Wetter. Einen Monat hatte das McShape in Wetter geöffnet, dann kam der Lockdown. Der dauert nun ein halbes Jahr. Wie geht es weiter?
Die Botschaft ist unmissverständlich. „#DontForgetFitness“, steht auf dem Plakat, das Ugur Yildirim in seinem leeren Fitnessstudio ins Bild hält. Denn das fürchtet der Geschäftsführer des McShape in Wetters Ruhrtal-Center, dass bei allen aktuellen Diskussionen um Corona_bedingte Ausgangssperre, Bundes-Notbremse oder Lockerungen für Geimpfte seine Branche aus dem Blick gerät. Dabei standen die Fitnessstudios Mitte März schon kurz vor der Wiedereröffnung. „Wir wollen nicht vergessen werden“, erklärt Yildirim den erneuten bundesweiten Aufruf.
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Gerade mal ein Monat Training, die im letzten Sommer brandneu gelieferten Fitness-Geräte im McShape Wetter können noch nicht sehr abgenutzt sein. Am 1. August 2020 sollte das Studio im Ruhrtal-Center eröffnen, bedingt durch den ersten Corona-Lockdown und einen Wasserschaden musste die Eröffnung zweimal verschoben werden. Am 1. Oktober ging das erste McShape in Nordrhein-Westfalen dann an den Start, 30 Tage später musste Yildirim wieder schließen. Und seitdem kann niemand hier trainieren, mittlerweile genau ein halbes Jahr. Zum 22. März sollte es gemäß des zwischenzeitlichen Öffnungsplans dann wieder losgehen, im McShape war man bereit. „Ein paar Tage vorher wurde das dann wieder gecancelt“, denkt Yildirim zurück.
Beitrag zur Gesunderhaltung
Restarbeiten am neuen Studio waren schnell erledigt, seither blieben nur Online-Training in Kooperation mit dem McShape Pfalzgrafenweiler und interne Schulungen, um für den Re-Start bereit zu sein. Die Geduld ist aber lange aufgebraucht. „Stumpfe Schließungen und wenig konstruktive Lösungsansätze helfen uns nicht mehr weiter. Ich bin der Meinung, dass Fitnessstudios ein elementarer Bestandteil des Lebens sind und zur psychischen und physischen Gesundheit in erheblichem Maß beitragen“, erklärt Yildirim: „Deshalb müssen diese endlich wieder öffnen!“ Gerade jetzt könnten Fitnessstudios einen großen Beitrag zur Gesunderhaltung von Körper und Geist leisten.
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„Sport bei uns heißt ja nicht nur Bodybuilding sondern auch Herz-Kreislauf-Training“, sagt Yildirim, regelmäßiges Fitnesstraining sei mit der beste Schutz gegen einen schweren Covid-19-Verlauf. In Studios bestehe keine erhöhte Ansteckungsgefahr, das würden wissenschaftliche Untersuchungen belegen. Und es gäbe mildere Mittel als die komplette Schließung. Etwa Training nach Terminvereinbarung und die Begrenzung der gleichzeitig Trainierenden - wie bis zur aktuellen Schließung durch die Bundes-Notbremse in Studios in Hessen praktiziert. Oder Training nur für aktuell negativ Getestete oder bereits Geimpfte.
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Yildirim geht vom 30. Juni aus
In wirtschaftliche Not ist das McShape Wetter im Gegensatz zu anderen - in den USA hat jedes dritte Studio wegen Corona Insolvenz angemeldet, für Deutschland gehen Experten von einer ähnlichen Quote aus - noch nicht. Weil man Franchise-Unternehmen einer Kette, die auch während der Pandemie sechs weitere Filialen geöffnet habe, sei. „Klar setzt die Pandemie uns allen zu“, sagt Yildirim, man habe aber auch einen Vorteil gegenüber älteren Betrieben: „Der Hauptgrund, dass Studios pleite gehen, ist das Auslaufen längerfristiger Verträge.“ Das droht einem ganz neuen Fitnesscenter aber noch nicht. Auch dann nicht, wenn eine Öffnungsperspektive noch auf sich warten lässt, wie Yildirim fürchtet: „Meine persönliche Einschätzung ist, dass es frühestens am 30. Juni weitergeht.“