Hagen. Fußball-Landesligist SC Berchum/Garenfeld steigt bald ins Training ein. Trainer Kampmann erklärt, wie das ablaufen soll. Erstes Testspiel steht.
Beim Fußball-Landesligisten SC Berchum/Garenfeld brennen alle auf den Start in die Vorbereitung zur neuen Saison. Denn nach sieben Monaten Corona-Pause wird am kommenden Dienstag wieder im Waldstadion gekickt. Wenn auch erst einmal in abgespeckter Form.
Weiterhin strenge Corona-Auflagen
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Die Vorgaben für den Mannschaftssport sind weiterhin streng, auch wenn es bis heute kaum einen wissenschaftlichen Nachweis für die Übertragung des Coronavirus unter freiem Himmel gibt. Für SC-Cheftrainer Fabian Kampmann ist Vorsicht trotzdem besser als Nachsicht: „Das Problem ist nicht das Fußballspielen, sondern das danach und davor. Von 100 Fußballvereinen machen das 50 gut und 50 schlecht. Manche gehen danach in die Kabine und trinken Bier - wer kontrolliert das dann? Das ist den Politikern ein Dorn im Auge“, sagt Kampmann. „Wenn gewährleistet wäre, dass man zum Sportplatz geht, spielt und wieder geht, dann wäre das kein Problem.“
Deshalb hatte der Übungsleiter in der Vorbereitung auf die erste Trainingswoche eine Mammutaufgabe vor sich. Denn seine Aktiven dürfen nur in Zweiergruppen trainieren. Aufgebaut werden elf Stationen, an denen die einzelnen Gruppen spezielle Übungen ausführen. Jeder Spieler hat je nach Fitnesslevel andere Trainingsaufgaben. „Für die Trainingseinheit nächste Woche hatte ich gefühlt mehr Vorbereitung als für jede Schulklausur früher. Ich habe zehn verschiedene Pläne für die elf Gruppen geschrieben. Das Schwierige dabei ist auch, die Stationen und den Ablauf so zu koordinieren, dass sich keine Gruppen an einer Station doppeln“, erklärt SC-Coach Fabian Kampmann. Eine Gruppe müsse aufgrund ihrer guten Kondition etwa gar keine Intervalle laufen. „Die spielen dann mehr Fußballtennis als die anderen.“
Individualtraining und Challenge
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Die Garenfelder mussten sich bisher weitestgehend individuell fit halten, haben das Ganze aber mit einigen Highlights mit hohem Spaßfaktor verpackt. Auch die Neuzugänge konnten bisher meist nur virtuell teilnehmen. Zum einen gab es einen über etliche Kilometer langen Staffellauf von Hagen nach Herdecke. Nach einer gewissen Strecke übergab der eine Spieler den Stab an den nächsten. „Die Jungs haben sich dann nur bei der Übergabe gesehen“, so Fabian Kampmann.
Ein großes Spektakel war eine Wette zwischen Kampmann und seinen Spielern. Die Spieler machten eine „Sportplatz Challenge“ – sie hatten die Aufgabe, an einem Wochenende 150 Fußballplätze in der Region mit dem Fahrrad abzufahren. Jeder Platz, den ein Spieler alleine oder mit Partner abfuhr und per Selfie mit dem Smartphone nachweisen konnte, zählte in die Wertung. „Ich habe den Jungs gesagt: Wenn ihr 400 Plätze schafft, dann kriegt jeder für die kommende Saison ein Trainingsshirt. Und dann haben die tatsächlich 420 vollgemacht.“
Becker plötzlich in Oberhausen
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Die weiteste Strecke legte Luca Becker zurück, der plötzlich an einem Sportplatz in Oberhausen „eincheckte“. Der Preis für die weite Reise war ein geplatzter Reifen. Jerome Nickel und Manuel Pais seien an allen drei Tagen bis zu acht Stunden durch die Gegend geradelt, teilweise von Hagen bis nach Menden. Sämtliche Plätze in der Region wurden abgeklappert. „Die Jungs haben einfach Bock, das merkt man“, so Kampmann.
Das erste Testspiel der Garenfelder steigt am 19. Juni beim Westfalenligisten FC Iserlohn. Die ersten 90 Minuten Wettbewerbscharakter seit gut acht Monaten Pause. Ein weiteres Schmankerl steht am 21. Juli auf dem Programm: Dann geht es gegen den Oberligisten SC Wattenscheid 09.