Hagen. Fichte Hagen kann erstmals alle Jugend-Jahrgänge besetzen. Mark Bardohl erzählt, wieso nach der Pause nicht immer alles glatt läuft.

Der Stolz klingt aus Mark Bardohls Stimme. Es ist dem stellvertretenden Abteilungsleiter der Fußballer des TSV Fichte Hagen anzumerken, dass er zufrieden ist mit der Entwicklung, die sein Verein genommen hat: „Wir haben es erstmals geschafft, alle Jugendmannschaften zu besetzen, teilweise sogar doppelt.“

Ein Meilenstein für den Eilper Verein, der bis dato zwar meistens eine A- und B-Jugend stellen konnte, doch bei den C- und D-Junioren wurde es oftmals eng, vor zwei Jahren waren diese noch gänzlich unbesetzt. „Die älteren Jahrgänge entwachsen ja dann auch zu den Senioren und dann steht man auf einmal ohne Teams da“, weiß Bardohl, dass vor allem die Jahrgänge 2007 und 2008 nur schwer zu füllen waren.

Zulauf trotz Corona

Doch wie kann es sein, dass die Fichte-Fußballer so viel Zulauf in einer Zeit bekommen, in welcher viele Vereine aufgrund der Coronapandemie um den Erhalt ihrer Mannschaften bangen müssen?

„Wir haben versucht, den Kontakt zu unseren Spielern nicht einschlafen zu lassen“, erzählt Bardohl. Auch während der Sommerferien haben die Eilper, unter Einhaltung der Corona-Auflagen, versucht, für alle Jahrgänge ein Training anzubieten, „denn ganz plump gesagt: die Eltern und Kinder wollen ja auch etwas haben für ihre Mitgliedschaft“, weiß der stellvertretende Abteilungsleiter.

Großer Konkurrenzkampf

Denn der Konkurrenzkampf in Hagen sei groß, viele Vereine werben um den Nachwuchs, die Auswahl ist groß. Da müsse man als Verein schon herausstechen, so der Fichte-Fußballer. Und so boten die Trainer auch an den Wochenenden Einheiten für die Kinder und Jugendlichen an, als wieder trainiert werden konnte. „So blieben wir von einem großen Mitgliederschwund zum Glück verschont“, hofft Bardohl nun von weiteren Trainingsverboten erst einmal verschont zu bleiben.

Denn die Pause war sowohl für die Spieler als auch für die Trainer lang genug. Und so kam es bei den ersten durchgeführten Freundschaftsspielen schon zu kleineren Problemen: „Sonst ist man ja jede Woche mit dem Team unterwegs, jetzt ewig nicht. Da wussten wir dann im ersten Moment gar nicht mehr, wo eigentlich die ganzen Trikots der Mannschaft sind“, erinnert sich Bardohl lachend.

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Die T-Shirts tauchten dann aber doch noch bei einer Mutter auf, wo sie in den vergangenen Monaten Platz gefunden hatten. Ab sofort hoffen die Fichte-Teams, dass sie wieder öfter zum Einsatz kommen werden.

Auch wenn Bardohl und Co. zufrieden mit der Entwicklung sind, machen sie sich keine falschen Hoffnungen, über ihre Rolle: „Wir sind noch ganz am Anfang, Strukturen, wie sie in anderen Vereinen sind, deren Nachwuchs breit aufgestellt und überkreislich aktiv ist, gibt es bei uns noch nicht.“

Trainer gesucht

Um die wachsenden Jugendmannschaften bestmöglich betreuen zu können, möchte der TSV Fichte Hagen sein Trainer- und Betreuerteam vergrößern: „Wir sind immer auf der Suche nach Sportlern, die gerne bei uns mitarbeiten würden. Ohne engagierte Ehrenamtliche funktioniert es nicht. In keinem Verein“, hofft Bardohl, dass der Zulauf nicht nur bei den Teams, sondern auch im Trainerstab weiter anhält.

Ziel soll es sein, künftig weiterhin breit aufgestellt zu sein und alle Jugendmannschaften für den Spielbetrieb anmelden zu können. Doch auch, wenn der TSV Fichte Hagen sich über die ersten Erfolge seiner Arbeit freuen kann, sind die Fußballer noch nicht am Ziel, wie Bardohl betont: „Es ist ein langer Prozess, das ist uns bewusst und wir werden auch weiterhin viel arbeiten müssen. Dennoch freuen wir uns über diesen Erfolg sehr.“