Hagen. Die ersten Fußball-Turniere waren schon geplant, doch nun schiebt der FLVW den Riegel vor: Bis Ende August gilt die Sperre.

Sie waren so froh gestimmt. Langsam sollte für die heimischen Fußballer ein wenig Normalität zurückkehren. Die immer weiter fallenden Inzidenzzahlen in Hagen machen ein (noch kontaktloses) gemeinsames Training wieder möglich, die Vorbereitung auf die kommende Saison kann also langsam anrollen. Nach den vielen Absagen im vergangenen Jahr sollten auch die Turniere wieder stattfinden: Der SC Berchum/Garenfeld plante, sich am 17. und 18. Juli beim Fritz-Selve-Turnier mit hochklassigen Gegnern zu messen, eine Woche später wollte der TSV Fichte Hagen sein Fritz-Kahl-Turnier austragen.

Freundschaftsspiele nicht gewünscht

Auch Jugendturniere sollte es nach der langen Pause wieder geben. Doch daraus wird nichts. Wie der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) in einem Schreiben an seine Vereine mitteilte, „gilt ein Turnierverbot bis einschließlich 31. August 2021“ für den Amateurfußball. Auch Freundschaftsspiele seien dringend zu vermeiden, heißt es in dem von Vizepräsident Manfred Schnieders unterzeichneten Schreiben.

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Für Fichte und Garenfeld ist das besonders bitter, weil eine Verschiebung aus zeitlichen Gründen kaum möglich sein wird. Mitte August möchte der FLVW wieder in die Saison starten. „Das macht für uns keinen Sinn“, muss auch Sebastian Schulte, Teammanager des SC Berchum/Garenfeld und Mitorganisator des Fritz-Selve-Turniers eingestehen.

Schnieders rudert zurück

Im Gespräch mit der WAZ ruderte Schnieders zwar wieder zurück: Als Turnier wird definiert, wenn „sich zehn Mannschaften an einem Tag treffen, um einen Pokal auszuspielen“, so der FLVW-Vizepräsident. Mehrtägige Turniere mit zwei Spielen am Tag seien zulässig. Doch auch diese Stellungnahme lässt die Vereine ratlos zurück, allesamt hatten sie mehr als zwei Duelle pro Tag eingeplant, um nur auf ein Wochenende und nicht die Trainingseinheiten unter der Woche zurückgreifen zu müssen.

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„Zwei Spiele am Tag haben wir nicht, wir haben sonntags drei und samstags sechs“, berichtet Schulte von den Plänen zum Fritz-Selve-Turnier. „Wir müssen jetzt erstmal besprechen, wie da die weiteren Planungen aussehen können, ob wir es irgendwie schaffen, das Turnier stattfinden zu lassen oder nicht.“ Neben den Gastgebern aus Garenfeld wollten die TSG Sprockhövel, TuS Ennepetal, FC Iserlohn, Borussia Dröschede und der SV Hohenlimburg 10 teilnehmen.

Sowohl die Garenfelder als auch Fichte Hagen hatten viel Zeit in die Planungen investiert und auch auf einen wirtschaftlichen Gewinn gehofft, der schon im vergangenen Sommer entfallen musste.

Vorbereitung beinhaltet Testspiele

Für Mathias Schneidmüller, Abteilungsleiter Fußball des TSV Fichte Hagen, ist nicht klar, wieso auch Test- und Freundschaftsspiele nicht stattfinden sollen. „Gerade die Amateurfußballer müssen ja über solche Spiele wieder in den Wettkampfmodus kommen. Wenn die Saison Mitte August starten soll, braucht man doch davor die Möglichkeit, gegen andere Teams zu spielen“, fordert der Fichte-Fußballer.

Auch Schulte ist sich sicher, dass mit einem abgestimmten Hygienekonzept die Veranstaltungen durchführbar seien. Für Schneidmüller ist es indes ein Schritt in die falsche Richtung: „Die Zahlen sinken immer weiter, und es kommen immer mehr Freiheiten zurück. Warum dass dann für Sport unter freiem Himmel nicht gilt, erklärt sich mir nicht.“