Hagen. Kim Voss-Fels verlässt den künftigen Handball-Zweitligist Eintracht Hagen. Besonders sein erstes Spiel mit den Grün-Gelben hat ihn geprägt.
29 Treffer steuerte er in der Aufstiegsrunde bei und half dem VfL Eintracht Hagendamit maßgeblich beim Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga. Dennoch werden sich die Wege von Kim Voss-Fels und den Grün-Gelben künftig trennen.
Mit Philipp Vorlicek verpflichtete Eintracht zu Beginn des Jahres einen Bundesliga-Akteur für die Position, die Voss-Fels bisher bedeckte. Der Rückraum-Rechte schließt sich dem TuS Ferndorf an und trifft damit in der kommenden Saison als Ligakonkurrent auf Eintracht-Coach Stefan Neff und sein Team. Im Interview erzählt der 23-Jährige, wie schwer ihm der Abschied gefallen ist, welche Rolle er in Ferndorf für sich sieht und wieso ihm sein erstes Pflichtspiel für Eintracht besonders im Gedächtnis geblieben ist.
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Kim Voss-Fels, es steht schon seit einigen Monaten fest, dass Sie zum TuS Ferndorf wechseln. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
Kim Voss-Fels Vor der Weihnachtszeit habe ich mich mit den Verantwortlichen von Hagen zusammengesetzt und besprochen, wie es weitergehen soll. Eigentlich waren wir uns auch einig, dass wir uns nicht trennen wollen. Ein wenig später hat sich Hagen dann jedoch gegen mich entschieden und einen weiteren Spieler verpflichtet. Da ich zeitgleich sehr gute Gespräche mit dem TuS Ferndorf geführt habe, habe ich mich dann für den Wechsel entschieden.
Mit Eintracht haben Sie zuletzt den Aufstieg feiern können, macht das den Abschied schwerer oder leichter?
Mein Ziel war es natürlich, mich bestmöglich zu verabschieden. Mit der Aufstiegsrunde wurde uns eine einmalige Möglichkeit geboten, ich denke nicht, dass das so schnell noch einmal wiederkommt. Jedes Spiel war quasi ein Endspiel, das war etwas sehr Besonderes für alle von uns und die Motivation war enorm hoch. Dass ich mich so aus Hagen verabschieden kann, freut mich sehr und gibt mir ein gutes Gefühl.
Während viele Vereine und Mannschaften erstmal pausieren mussten, konnten Sie und Eintracht Hagen durchgängig trainieren und auch spielen. War es trotzdem schwer, nach der langen Pflichtspielpause wieder reinzukommen?
Auf jeden Fall. Auch wenn wir einen echten Vorteil hatten, im Vergleich zu anderen Mannschaften in der Aufstiegsrunde. Aber es ist dennoch etwas anderes, ob man immer nur mit dem Team trainiert, oder mal wieder in Pflichtspielen antritt. Da mussten wir uns alle erst einmal wieder dran gewöhnen. Aber am Ende hat es ja alles funktioniert.
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Mit dem Wechsel nach Ferndorf kommen Sie in eine neue Mannschaft. Wie denken Sie, wird Ihre Rolle im Team sein?
Inzwischen bin ich aus dem Alter raus, wo ich als junger Spieler zurückstehe. Ich denke, dass ich der Mannschaft mit meiner Qualität, meiner Wurfgewalt und meiner Größe gut weiterhelfen kann. Ich freue mich sehr auf die Liga.
Wird es für Sie das erste Mal sein, dass Sie in der 2. Handball-Bundesliga aktiv sind?
Nein, während meiner Zeit beim ASV Hamm konnte ich schon erste Erfahrungen in der Liga sammeln. Gebürtig komme ich aus Hessen, habe bin dann nach Bad Homburg gewechselt, dann nach Soest, weil mein Vater dort auch aktiv war. Danach ging es nach Hamm und dann nach Ahlen, bevor ich vor zwei Jahren zu Eintracht Hagen gewechselt bin.
Wie stark schätzen Sie Ferndorf ein?
Ich denke, dass die 2. Bundesliga in dieser Saison noch einmal stärker wird, alleine durch Mannschaften wie Essen und Coburg. Das Niveau ist extrem hoch und da gilt es sich zu beweisen. Wir werden hoffentlich so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen, um im Anschluss entspannter aufspielen zu können. Aber das traue ich Ferndorf auch definitiv zu, die Qualität ist da.
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Wie sieht es abseits des Handballs bei Ihnen aus, studieren Sie?
Ja, ich studiere Wirtschaftswissenschaften. Da kam Corona mir in dem vergangenen Semester zugute. Vieles, was sonst in Präsenz stattgefunden hätte, war nun in Onlinekurse verpackt.
Befinden Sie sich gerade schon wieder mit Ihrer neuen Mannschaft im Training, oder ist noch Pause?
Aktuell befinde ich mich noch im Urlaub, wir starten in zwei Wochen wieder in das Training. Die zweite Liga hat ja noch mal länger gespielt als wir, deshalb haben die Spieler immerhin insgesamt drei Wochen Pause bekommen.
Wenn Ihre Zeit in Hagen nun vorbei ist: Was war das schönstes Erlebnis für Sie?
Der Aufstieg jetzt war auf jeden Fall ein Highlight, aber auch an mein erstes Pflichtspiel für Eintracht denke ich sehr gerne zurück. Das war im Pokal gegen den Hamburger SV. In der letzten Sekunde mit der letzten Aktion konnte ich noch das Siegtor erzielen, mit dem niemand mehr gerechnet hat. Ein tolles Spiel!