Wetter. Führungswechsel beim Kanu-Club Wetter. Diese Perspektiven sieht der neue Vorsitzende Sven Spenner für seinen Stammklub:
Die Rückkehr aufs Wasser nach langer Pause, Sanierungsarbeiten am Vereinsheim, jetzt dazu ein Führungswechsel: Es sind Zeiten des Aufbruchs für den Kanu-Club Wetter, bei dem Rainer Nowicki nach dreieinhalb Dekaden Vorstandsarbeit und elf erfolgreichen Jahren als Vorsitzender sein Amt bei der Jahreshauptversammlung an einen Rückkehrer übergeben hat: Sven Spenner, der in der Jugend des KC Wetter die Grundlagen für seine Karriere als Kanupolo-Nationalspieler mit vielen Titeln bis zum World-Games-Sieg 2013 und dem Silbernen Lorbeerblatt durch den Bundespräsidenten gelegt hat, kehrte Ende 2019 nach 16 Jahren an den Harkortsee zurück. Und wird nun an der Klubspitze aktiv. Mit dem 35-jährigen Herdecker sprach die Sportredaktion über sein Vorstands-Engagement, bevorstehende Meisterschaften und die Perspektiven des Vereins.
Auch interessant
Hallo Herr Spenner, bisher waren Sie nicht im KC-Vorstand aktiv, jetzt übernehmen Sie direkt den Vorsitz. Was ist Ihre Motivation?
Sven Spenner: In einem anderen Verein hätte ich das auch nicht gemacht. Als Schüler habe ich beim KC Wetter Kanupolo gelernt, bin dann 2003 zur KG Wanderfalke Essen gewechselt und Ende 2019 zurückgekehrt zu meinen Wurzeln. Wenn ich in Essen mal ein paar Wochen nicht da war, hatte ich gleich das Gefühl, ich muss mich neu integrieren. In Wetter dagegen war es, obwohl ich so lange weg, vom ersten Tag an wieder so, als wäre ich nie weg gewesen. Hier gibt es eine ganz besondere Gemeinschaft. Umso wichtiger ist es mir, da etwas zurückzugeben – und Trainer ist nicht so meins.
Neuer Zeltplatzwart
Bei der Jahreshauptversammlung des KC Wetter übernahm nicht nur Sven Spenner das Amt als Vorstandsvorsitzender von Rainer Nowicki. Neuer Zeltplatzwart ist Marc Weber, der das Ehepaar Pickardt ablöst. Wiedergewählt wurden Geschäftsführer Sören Krämer, Polowart Mark Terstegge und Wanderwartin Tanja Hirscher.
Warum hat Ihr Vorgänger Rainer Nowicki aufgehört?
Ihm hat der Verein viel zu verdanken, aber nach so langer Zeit kann man ein Ehrenamt auch mal ablegen. Zumal er in den Ruhestand gegangen ist und seinen Lebensmittelpunkt nach Österreich verlegt hat. Aber er ist ja nicht weg und bleibt ihm Verein engagiert.
Obwohl man lange kein Sportangebot machen konnte, hat das die Mitgliedszahl – zuletzt bei etwa 175 – nicht negativ beeinflusst, berichtete der Vorstand bei der Jahreshauptversammlung. Warum ist der KC Wetter so gut durch die Corona-Pandemie gekommen?
Während der Pandemie hatten wir ja schon schwere Einschränkungen, weil wir auch noch die Handwerker im Vereinsheim hatten und wir mit dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ die Sanitäranlagen und Umkleidekabinen saniert haben. Da haben sich die Mitglieder in kleinen Gruppen getroffen und viel in Eigenarbeit gemacht. Dass wir keine Mitglieder verloren haben, spricht für das Klima und die Gemeinschaft bei uns, die man in anderen Vereinen so nicht findet. Man konnte ja die Sorge haben, dass in Corona-Zeiten die Geselligkeit verloren geht. Aber das Gegenteil ist der Fall, bei uns ist alles enger zusammengerückt. Und seitdem man draußen wieder Kontaktsport machen kann, lebt das Trainingsgeschehen auf. Jetzt sind alle ganz heiß auf Kanupolo.
Das kann man ja jetzt wieder spielen. . .
Ja, schon am Wochenende sind wir mit den Schülern und zwei Herren-Teams beim Colonia-Cup auf dem Fühlingser See. Und das Kanuwandern hat in dieser Woche wieder angefangen, da ist jeder eingeladen, mal hineinzuschnuppern. Im August sind dann Kanupolo-Aufstiegsrunden für Herren und Damen und wir bringen drei Nachwuchs-Mannschaften bei den deutschen Meisterschaften in Essen an den Start.
Auch interessant
Die Schüler waren 2019 Deutscher Meister. Gibt es auch dieses Jahr Titelchancen?
Wir sind im letzten Jahr, als die deutschen Meisterschaften ausgefallen sind, ja um eineinhalb Medaillen gebracht worden. Aber mal sehen, die Konkurrenz gerade aus dem Osten ist groß. Wir sind auf jeden Fall sehr stolz auf unsere Breite an guten Nachwuchsspielern. Da haben wir eine gute Basis, um - nach dem Zwangsabstieg 2018 - in Zukunft mal wieder in Richtung Bundesliga zu gucken.