Hagen. Daniel Zdravevski verlässt seinen Heimatklub Phoenix Hagen. Den talentierten Flügelspieler zieht es zu einem anderen Basketball-Zweitligisten.

Wie die jüngste Saison mit Phoenix Hagen für ihn persönlich lief? Bei dieser Frage muss Daniel Zdravevski (20) tief Luft holen und einige Sekunden nachdenken. „Schwierig“, seufzt der Flügelspieler. Gut drei Monate mussten Zdravevski und Phoenix nach Ende der Spielzeit 2020/21 überlegen, ob eine gemeinsame Zusammenarbeit weiter Sinn macht.

Aber nun herrscht Gewissheit: Der talentierte U20-Nationalspieler verlässt Phoenix nach zwei Saisons wieder. Daniel Zdravevski hat am Donnerstag einen Zweijahresvertrag bei einem anderen ProA-Klub unterschrieben. Wer der neue Arbeitgeber des Forwards ist? Das soll erst in der kommenden Woche bekanntgegebenen werden.

Daniel Zdravevski hat schwierige Saison hinter sich

Sowohl Phoenix als auch Zdravevski waren nicht zufrieden damit, wie die vergangene Saison für den jungen Hagener gelaufen ist. Der mit vielen basketballerischen Fähigkeiten gesegnete 20-Jährige wollte in seinem ersten Jahr als Vollprofi den Durchbruch schaffen, aber sein großes Potenzial blitzte nur hin und wieder auf. In rund 14 Minuten Einsatzzeit erzielte der Sohn des bekannten Hagener Trainers Tome Zdravevski vier Punkte pro Spiel.

Auch interessant

„Ich war einfach nicht zufrieden mit mir selbst“, sagt Daniel Zdravevski selbstkritisch. Zu Beginn der Saison wurde er aufgrund personeller Ausfälle oft unterm Korb eingesetzt, wo er sich nicht wohlfühlt und mit kräftigeren wie erfahrenen Gegnern Probleme hatte. „Dann kam Corona, und Anfang dieses Jahres bin ich umgeknickt. Ich bin in ein Loch gefallen, aber da kam ich wieder raus und habe zum Ende der Saison wieder mehr gespielt“, blickt der Flügelspieler zurück.

Mit Rolle nicht zufrieden

Zdravevski ist trotz seiner beachtlichen Größe von 2,08 Meter flink mit dem Ball, er kann den Spielaufbau übernehmen und seine Mitspieler in Szene setzen. Allerdings konnte er diese Qualitäten kaum einsetzen, weil im Team von Trainer Chris Harris vornehmlich andere Spieler den Ball in ihren Händen hatten. Andererseits war es offensichtlich, dass Harris mit der Verteidigung des Youngsters oft unzufrieden war.

Nach der Saison setzten sich Zdravevski, sein Vater Tome, Chris Harris und Co-Trainer/Nachwuchskoordinator Stanley Witt zu einem ausführlichen Gespräch zusammen. „Es war ein offener Austausch. Wir sind so verblieben, dass beide Seiten in diesem Sommer überlegen, was das Beste für Daniel ist“, sagte Harris vor einigen Wochen unserer Zeitung. Vor wenigen Tagen machte Phoenix dem gebürtigen Hagener ein Angebot – Daniel Zdravevski entschied sich dagegen. „Für mich war die Rolle vorgesehen, die ich in der letzten Saison hatte, aber das wollte ich nicht. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass sie mich unbedingt halten wollen.“

Auch interessant

Bei seinem neuen ProA-Verein erhofft sich Zdravevski eine größere und für ihn passende Rolle. Er will sich spielerisch entfalten. „Der Plan ist, dass ich in meinem ersten Jahr von der Bank komme, und in zweitem starten werde. Der neue Coach hat mir gesagt, dass ich den Ball bekommen werde, Verantwortung übernehmen darf und auch Fehler machen soll“, sieht der 20-Jährige bei seinem zukünftigen Klub bessere Chancen.

Patrick Seidel stolz auf Zdravevskis Entwicklung

Bei Phoenix Hagen hegt man deswegen keinen Groll. Geschäftsführer Patrick Seidel bedankt sich bei Daniel Zdravevski für „zwei tolle Jahre“, in denen der Flügelspieler den Sprung aus der eigenen Jugendabteilung hin zum Profibereich gemeistert habe: „Wir glauben, dass die neue Situation, die er mit Hilfe seines Agenten gefunden hat, eine wirklich gute sein kann. Wir sind ein Stück weit stolz, dass wir einem weiteren Spieler den Weg bereitet haben, um im Profibereich Fuß zu fassen – und können uns gut vorstellen, dass der Hagener Junge irgendwann zurückkehrt und wieder das Feuervogel-Trikot anzieht.“