Wetter. Individualsportler jenseits des Vereinssports dürfen in Wetter weiter nicht auf die Sportplätze. Warum das so ist:
Wetters Sportplätze bleiben für Individualsportler jenseits des Vereinssport vorerst weiter geschlossen. Diese Entscheidung des städtischen Stabs für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) von Ende Februar hat der Sport- und Freizeitausschuss mehrheitlich bestätigt. Und einen Antrag der FDP-Fraktion, die Plätze sofort im Rahmen der geltenden Corona-Schutzverordnung für den Individualsport wieder zu öffnen, nach kontroverser Diskussion abgelehnt.
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Die Corona-Situation, wie könnte es anders sein, stand im Fokus bei der ersten Sitzung des Sport- und Freizeitausschusses des Jahres im Stadtsaal Lichtburg. Die Sporthallen müssen weiter geschlossen bleiben, die Beschlussfassung über den Turnhallenbelegungsplan für das Sommerhalbjahr ist also vorerst theoretischer Natur. Auf den Sportplätzen dagegen, das machte der Sachstandsbericht der Verwaltung deutlich, können die Vereine seit einigen Wochen Einzeltraining sowie Training mit Kindergruppen bis zu 14 Jahren und zwei Übungsleitern – bis zu 20 Kinder mit Corona-Schnelltest, 10 Kinder ohne – anbieten. „Das wird auch gut angenommen“, erklärte Harry Lehmann vom Fachdienst für Sport. Jenseits des Vereinssports gilt das indes nicht, wie Fachbereichsleiterin Margot Wiese deutlich machte: „Es gibt keine Öffnung für Individualsportler, weil wir damit nicht so gute Erfahrungen gemacht haben.“
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„Unter Sporttourismus gelitten“
Auch während der kompletten Platz-Schließung Anfang des Jahres hatte man dort vermehrt ganze Gruppen angetroffen, die sich den Verboten widersetzt und selbstständig Zutritt verschafft und Zäune zerstört hatten. „Wir haben unter so genanntem Sporttourismus gelitten, Gruppen aus anderen Städten sind nach Wetter gekommen“, erklärte Margot Wiese und verwies auf das Beispiel Herdecke, wo aus ähnlichen Gründen nach kurzer Zeit Plätze wieder geschlossen worden seien.
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Diese Entscheidung des Stabs für außergewöhnliche Ereignisse vom 23. Februar sollte revidiert und die Plätze sofort geöffnet werden, das beantragte die FDP-Fraktion. „Wir trauen den Einwohnern von Wetter zu, die geltenden Regelungen auch auf Sportplätzen der Stadt einzuhalten“, erklärte FDP-Fraktionssprecher Alexander Stuckenholz, über das „Misstrauen gegenüber den Bürgern“ sei man erschrocken. Und nach über einem Jahr wiederholter Lockdowns, so der Antrag, sei körperliche Betätigung von größter Bedeutung. Niemand misstraue den Bürgern, verwahrte sich Bürgermeister Frank Hasenberg, betonte aber: „Es sind eben nicht alle so verantwortungsvoll, das hat das Ordnungsamt über einen längeren Zeitraum festgestellt.“ Wenn man die Plätze öffne, so Margot Wiese, sei man als Stadt gemäß Coronaschutzverordnung verpflichtet, die Einhaltung der Regeln auch zu kontrollieren: „Das können wir nicht, wir sind am Limit. Und den Vereinen können wir auch nicht abverlangen, während ihrer Trainingseinheiten Externe zu kontrollieren.“
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In Oberwengern und Volmarstein
Der Argumentation der Verwaltung folgte die Mehrheit (9:5) der Ausschussmitglieder, lehnte den FDP-Antrag ab. Eine positive Nachricht gab es für den Schwimmsport: Die Stadt steht in den Startlöchern, Anfänger-Schwimmkurse für bis zu fünf Kinder kurzfristig im Hallenbad Oberwengern und im Lehrschwimmbecken Volmarstein wieder zu ermöglichen. Zudem soll - nach FDP-Antrag - geprüft werden, ob in den Sommerferien Schwimmkurse in Volmarstein möglich sind.