Handball-Drittligist Eintracht Hagen empfängt im ersten Finalspiel der Aufstiegsrunde den HC Oppenweiler/Backnang.
HagenHC Oppenweiler/Backnang - ein Name, der den meisten Hagenern bisher fremd gewesen sein dürfte und zuallererst die Frage aufwirft: Wo liegt das denn? Zwischen Stuttgart und Heilbronn ist der Handball-Drittligist zu Hause. Und nur der HC steht noch zwischen dem Aufstiegsticket für die 2. Handball-Bundesliga und dem VfL Eintracht Hagen. Am Samstagabend (19 Uhr) findet die erste Partie der beiden Teams in der Krollmann Arena statt, eine Woche später reisen die Hagener zum alles entscheidenden Auswärtsduell.
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„Wir werden sofort auf das Gaspedal treten“, verspricht Eintracht-Trainer Stefan Neff ein temporeiches Aufeinandertreffen. Das Heimrecht für das zweite Duell sicherte sich der HC durch den Vorrundensieg in der Gruppe B. Doch ganz souverän marschierte das Team von Trainer Matthias Heineke bisher nicht durch die Aufstiegsrunde. Auch der HC musste eine Niederlage gegen den VfL Pfullingen (24:32) und ein Unentschieden gegen die HSG Hanau (24:24) verkraften. Besonders spannend machten die Oppenweiler es jedoch im ersten K.o.-Spiel gegen den TuS Vinnhorst. Mit einem knappen 26:27-Rückstand ging das Hinspiel zugunsten vom TuS aus. Und auch im Rückspiel blieb es eine enge Partie, in der besonders ein HC-Spieler seine Nervenstärke unter Beweis stellte: Linksaußen Marcel Lenz verwandelte 18 Sekunden vor dem Abpfiff zum entscheidenden 31:29-Sieg.
So tief die Enttäuschung im Anschluss bei Vinnhorsts Trainer Davor Dominikovic und seinem Team saß, so groß war der Jubel bei den Oppenweilern. „Es stand alles auf dem Spiel, wir wollten unbedingt weiterkommen“, freute sich der Mann des Spiels, Marcel Lenz, nach dem Abpfiff. Und auch Torhüter Stefan Koppmeier hob die Stärke der Baden-Württemberger hervor: „Wir haben gemacht, was uns auszeichnet: Wir haben Tempohandball gespielt und 31 Tore erzielt - und dann willst und musst du zu Hause auch gewinnen.“
Eintracht ist heiß auf die Partie
Nun wollen sich die Drittliga-Handballer gegen die Hagener beweisen. Und die sind schon heiß auf die Partie, wie Trainer Neff verrät: „Die Trainingswoche lief super, alles im grünen Bereich. Die Spieler sind fit und freuen sich auf das Duell. Jetzt geht es um alles!“ Auch der zuletzt angeschlagene Julian Renninger konnte wieder mit in das Mannschaftstraining einsteigen und könnte für die Finalspiele eingesetzt werden.
Doch wie schwer war es für Neff und Co., sich auf einen Gegner einzustellen, den sie bisher nur vom Namen her kannten? „Natürlich sagte uns Oppenweiler etwas, aber wir haben natürlich noch nie gegen sie gespielt. Aber so geht es ihnen andersherum ja auch, die werden auch noch nicht sonderlich viele Partien von uns verfolgt haben“, geht Neff ohne Furcht in das Duell und betont: „Oppenweiler steht vollkommen verdient im Finale.“ Der Gruppensieg und die gewonnene Partie gegen den TuS Vinnhorst sprächen dabei für sich.
Sonderlob für Marcel Lenz
Das HC-Team bezieht seine Stärke nicht nur aus einem Leistungsträger, sondern kann sich auf die Geschlossenheit der Mannschaft verlassen. Mit Linksaußen Lenz stößt allerdings ein Akteur mit „seiner Kreativität und seiner Sicherheit bei den Gegenstößen hervor“, findet Neff lobende Worte für den Mann mit der Trikotnummer 3.
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Mit Jürgen Müller kehrt zudem ein bekanntes Gesicht in die Krollmann Arena zurück. Der 34-jährige Torhüter war 2015 mit der Eintracht in der 2. Handball-Bundesliga aktiv. Der 1,95 Meter große Schlussmann hatte vom Erstliga-Aufsteiger TV Bittenfeld zu den Hagenern gewechselt, verabschiedete sich aber schon nach einer Saison wieder.
Doch eine langwierige Verletzung stoppte ihn erst einmal: Im letzten Saisonspiel für die Eintracht gegen den TuS Ferndorf brach sich Müller den fünften Mittelfußknochen im linken Fuß und die Heilung verlief nur schleppend. Mehrere Monate musste der Torhüter pausieren, bevor er sich der SG BBM Bietigheim anschließen konnte. 2020 wechselte der ehemalige Zweitliga-Handballer zum HC Oppenweiler/Backnang.
Da die Oppenweiler vor allem über ihr starkes Angriffsspiel und ihre Schnelligkeit kommen, wollen die Eintrachtler einmal mehr mit einer geschlossenen Deckung gegensteuern, wie Trainer Neff im Vorfeld verrät: „Wir müssen unsere Defensive gut ins Spiel bringen, aber daran glaube ich auch fest. Es wird sicherlich ein sehr interessantes Duell für alle Zuschauer.“