hat, sei kein Risiko. „Er hat lange auf eine Chance gewartet und will sich beweisen. Marquise ist ein hungriger Spieler“, sagt Seidel.

Stufe 0 würde volle Halle möglich machen

Vor wie vielen Fans Moore und Co. beim ersten Heimspiel gegen Rasta Vechta (25. September) ihr Spektakel zeigen können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Aktuell gilt in Hagen Inzidenzstufe Null (Inzidenzwert nachhaltig unter zehn), und die lässt den Klubs viele Freiheiten. Bis zu 5000 Zuschauer sind in der Halle erlaubt, wenn diese unter die drei G’s fallen (geimpft, genesen, getestet) oder wenn sie im Schachbrettmuster Platz nehmen.

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Sollte man nach Option eins verfahren, könnte die „Ische“ bald wieder voll werden. Allerdings müsste die Stadt Hagen dies erst genehmigen. Gespräche mit der Verwaltung wolle man zeitnah aufnehmen, so Seidel, der aber mahnt: „Ich glaube nicht, dass wir im September noch bei Stufe Null sein werden“, spielt der Phoenix-Chef auf erhöhte Inzidenzen etwa durch Reiserückkehrer an.

Dauerkarten? Dauert noch

Sollte sich die Inzidenz wieder zwischen zehn und 35 einpendeln, wären laut NRW-Coronaschutzverordnung in der Halle nur 1000 Fans erlaubt, die Abstand halten müssten und einen fest zugewiesenen Sitzplatz bekämen – auch wenn sie bereits geimpft, genesen oder negativ getestet wären. Bei einer Inzidenz über 35 drohen wieder Geisterspiele. Weil die Lage noch unklar ist, will man sich bei Phoenix mit dem Dauerkartenverkauf für die Saison 2021/22 noch Zeit lassen.