Herdecke. Dass Dominik Formella seine Karriere beendet hat, trifft die HSG Herdecke/Ende. Jetzt konnte man einen sehr erfahrenen Nachfolger verpflichten:

Die Landesliga-Handballer der HSG Herdecke/Ende verkünden ihren ersten Neuzugang für die kommende Saison 2021/2022 im Spielerkader. Nachdem Dominik Formella, bisher die klare Nummer eins zwischen den Pfosten, sein Karierende bekanntgegeben hatte, suchte man in Herdecke adäquaten Ersatz: Wohlwissend, dass es nicht leicht sein wird, einen ähnlich starken und erfahrenen Torhüter wie den vor seinem Engament in Herdecke bei Drittligist SG Schalksmühle-Halver aktiven Formella zu verpflichten. Mit Marco Fritzsche, der wie der neue Trainer Henning Becker von der RE Schwelm in die Ruhrstadt wechselt, konnte man nun einen hochkarätigen Nachfolger gewinnen.

Torhüter Marco Fritzsche, der hier im Schwlmer Trikot ein Tor des VfL Eintracht Hagen verhindert, verstärkt die HSG Herdecke/Ende.
Torhüter Marco Fritzsche, der hier im Schwlmer Trikot ein Tor des VfL Eintracht Hagen verhindert, verstärkt die HSG Herdecke/Ende. © Unbekannt | MiSch

Mit Marco Fritzsche kommt viel Erfahrung in die Herdecker Bleichstein-Halle. Erfahrung, die nach dem Abgang von Ex-Profi Formella der insgesamt sehr jungen Truppe gut tun soll. „Für uns ist das ein absoluter Glücksgriff, dass wir mit Marco einen sehr erfahrenen und immer noch hungrigen Torhüter verpflichten konnten“, sagt der neue HSG-Übungsleiter Henning Becker. Der 40-jährige Fritzsche, der in der letzten Saison bei Verbandsligist RE Schwelm nur noch auf „Stand-bye“ zur Verfügung stand, spielte bereits bei der HSG Menden/Lendringsen in der Oberliga zwischen den Pfosten und kann auf viele Jahre höherklassigen Handball zurückschauen.

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An dem Wechsel des Iserlohners nach Herdecke ist Becker wohl nicht ganz unschuldig: „Nach dem Rücktritt von Dominik Formella waren wir ein wenig in der Bredouille, wie wir das Ganze jetzt angehen“, räumt der neue Coach, der das Amt bei der HSG vom scheidenden Karl-Heinz Paukstadt übernimmt, ein: „Ich kenne Marco schon sehr lange. Er hatte viele andere Angebote auf dem Tisch. Ich freue mich, dass er bei uns jetzt mit angreifen wird.“

Weitere Verpflichtungen möglich

Ein richtiges Bild konnte sich Becker noch nicht von seinem neuen Team machen, ein gemeinsames Training war noch nicht möglich. Mit Fritzsche kommt jedoch ein alter Bekannter, der nicht nur durch seine Qualitäten im Tor überzeugt: „Ich halte extrem viel von Marco. Er ist ein absoluter Teamplayer und ein Super Typ, der sich schnell integrieren wird“, ist Becker überzeugt. Ob die Herdecker noch mal auf dem Transfermarkt tätig werden, ist noch unklar.

Becker sieht im derzeitigen Kader schon großes Potenzial: „Herdecke verfügt über eine großartige Personaldecke, mit vielen jungen und talentierten Spielern. Wir konnten den Abgang von Formella nun gut kompensieren, alles weitere werden die nächsten Einheiten zeigen.“ Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Herdecker noch einmal nachverpflichten. Mit Mattis Kloppenburg hat ein gesetzter Rückraumspieler die HSG zu Verbandsligist OSC Dortmund verlassen. Im großen Zügen wird das Team aber wohl zusammenbleiben – viele Leistungsträger haben sich trotz anderer und teilweise höherklassiger Angebote für einen Verbleib am Bleichstein entschieden.

Trainingsstart vorgezogen

Ein genaueres Bild seiner Mannschaft – auch im Hinblick auf eventuellen Bedarf auf der ein oder anderen Position – kann sich Becker schon in dieser Woche machen. Die niedrigen Inzidenzzahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis erlauben es wieder, unter Auflagen in der Halle zu trainieren. Der eigentliche Trainingsauftakt war für den 22. Juni geplant doch so lange wollte die Mannschaft nicht mehr warten. Für Henning Becker ist es kein Problem den Trainingsstart vorzuziehen: „Wenn die Jungs sagen, dass sie früher starten wollen, bin ich der letzte, der am 22. Juni festhalten muss.“ Und nicht nur die Mannschaft freut sich auf die Halle, auch beim Coach juckt es in den Fingern: „Ich glaube die Vorfreude ist bei allen extrem groß – bei mir als Trainer, weil es ein neues Projekt ist, und die Jungs freuen sich die Mannschaft wiederzusehen und endlich wieder den klebrigen Ball in die Hand nehmen zu können.“

Bei dem ersten Zusammentreffen zwischen neuem Trainer und Mannschaft geht es aber vor allem um ein lockeres Kennenlernen und darum, wieder ein Gefühl für die Halle und den Ball zu entwickeln. Die offizielle Vorbereitung für die neue Landesligasaison, die Ende August starten soll, beginnt dann erst in einigen Wochen.